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Bremen jubelt: "Dinge passiert, die man sonst weniger erlebt"

Bremen jubelt: "Dinge passiert, die man sonst weniger erlebt"
Bremen jubelt: "Dinge passiert, die man sonst weniger erlebt"

Markus Anfang brachte die Gefühlslage an diesem verregneten Samstagabend ziemlich schnell ziemlich präzise auf den Punkt.

“Der Druck war schon extrem”, sagte der Trainer von Werder Bremen nach dem hochdramatischen 3:2-Sieg über Fortuna Düsseldorf bei SPORT1. “Man hat gemerkt, dass die Jungs ein bisschen erlöst waren. Wenn man lange kein Spiel gewonnen hat, macht das was mit einem.”

Tatsächlich war es für Werder der erste Sieg in dieser Zweitliga-Saison nach dem 1:1-Auftakt gegen Hannover 96; der erste Sieg in der Zweiten Liga seit mehr als 40 Jahren - und wichtiger: der erste Pflichtspielsieg seit dem 10. März.

Damals gewannen die Bremer mit 2:0 bei Arminia Bielefeld, in der Bundesliga wohlgemerkt.

Umso wichtiger dieser Sieg nun in Liga zwei - und dann noch unter härtesten Umständen. So führte Werder bis zur fünften Minute der Nachspielzeit mit 2:1, als die Fortuna aus dem Nichts durch Khaled Narey zum Ausgleich kam.

Ebenjener Narey verursachte kurz darauf, in der sechsten Minute der Nachspielzeit, einen Elfmeter an Felix Agu und sorgte so dafür, dass Werder doch noch den Siegtreffer erzielen konnte. (Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Der erfolgreiche Schütze war Maximilian Eggestein.

Zuvor war es der Bremer Josh Sargent gewesen, der doppelt einnetzte (39./65.). Rouven Hennings hatte im strömenden Regen zwischenzeitlich ausgeglichen (47.). (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

“Da sind Dinge passiert, die man sonst im Fußball weniger erlebt”, erklärte Anfang weiter. “Wenn man dann in der 94. Minute das Gegentor bekommt und die Mannschaft trotzdem direkt wieder nach vorne spielt, war das auch eine gute Reaktion der Mannschaft. Für uns ist das ein Brustlöser, dass man nach so langer Zeit mal wieder ein Pflichtspiel gewonnen hat.”

Für die Fortuna ist die Pleite durchaus ärgerlich, besonders in Hälfte eins und kurz nach der Pause waren die Düsseldorf die bessere, weil dominantere Mannschaft, mit vielen Chancen, die ungenutzt blieben.

“Es war eine sehr turbulente Schlussphase”, meinte auch Fortuna-Coach Christian Preußer. “Auf das ganze Spiel gesehen, war sehr viel von dem dabei, wie wir Fußball spielen wollen. Wir haben einen richtig mutigen Auftritt hingelegt. Die Jungs haben alles hineingeworfen. Das Ergebnis ist aber sehr frustrierend.”

Und Hennings sagte: “Es ist sehr ärgerlich, aber wir haben alles gegeben.”

In der Tabelle schiebt sich Werder vorübergehend auf Platz drei. Düsseldorf rutscht auf Rang acht. (Tabelle der 2. Bundesliga)

“Wir nehmen das mit, bekommen aber schon beim nächsten Spiel nichts mehr dafür”, schob Anfang aber noch als Mahnung hinterher.

Denn der 47-Jährige weiß, dass ein “Brustlöser” noch lange nicht alles sein kann, um wieder in die Spur zu kommen.