Lasst Großkreutz in Ruhe!

Lasst Großkreutz in Ruhe!

Nach Kevin Großkreutz’ Flucht von Galatasaray Istanbul lacht das Netz einmal mehr über den 27-Jährigen. Dabei verdient die Entscheidung großen Respekt, findet Yahoo Sport-Redakteur Johannes Kallenbach.

Wie er es macht, macht er es falsch. Kevin Großkreutz hat in der Netzgemeinde keinen leichten Stand. Neuester Stein des Anstoßes ist seine „Flucht“ von Galatasaray Istanbul zurück nach Deutschland, nachdem er nie in der Türkei Fuß fassen konnte. Er habe Heimweh, vermisse seine Familie, hieß es von Seiten des ehemaligen BVB-Spielers.

Das Netz jedenfalls macht sich über diesen Zug von Großkreutz lustig. Nach dem vermeintlichen, aufgebauschten „Skandal“ um den Dönerwurf und die Pinkelei war er ohnehin schon ein beliebtes Ziel, der komplett verpatzte Wechsel in die Türkei inklusive halbjähriger Zwangspause sowie einige fragwürdige Social Media-Einträge rundeten das unglückliche Bild ab. Die Flucht aus Istanbul sei da lediglich die nächste dämliche Aktion von „Kevin“.

So ein Blödsinn.

Kevin Großkreutz hat mit seiner Abreise aus Istanbul gezeigt, dass es für ihn wichtigere Dinge im Leben gibt als sein Millionengehalt und sportliche Karriere, dass Familie und Freunde für ihn die Grundpfeiler eines glücklichen Lebens sind. Es ist durchaus möglich, dass er sich damit die Chance verbaut hat, nochmal auf höchstem Niveau Fußball zu spielen, egal ob im Verein oder der Nationalmannschaft. Eine solche Entscheidung trotzdem zu treffen, ist selbstbestimmt und erwachsen. Das verdient kein Gelächter, sondern Respekt.