Lieber Werbung statt Tanzen: Daniel Hartwich bremst Joachim Llambi bei "Let's Dance" aus

"Schade, dass RTL so unflexibel ist": Am Ende der 16. Staffel von "Let's Dance" brodelte nach der Profi-Challenge ein wenig die Volksseele. Aber nicht wegen der strahlenden Sieger Malika Dzumaev und Zsolt Cseke, sondern wegen Daniel Hartwich, dem Miesepeter.

Moderator Daniel Hartwich provozierte in der Profi-Challenge von
Moderator Daniel Hartwich provozierte in der Profi-Challenge von

"Wir leben für das Tanzen": Das sagten Malika Dzumaev und Zsolt Cseke, und das Paar, auch im Privatleben seit Jahren verbandelt, ließ auf dem Parkett der "Profi-Challenge", zum krönenden Abschluss der 16. Staffel von "Let's Dance" (RTL), fantastische Taten folgen.

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"Wir haben keine Zeit fürs Tanzen", sagte Moderator Daniel Hartwich kurz vor dem Höhepunkt der Show - der Siegerverkündung. Die Volksseele kochte dann zwiefach über: Vor Zorn, weil Hartwich lieber in die Werbung schaltete, statt die Paare wertzuschätzen. Und vor Wonne, weil Malika Dzumaev und Zsolt Cseke, völlig verdient, die Siegerpokale stemmen durften.

Das sah mal leider aber auch nicht, weil RTL sehr überstürzt aus der Live-Sendung blendete, um "That's My Jam", dem Konserven-Produkt der Kaulitz-Twins, zu dessen Senderecht zu verhelfen. "Schwache RTL-Leistung", motzte ein User bei Instagram.

 

Joachim Llambi: "Ich mach' mich jetzt unbeliebt bei RTL!"

Und wer ist schuld? Joachim Llambi. Und er wusste es sofort. "Ich mach mich jetzt bei RTL unbeliebt", kündigte er kurz vor der Krönung des königlichen Tanzpaares an. Da hatten die laut Fan-Voting besten drei Paare des Abends bereits ihren Dance-off-Beitrag getanzt. Alle Triell-Paare, Kathrin Menzinger & Valentin Lusin, Malika Dzumaev & Zsolt Cseke und Vadim Garbuzov & Andrzej Cibis, tanzten jeweils eine anderthalbminütge eigene Choreo zu Michael Bublés "Higher".

Nun war Llambi, Urgestein von "Let's Dance", zurecht so seelig über die (schon den ganzen Abend) gezeigten grandiosen tänzerischen Leistungen, dass er meinte: "Das will ich nochmal sehen. Und zwar von allen neun Paaren." Der Spaß - das Publikum jubelte begeistert - hätte im Höchstfall drei Minuten gedauert: alle Paare rauf aufs Parkett, bisschen sortieren, Playback an und alle tanzen ihre ohnehin ausgearbeiteten Choreos. Es hätte ein spektakuläres, farbenfrohes, fröhliches Gewusel werden können. Und eine Wertschätzung aller Profitänzer, ohne die der Erfolg der Promi-Show "Let's Dance" gar nicht denkbar wäre.

Evgeny Vinokurov und Anna Salita überzeugten mit ihrer wilden Kür.  (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
Evgeny Vinokurov und Anna Salita überzeugten mit ihrer wilden Kür. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

 

Lieber Talk mit Pocher und Dragqueens als Huldigung der Profi-Tänzer

Für diese kleine Verbeugung vor ihren Profis hatte RTL keine Zeit, was auf den Instagram-Kanal heftig kritisiert wurde. Erstens, weil Hartwich, kaum hatte er Llambis Wunsch eine Absage erteilt, umgehend in den x-ten Werbeblock des Abends schaltete. Und zweitens, weil es danach durchaus noch Zeit für Eigenwerbung für die nächste Woche beginnende Showreihe "Viva la Diva" gab und einen Gastauftritt von Oliver "Ihr werdet mich nie los" Pocher, der für die anstehende nächste Reisesendung mit seinem Paps die Werbetrommel rühren durfte. Angesichts des schlechten Timings waren unzählige Tanzfans sauer.

So grotesk das Handling gegen Ende der Sendung wurde, so begeisternd war sie bis dahin gewesen. In der ersten Runde hatten die Paare derart fantastisch performt, dass man dem Publikum die Stühle hätte klauen können: Vor lauter Standing Ovations kam eh keiner zum Sitzen. Die Jury eingeschlossen. "Jeder Tanz bringt ein neues Wow", meinte Motsi Mabuse. Auch Llambi konnte nicht widersprochen werden: "Das war ganz großes Kino."

Ekaterina Leonova und Alexandru Ionel gaben ebenfalls alles. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
Ekaterina Leonova und Alexandru Ionel gaben ebenfalls alles. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

 

"Ekat" begeistert mit Farbwechsel-Kleid

Kathrin Menzinger (Dancing Star 2015 und 2022) und Valentin Lusin (letzte Woche mit Anna Ermakova Dancing Star 2023 geworden) eröffneten mit ihrer Kür "Swing Time" zu Slowfox, Tango, Quickstep, Tap Dance und Jazz den Abend und lieferten, wie Mabuse feststellte, "den besten Auftakt einer Profi-Challenge ever." "Be Different!" hieß die anschließende Kür von Anna Salita und Evgeny Vinokurov. Die beiden hielten mit Cha Cha Cha und Rumba zu Musik der italienischen Rebel-Rocker Maneskin Wort und lieferten das Kontrastprogramm zu ihren Vortänzern. Mabuse urteilte: "Ihr habt den Saal zum Beben gebracht."

Ekaterina Leonova und Alexandru Ionel tanzten danach Tango, Paso Doble, Slowfox, Rumba und Contemporary. "Das war eine fantastische Profikür", jubelte Moderatorin Victoria Swarovski und auch sehr über das Kleid von "Ekat", das rechtzeitig vorm Paso Doble von Weiß auf Rot die Farbe wechselte. Feurig, aggressiv, leidenschaftlich und dynamisch gingen Patricija Ionel (letzte Woche Dritte geworden mit Philipp Boy) und Christian Polanc (je zweifacher Siger von Promi-Wettbewerb und Profi-Challenge) bei ihrem Contemporary und Ballroom Styles zu Werke. "Ich kam kaum zum Atmen", japste Mabuse begeistert.

 

"Zugabe"-Rufe gab es nur bei Malika Dzumaev und Zsolt Cseke

Malika Dzumaev und Zsolt Cseke sorgten mit Paso Doble und Samba für ein Feuerwerk der Sinnlichkeit und Lebensfreude. Als sie endeten, jubelte Julia Beautx (die mit Zsolt letzte Woche Zweite wurde) mit dem Publikum begeistert um "Zugabe". Doch das Programm war eng getaktet und lieferte den nächsten Höhepunkt: Christina Luft und Isabel Edvardsson präsentierten einen lasziven Mix aus Tango, Contemporary und Rumba. Sie räkelten sich wie Dessous-Models auf einem Gitterbett, wo dann auch umgehend alle drei Juroren zum Probeliegen Platz nahmen.

Marta Arndt und Artur Balandin sorgten als Marilyn und Elvis für ein spektakuläres Wiedersehen mit der Schauspiel-Ikone und dem King of Rock'n'Roll und begeisterten mit Rumba, Jive, Paso Doble und Freestyle. Vadim Garbuzov und Andrzej Cibis hatten sich für ihre Kür "Preis der Macht" eine tolle Geschichte ausgedacht: Nach dem Tod des Vaters wird im Kampf ums Erbe aus Bruderliebe Bruderkampf. Das Duell wurde mit Slowfox, Cha Cha Cha und Paso Tango Fusion gefochten - Vadim überlebte.

Mariia Maksina und Massimo Sinató präsentierten mit "El Juego del Fuego!" wörtlich die heißeste Kür: Sinató hatte extra für den Auftritt Feuerspucken gelernt und würzte Paso Doble, Salsa, Flamenco, Samba und Freestyle mit Feuerfontänen. So was gab es noch nie bei "Let's Dance" - und genau das war Sinatós Ziel gewesen.

 

Generationswechsel: Shooting Stars laufen Legenden den Rang ab

Der Sieg von Malika und Zsolt ging am Ende völlig in Ordnung, das bestätigte vor allem der frenetische Jubel im Saalpublikum und die Gratulationsposts auf den sozialen Kanälen. Der Triumph der beiden Shooting Stars - sie sind beide erst seit drei Jahren Teil der "Let's Dance"-Familie - bedeutet einen kleinen Generationswechsel. Die "jungen Wilden" verdrängten nicht erst im Dance-off-Triell echte Legenden des Formats.

Malika und Zsolt werden, wie unter anderem auch die drei Promi-Finalisten Ermakova, Beautx und Boy, bei der Tour im Herbst dabei sein. Wie viele andere auch. Vielleicht, so Llambi, kriegt man spätestens dann doch noch das Dance-off-Spektakel der neun Paare zu sehen. Schön wär's.

VIDEO: Diese Profis machten den Stars Beine