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Löw: Lewandowski sollte nicht Weltfußballer werden

Mit dem FC Bayern räumte Robert Lewandowski in dieser Saison alle möglichen Titel ab - der Lohn: Erstmals wurde der Goalgetter der Münchner zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

Auch bei der Weltfußballer-Wahl gilt Lewandowski daher für viele zum Kreis der absoluten Topfavoriten. Für Bundestrainer Joachim Löw allerdings nicht.

"Ich habe nichts gegen Robert Lewandowski, er ist ein Torjäger der Superklasse. Aber für mich wäre der Weltfußballer in diesem Jahr Manuel Neuer", sagte Löw dem kicker. "Was er gerade in dieser Finalrunde in Lissabon gehalten hat!"

Neuer bei Wahl zum Fußballer des Jahres abgeschlagen

Bei der Wahl zu Deutschlands bestem Spieler erhielt der Bayern-Torhüter von den Mitgliedern des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) gerade einmal eine Stimme. Lewandowski gewann mit 276 Stimmen. Die vom kicker organisierte Abstimmung wurde allerdings vor Beginn des Finalturniers der Champions League durchgeführt, Einsendeschluss war der 7. August.

Für Löw habe Nationaltorhüter Neuer "einen ganz großen Anteil am Gewinn der Champions League" mit den Bayern gehabt.

Lewandowski war schon achtmal Polens Fußballer und einmal Polens Sportler des Jahres, den Titel in seiner Wahlheimat erspielte er sich als bester Torschütze in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League. "Ich habe hart gearbeitet für meine Leistung und die der gesamten Mannschaft", sagte er. Der 32-Jährige erzielte in der abgelaufenen Saison 55 Pflichtspieltore für den deutschen Rekordmeister.

Rummenigge setzt sich für Weltfußballerwahl ein

Bayern-Coach Hansi Flick, der die Wahl zum Trainer des Jahres gewann, sieht deshalb "aktuell keinen Spieler, der es mehr verdient hätte, auch zum Weltfußballer gewählt zu werden".

Auch der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge betrieb erneut Lobbyarbeit für "Adonis" Lewandowski. "Robert hat die Saison seines Lebens gespielt", sagte er der Welt am Sonntag, "er hat die Wahl zum Weltfußballer so verdient wie kein anderer."

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Rummenigge hatte sich zuletzt bei FIFA-Präsident Gianni Infantino dafür eingesetzt, die Kür entgegen der ursprünglichen Überlegung des Weltverbands trotz der Coronakrise durchzuführen.

"Es wird stattfinden, das war eine Aussage von Gianni Infantino, mit dem hatte ich Kontakt", bestätigte Rummenigge am Rande des Champions-League-Finals: "Ich finde es auch gut so, denn sonst steht dort irgendwann ein Strich für 2020 und es ist ja alles zu Ende gespielt worden. Dementsprechend ist es auch berechtigt."