Last-Second-Drama! Kroatien nach Overtime im Finale

Duvnjak-Show macht Kroatien froh!

Im irren Wettschießen der Superstars hat der Kieler Domagoj Duvnjak sein Team ins EM-Finale geführt.

Der überragende Spielmacher traf beim 29:28 (26:26, 23:23, 10:12)-Erfolg seines Teams in einem wahnwitzigen Handball-Krimi mit zweimaliger Verlängerung gegen Norwegen acht Mal und lässt die Kroaten vom ersten EM-Gold ihrer Geschichte träumen.

"Ich bin einfach nur glücklich. Wir gehen heute auf jeden Fall mit einer Medaille schlafen", sagte Duvnjak: "Wir haben noch nie eine EM gewonnen. Das wäre für die ganze Nation einfach nur geil."

Sagosen bleibt die Krone verwehrt

Norwegen mit ihrem ebenfalls stark auftrumpfenden Sander Sagosen (zehn Tore) war am Ende eines epischen Duells hingegen am Boden zerstört. Der Traum vom ersten Titelgewinn bei einem großen Turnier platzte nach 80 Minuten Spielzeit jäh. Den entscheidenden Treffer für die Kroaten markierte Kreisläufer Zeljko Musa fünf Sekunden vor dem Ende.

"Wir haben noch Kraft für das Finale. Jeder Sportler lebt dafür", sagte Musa, der seine Mannschaft mit seinem ersten Wurf im gesamten Spielverlauf ins Finale brachte: "Domagoj ist ein großer Spieler mit einem großen Herz. Ich weiß nicht, wo er das hernimmt. Er ist unglaublich."

Fans feiern Duvnjak

Der Gegner der Kroaten im Endspiel ist Titelverteidiger Spanien oder Slowenien, beide Mannschaften stehen sich im zweiten Halbfinale am späten Freitagabend gegenüber. Für Norwegen geht es unterdessen schon am Samstag (18.30 Uhr) um Platz drei.

Bester kroatischer Torschütze war vor 16.573 Zuschauern in der umfunktionierten "Tele 2"-Fußballarena natürlich Duvnjak, der unter Dule-Sprechchören der vielen kroatischen Fans auch zum Man of the Match erkoren wurde.

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Im Duell der Superstars war es zunächst Sagosen, der der Partie seinen Stempel aufdrückte. Vier der ersten fünf norwegischen Treffer gingen allein auf sein Konto - und doch bestimmten die Kroaten die Anfangsphase in der gigantischen Arena. Weil Keeper Marin Sego einen norwegischen Wurf nach dem anderen parierte, zog der zweimalige Olympiasieger bis auf 9:6 (19.) davon.

Duvnjak mit wichtigem Treffer

Norwegen kämpfte, Norwegen wühlte, Norwegen biss - doch die kroatische Defensive mit dem unermüdlichen Duvnjak auf der Spitze hielt die Norweger bestens in Schach. Die Halbzeitführung der Osteuropäer ging vollkommen in Ordnung - und wurde von den heißblütigen kroatischen Fans frenetisch gefeiert.

Im zweiten Abschnitt bot sich zunächst das gleiche Bild. Kroatien hatte die Partie dank seines variablen Angriffsspiels lange Zeit im Griff und führte bis zur 51. Minute quasi permanent. Danach wechselte die Führung ständig.

Duvnjak traf in der Schlusssekunde der ersten Verlängerung zum Ausgleich - und feierte am Ende ausgelassen den Halbfinal-Triumph.