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LeBron nie wieder bei 100 Prozent! Das sind die Folgen für Lakers

LeBron nie wieder bei 100 Prozent! Das sind die Folgen für Lakers
LeBron nie wieder bei 100 Prozent! Das sind die Folgen für Lakers

Im Moment der Niederlage zeigte LeBron James wahre Größe.

Der Lakers-Superstar übergab Devin Booker ein signiertes Trikot mit einer persönlichen Widmung und posierte danach mit seinem Kontrahenten auch noch für ein gemeinsames Bild.

Dabei hatte ausgerechnet Booker mit seinen 47 Punkten maßgeblichen Anteil daran, dass James eine historische Demütigung verkraften musste. (Alles zur NBA)

Denn nach dem 100:113 der Los Angeles Lakers gegen die Phoenix Suns endeten die Playoffs für die NBA-Ikone erstmals bereits in der ersten Runde. Zuvor hatte James in dieser Runde eine Bilanz von 14:0 vorzuweisen.

LeBron James nie mehr bei 100 Prozent?

Aber war der Trikottausch womöglich auch ein Zeichen dafür, dass James das Zepter an seine jüngeren Nachfolger wie Booker (24 Jahre alt) weitergibt und seine eigene Ära sich dem Ende zuneigt?

James selbst schließt es jedenfalls nicht aus. Nach seiner Knöchelverletzung am Ende der Saison sagte er bereits: "Ich glaube nicht, dass ich in meiner Karriere jemals wieder bei 100 Prozent sein werde ... es ist unmöglich."

Wer den 36-Jährigen in der mit 2:4 verlorenen Playoff-Serie gegen die Suns spielen sah, könnte zu dem Schluss kommen, dass James damit nicht gelogen hat. Seine gewohnte Topform erreichte er zumindest zu keiner Zeit.

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In der Offensive nahm sich James laut ESPN so viele Dreier wie nie zuvor mit 42 Prozent seiner Feldwürfe. In der heutigen modernen NBA nicht ungewöhnlich - doch es fiel schon auf, dass der Routinier seine gefürchtete Athletik und Zug zum Korb nur noch sporadisch im Spiel einsetzte, wenn er ein Zeichen setzen wollte.

Auffällig zudem: In der Defensive agierte der Superstar oft zurückhaltend und ließ seine Teamkollegen sogar in einigen Szenen alleine, weil er selbst zu langsam, gar nicht zurückkam oder nur halbherzig eingriff.

Davis-Verletzung bremst Lakers aus

Natürlich kann das Lakers-Debakel in den Playoffs leicht mit den Verletzungen der Superstars James und Anthony Davis während der Regulären Saison sowie der Verletzung des Big Man in Spiel 4 der Serie erklärt werden. (Ergebnisse und Spielplan der NBA)

Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit - und vor allem kein Grund für große Hoffnung, dass es in der Zukunft besser aussehen wird. Vor allem Davis hat trotz seiner 28-Jährige schon viele Verletzung hinter sich. So verpasste er in dieser Saison 36 Spiele, da er mit einer Fersenverletzung und Wadenschmerzen zu kämpfen hatte.

Nun verletzte er sich auch noch in Spiel 4 an der Leiste - zu einem Zeitpunkt, als die Lakers auch dank des überragenden Davis mit 2:1 in der Serie in Führung gelegen hatten. Allzu viel Hoffnung sollten Lakers-Fans nicht haben, dass die Verletzungen beim immer schon anfälligen Davis mit zunehmenden Alter weniger werden.

Davis selbst sagte als Fazit zu dieser Saison: "Wir hatten die Teile. Wir konnten nur nicht gesund bleiben. Vieles davon liegt an mir - ein Hauptdarsteller, der nicht auf dem Feld bleiben konnte."

LeBron kann Team nicht mehr allein tragen

Umso schmerzhafter war für das Team, dass James sich am 20. März am Knöchel verletzte und für sechs Wochen bzw. 26 Spiele ausfiel. Zwar kehrte er rechtzeitig vor den Playoffs zurück ins Team - doch seine alte Topform erreichte er nicht.

Mit Davis konnte er das Lakers-Spiel drei Viertel lang weitgehend lenken, ohne sich zu sehr zu verausgaben. Wenn es darauf ankam, sorgte er dann im Schlussviertel für die Entscheidung. Das klappte bereits in der Meistersaison oft.

Offensiv mehr oder weniger allein sein Team über 48 Minuten zu tragen - wie er es teilweise zu Cavs-Zeiten noch vollführte -, kann James nicht mehr. Vor allem seine frühere unfassbare Explosivität tritt immer seltener zum Vorschein.

Der viermalige Titelträger wird noch in diesem Jahr 37 Jahre alt, weshalb auch eine längere Sommerpause, die den Lakers nach dem Gewinn in der Bubble sicher fehlte, daran wohl wenig ändern wird.

Schröder und Co. enttäuschen gegen Suns

James und die Lakers hatten noch ein zweites Problem. Obwohl die Suns aufgrund des angeschlagenen Spielmacher Chris Paul etwas geschwächt waren, reichte ein überragender Booker für die Lakers, da er anders als James zudem noch Unterstützung von seinem Teamkollegen erhielt.

Ohne Davis suchte James die vergeblich. In Spiel 4 schaffte die Starting Five (James ausgeklammert) gerade einmal 25 Punkte, in Spiel 5 waren es sogar nur elf. Dennis Schröder und Kentavious Caldwell-Pope erzielten dabei zusammen nicht einen einzigen Punkt. Gerade vom deutschen Point Guard als vermeintlich drittbester Lakers-Spieler sah man in der Serie zu wenig.

In Spiel 6 lief es für Schröder (20 Punkte) und auch Caldwell-Pope (19) dann endlich besser, dafür fanden andere Spieler überhaupt nicht statt. Center Marc Gasol gelang nicht ein Punkt, der vermeintlich beste Scorer von der Bank, Kyle Kuzma, brachte es auch nur auf mickrige zwei Zähler.

Der per Buyout zu den Lakers gestoßene All-Star Andre Drummond wurde von Coach Frank Vogel in Spiel 6 nicht einmal mehr angesetzt.

Konkurrenz um Brooklyn Nets werden stärker

Das größte Problem für die Lakers: Während James langsam doch ein kritisches Alter in einer Basketball-Karriere erreicht, wird die Konkurrenz immer stärker. Es bleibt abzuwarten, ob die Suns jetzt den Titel holen oder nicht einmal zu den stärksten Teams der NBA zählen - trotz Platz zwei in der Regular Season.

Vor allem die Brooklyn Nets dürften in der kommenden Saison noch deutlich stärker sein. Dann ist das Superstar-Trio um Kevin Durant, James Harden und Kyrie Irving eingespielt und auch die Bank kann mit dem einen oder anderen Ringchaser in der Free-Agency-Phase verstärkt werden, der für einen Titel auf viel Geld verzichtet.

Bei den Lakers steht dagegen viel auf dem Spiel. Neben James und Davis haben nur Kuzma, Caldwell-Pope und Gasol sichere Verträge für die nächste Saison - und der Ex-Champion aufgrund der Gehaltsobergrenze nur wenige Möglichkeiten, Spieler wie Schröder zu ersetzen, wenn sie ihre Deals nicht verlängern.

Nach der Niederlage am Donnerstag sagte der deutsche Nationalspieler zumindest, dass er plant, zu den Lakers zurückzukehren. Bei ESPN wird er mit folgenden Worten zitiert: "Ich will für längere Zeit ein Lakers-Spieler sein. Ich will nur, dass es fair ist."

Wer das Selbstbewusstsein von Schröder kennt, weiß, dass "fair" für ihn wohl kostspielig für die Lakers bedeutet. (Olympia-Quali? Das sagt Schröder)

James jagt weiter Meistertitel von Jordan

Es bleibt daher abzuwarten, ob die Lakers sin der kommenden Saison einen ähnlich starken Kader aufstellen können - oder sogar einen noch besseren, um eine große Titelchancen zu haben.

Für James ist es jedenfalls besonders bitter, da ihm wohl nicht mehr viel Zeit bleibt bei seiner Jagd nach den sechs Meistertiteln von Michael Jordan, die in der GOAT-Debatte sonst immer ein deutlicher Pluspunkt des Finals-Kings Jordan bleibt.

Er selbst legt sein Schicksal für die nächste Saison in den Händen von Davis: "Unsere Nummer-1-Priorität ist, AD gesund zu kriegen. Das wird uns die größtmögliche Chancen geben, im nächsten Jahr erfolgreich zu sein."

Für den Titel wird es wohl dennoch nur reichen, wenn auch James seine alte Topform wieder erreicht. Ob er es für möglich hält oder nicht.