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Lesnar - Orton: So real war die WWE-Blutshow

Finn Balor verletzte sich schwer am Arm und musste seinen frisch gewonnenen Universal Title wieder abtreten, Samoa Joe renkte sich den Kiefer aus - und zum Abschluss bekam Randy Orton eine klaffende Platzwunde ab: Das SummerSlam-Wochenende 2016 endete für diverse Showkämpfer von WWE mit realen Schmerzen.

Für Gesprächsstoff sorgte vor allem, wie Orton zum Abschluss der Veranstaltung von Brock Lesnar zugerichtet wurde.

Falsches oder echtes Blut, geplante Einlage, üble Panne oder gar ein gewalttätiges Abweichen Lesnars vom Skript? Im Netz wurde viel diskutiert. Es war auch so beabsichtigt.

Der blutige Kampfabbruch war geplant - wenn auch nicht in dieser Heftigkeit.

Brock Lesnar führte Blut absichtlich herbei

Man muss wissen: Im Wrestling wird falsches oder echtes Blut traditionell als dramaturgisches Mittel eingesetzt. Entweder durch Kunstblut-Kapseln oder bewusstes Wundenritzen mit Rasierklingen, genannt "Blading".

Bei WWE ist letztere Methode eigentlich seit mehreren Jahren verpönt, generell vermeidet WWE Blut-Aktionen, da ihr Programm auf eine Altersfreigabe für junge Fans zielt. Für Lesnar hatte das Unternehmen zum wiederholten Mal eine Ausnahme gemacht, um das Brutalo-Image des früheren UFC-Champions zu nähren.

Getrickst wurde dabei nicht: Laut WrestlingObserver sollte Lesnar die Platzwunde gezielt mit seinen Ellbogen- und Vorderarmschlägen herbeiführen, auf ganz realem Wege. Keine schmerzarme und auch keine ungefährliche Methode, noch mehr, da Orton im Lauf seiner Karriere schon Gehirnerschütterungen erlitten hat.

Die Wunde wurde schließlich größer als angedacht und musste hinter den Kulissen mit zehn Tackernadeln geschlossen werden.

Backstage-Rangelei mit Chris Jericho, Randy Orton schlichtet

Kurios: Nach übereinstimmenden Medienberichten führte das Match zu einer realen, gewalttätigen Backstage-Auseinandersetzung Lesnars mit seinem damaligen WWE-Kollegen Chris Jericho.

Jericho, der selbst nicht gewusst hätte, inwieweit diese Szenen so geplant waren, habe sich deswegen an den für die Kampfumsetzung zuständigen Producer gewandt, WWE-Hall-of-Fame-Mitglied Michael Hayes.

Dieser hätte ihm keine Antwort gegeben, was Jericho laut als "Bullshit" bezeichnet hätte. Lesnar, der in diesem Moment hinzugekommen wäre, soll das auf sich bezogen haben, es kam zu einem Wortgefecht, einer Rangelei und Geschubse.

Orton half hinterher, Jericho zu beruhigen, indem er ihn aufklärte, dass die Blut-Einlage geplant war.

Attacke auf Shane McMahon führte zu nichts

Reine Show war derweil, dass Lesnar nach dem Kampf gegen Orton auch gegen Shane McMahon, den Sohn von WWE-Boss Vince McMahon, übergriffig wurde.

Die Attacke sollte ein späteres Match der beiden einleiten, zu dem es jedoch nie kam - weil das Comeback von Bill Goldberg dazwischenkam und dieser stattdessen in eine große Fehde mit Lesnar gesteckt wurde.

Lesnars Match gegen Orton sein erster WWE-Kampf nach seinem UFC-Gastspiel gegen Mark Hunt, bei dem er zweimal positiv auf Dopingmittel getestet wurde. Obwohl auch WWE ein Anti-Doping-Programm hat, sanktionierte die Liga Lesnar nicht, mit der Begründung, dass er als Teilzeit-Performer nicht betroffen sei.