Wolff in Hexer-Form: Durchkreuzt er Magdeburgs Traum?

Wolff in Hexer-Form: Durchkreuzt er Magdeburgs Traum?
Wolff in Hexer-Form: Durchkreuzt er Magdeburgs Traum?

Ganz zum Schluss - wenige Augenblicke vor Spielende - tauchte Andreas Wolff ab, als wäre er ein Fußball-Keeper.

Der 32 Jahre alte Nationalspieler - Schlussmann bei Barlinek Industria Kielce - fischte einen abgefälschten Ball von Rückraumspieler Elohim Prandi aus dem rechten unteren Eck, sicherte seinem Team damit den 25:24-Sieg über Paris Saint-Germain im Halbfinale des Final Four.

Es war nicht seine erste Parade an diesem Abend in Köln, an dem so ziemlich alles möglich schien, zumindest für diesen Wolff, der sich einmal mehr als deutscher Hexer im Tor von Kielce hervortat.

Wolff: „Bravourös gekämpft“

„Beim Final Four hast du immer knappe Spiele, das haben wir schon beim ersten Spiel gesehen. Ich bin froh, dass wir trotz einiger Schwächen in der zweiten Hälfte das Spiel für uns entscheiden konnten. Wir haben die Ruhe bewahrt, wir sind nicht nervös geworden. Wir haben in der Abwehr bravourös gekämpft“, sagte ein bescheidener Wolff nach dem Spiel bei DAZN.

In der Schlussminute hatte der frühere Kiel-Keeper - der bei Kielce wegen der finanziellen Unruhen zuletzt viel Trubel miterleben musste - mehrfach stark gehalten, darunter gegen PSG-Star Luc Steins, vor dem er sich wie eine Wand aufbaute und den wuchtigen Ball mit erhobenen Armen abwehrte.

„Du musst als Torhüter nicht jeden Ball halten. Andi hat eine super erste Halbzeit gespielt, dann war es lange schwierig, was nicht an ihm lag, aber dann hält er die letzten Bälle. Das ist das Schöne am Torwart-Dasein, damit wirst du wieder zum Helden und bringst deine Mannschaft ins Finale“, sagte DAZN-Experte Johannes Bitter.

Handball-Champions-League-Finale: Magdeburg - Kielce

Wolff hatte in der zweiten Hälfte nur zehn Gegentore kassiert, kein einziges in der aufregenden Schlussminute. Am Sonntag trifft er im Finale des Final Four auf den SC Magdeburg, der den FC Barcelona im ersten Halbfinale im Siebenmeterwerfen bezwungen hatte.

„Ich spiele gerne gegen Magdeburg, weil ich es als Fan der Bundesliga dem SCM gönne. Ich denke, es ist für mich aktuell die gefährlichste Mannschaft der Welt. Ich hatte es schon vor dem Spiel im Gefühl, dass sie Barca schlagen würden“, schwärmte Wolff vom deutschen Vizemeister.

Einen weiteren Magdeburger Coup kann er am Sonntag selbst verhindern.