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Langlauf-Star packt über Doping-Fall aus

Langlauf-Star packt über Doping-Fall aus
Langlauf-Star packt über Doping-Fall aus

Die Doping-Affäre um Langlauf-Superstar Therese Johaug zählte zu den aufsehenerregendsten Fällen der letzten Jahre. In ihrer im Oktober erscheinenden Biografie erinnert sich die Norwegerin an die wohl schlimmsten Momente ihres Lebens zurück.

An einem Tag im Oktober 2016 erreichte Johaug die Nachricht einer positiven Dopingprobe. Bei der mehrmaligen Weltmeisterin und Olympiasiegerin wurde das androgene Steroid Clostebol festgestellt - ein Schock für die heute 34-Jährige.

Johaug erzählt in ihrem Buch, dass sie an jenem Tag Zimtschnecken backte. Als sie ihrem Freund, Ruder-Weltmeister Nils Jakob Hoff, eine Nachricht schicken wollte, war auf ihrem Handy die Hölle los.

Auch ein verpasster Anruf ihres ehemaligen Nationaltrainers Vidar Löfshus war zu sehen. „Es kam nicht oft vor, dass er anrief. Das hat mich etwas stutzig gemacht“, schreibt Johaug. Zudem fand sie mehrere Nachrichten vor: „Die oberste war von Antidoping Norge. Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich zuvor eine Nachricht von ihnen erhalten hatte.“

Johaug erstarrt über Doping-Nachricht

Als sie die Ausmaße der Nachrichten verstand, erstarrte ihr Körper. „Das muss ein Missverständnis sein“, dachte Johaug zunächst. Im Anschluss brach ihre Welt zusammen. „Ich habe begonnen, zu heulen und zu schreien, als ich mich im Spiegel sah“, verriet die Langläuferin.

Laut ihrem Freund habe Johaug vor dem Spiegel gestanden und immer wieder „ich habe nichts Falsches getan“ gesagt.

Nach dem positiven Befund wurde Johaug für 18 Monate gesperrt. Der norwegische Skiverband erklärte damals, dass die Substanz Clostebol in einer Lippencreme enthalten war, die der Mannschaftsarzt für Johaug gekauft hatte. Weder die Athletin noch der Arzt sahen den entsprechenden Hinweis auf der Verpackung.

Der Doping-Wirbel warf Johaug allerdings nicht gänzlich aus der Bahn. Nach ihrem Comeback holte die Norwegerin unter anderem bei den Olympischen Spielen in Peking dreimal Gold.

Sie selbst sagt, die Doping-Affäre habe sie stärker und selbstbewusster gemacht. Im März 2022 beendete Johaug schließlich ihre Ausnahmekarriere.