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Letzte Anweisungen für Thiago: Setzt er sich die Krone auf?

Ein solches Bild wird man wohl vorerst nicht mehr sehen.

Samstagabend, 18.35 Uhr Ortszeit: Vor dem Abschlusstraining im Estádio da Luz geht Hansi Flick zu Thiago. Über zwei Minuten stehen Trainer und Spieler an der Seitenlinie zusammen.

Thiago, auf dem Kopf kahl geschoren, hat die Hände an der Hüfte, während der 55-Jährige besonnen aber gestenreich mit seinem Mittelfeld-Strategen spricht. Mit keinem anderen Spieler redet Flick in der ersten halben Stunde des Trainings so lange.

Thiago hört zu, bekommt von Flick einen Klaps auf den Rücken. Dann imitiert der Cheftrainer mit der rechten Schulter Körperkontakt, zeigt Laufwege an.

Das Gespräch der beiden zeigt deutlich, welch gutes Verhältnis die beiden zueinander haben. Umso trauriger aus Flicks Sicht, dass es wohl vorerst das letzte Gespräch dieser Art gewesen sein dürfte, denn das Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain könnte für den Spanier das letzte Pflichtspiel im Dress des FC Bayern sein. (Champions League, Finale: Paris Saint-Germain - FC Bayern München heute ab 21 Uhr im LIVETICKER)

Thiago mit Liverpool über Transfer einig

Thiago hat bei den Bayern-Bossen bekanntermaßen hinterlegt, dass er in diesem Sommer den Verein verlassen möchte. Mit dem FC Liverpool ist er sich nach SPORT1-Informationen einig. Im Hintergrund wird allerdings noch um die Ablöse gefeilscht.

Laut der Daily Mail ist auch der FC Arsenal an Thiago dran. Im Raum steht eine Ablöseforderung von rund 30 Millionen Euro. 2021 wäre er ablösefrei.

Möglich ist, dass im Thiago-Poker nach dem Endrunden-Turnier in Lissabon alles ganz schnell geht.

2013, wenige Wochen nach dem Triple-Gewinn des FC Bayern, wechselte der heute 29-jährige Techniker vom FC Barcelona nach München. Auf Wunsch des früheren Bayern-Trainers Pep Guardiola.

Sieg in der Champions League zum Abschied?

Seitdem absolvierte er bei den Münchnern 234 Pflichtspiele (31 Tore/37 Assists). Thiago gewann mit dem FCB sieben Meistertitel, vier Mal holte er den DFB-Pokal. Die Champions League gewann er 2011 mit dem FC Barcelona.

Am Sonntagabend will er den Henkelpott erstmals mit den Bayern in die Höhe stemmen und sich zum Abschluss die Krone aufsetzen.

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Aber spielt er auch von Anfang an oder setzt ihn Flick ausgerechnet im Finale auf die Bank, um Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger aufbieten zu können und Joshua Kimmich ins Zentrum zu ziehen?

Unwahrscheinlich. Im Abschlusstraining spielte Thiago in der vermeintlichen A-Elf neben Leon Goretzka im Zentrum. Kimmich agierte rechts hinten.

Ein Bank-Platz für Thiago wäre eine echte Überraschung.

Flick würde Thiago vermissen

Flick schätzt Thiago auch als Mensch extrem. Thiago ist zudem im Mannschaftsrat und enorm wichtig für die Integration der ausländischen Spieler im Kader. Flick bezeichnete ihn zuletzt als "Ausnahmekönner" und "exzellenten Fußballer". Er legte sich auch mächtig ins Zeug, um den Spanier doch noch von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen.

Im SPORT1-Interview sagte Flick vor dem Beginn des Endrunden-Turniers in Lissabon: "Wenn er es jetzt vielleicht nochmal in der Premier League versuchen will, habe ich dafür absolutes Verständnis. Es wäre aber schade, weil Thiago unserem Spiel das gewisse Etwas gibt. Deswegen hätte ich ihn als Trainer gerne auch in den nächsten Jahren im Team, aber so ist das Leben."

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Zwar lieferte Thiago gegen Olympique Lyon (3:0) nicht seine beste Leistung ab und hatte Fehlpässe in seinem Spiel. Aber Flick ist nicht dafür bekannt, jemanden für ein schwaches Spiel direkt abzustrafen. Thiago dürfte sich seines Startelfeinsatzes somit sicher sein.