Linkt Hütter Bayern? Trainerlegende wittert genialen Plan

"Das war es", sagte Dragoslav Stepanovic am 30. März 1993 live im TV und trat damit eine der vielen legendären Geschichten des DFB-Pokals los.

Der Kult-Trainer hatte im Halbfinale gerade mit Eintracht Frankfurt eine bittere 0:3-Pleite gegen Bayer Leverkusen kassiert. Mit den drei Worten erklärte der Serbe seinen sofortigen Rücktritt.

Kurios: Nur wenig später schloss sich die Eintracht-Legende Leverkusen an, coachte das Team daher im Finale gegen die Amateure von Hertha BSC und holte den Pokal.

Stepanovic erinnert sich an Frankfurts Pokalsieg

Wegen dieses einzigartigen Wegs zum Pokalsieg muss sich Stepanovic bis heute noch Spott von einem seiner Ex-Spieler gefallen lassen. "Ich habe ihm aus Spaß einmal gesagt: 'Du bist Pokalsieger geworden, aber hast überhaupt nichts dazu beigetragen'", lacht Uwe Bein, der unter Stepanovic in Frankfurt spielte, im Interview mit SPORT1.

Der 17-malige deutsche Nationalspieler hat aber auch viel Lob für seinen ehemaligen Wegbegleiter übrig: "Wir haben da schon unsere Späße gemacht, das hat er auch verstanden. Wenn wir uns sehen, flachsen wir immer wieder. Das ist immer sehr locker und entspannt. Beim Stepi kommt es dank seiner Sprache sehr gut rüber. Er ist ein Unikat im positiven Sinne."

Schon als Spieler trug der frühere Außenverteidiger Stepanovic das Frankfurter Trikot. Er hat daher eine besondere Verbindung zu dem Klub - und freute sich riesig über den Pokalsieg im Jahr 2018, zumal er eine freundschaftliche Verbindung zu dem damaligen Eintracht-Coach Niko Kovac pflegt.

"Es war wahnsinnig besonders. Die ganze Stadt hat mitgefiebert. Und im Stadion haben sich die Eintracht-Fans dann auch deutlich mehr bemerkbar gemacht", erzählt Stepanovic und blickt optimistisch auf das kommende Duell: "Wenn sich jetzt einige Spieler daran erinnern, wie das damals war, hat die Eintracht wieder eine Chance."

Macht Hütter den Herberger?

In dieser Spielzeit steht die Eintracht wieder im Pokal-Halbfinale und muss beim FC Bayern ran.

Gegen die derzeit überragend aufspielenden Bayern wird es am Mittwochabend allerdings alles andere als einfach. (FC Bayern - Eintracht Frankfurt am Mittwoch ab 20.45 Uhr im LIVETICKER)

Vor rund zwei Wochen setzte es für das Team von Trainer Adi Hütter eine 2:5-Niederlage in der Allianz Arena. Stepanovic glaubt aber, dass sich der Österreicher im vergangenen Spiel vielleicht sogar einen Trick erlaubt hat.

"Ich hatte beim letzten Spiel gegen Bayern fast den Eindruck, als sei das damals genauso wie bei Sepp Herberger gewesen, als er 1954 gegen Ungarn in der Vorrunde mit einer 'falschen' Mannschaft gegen die Ungarn verloren und dann das wichtige Finale gewonnen hat. Vielleicht war das bei Hütter genauso", mutmaßt Stepanovic und prophezeit: "Am Mittwoch ist das richtige Spiel und ich glaube schon, dass die Eintracht da eine Chance hat."

Als Underdog habe die Eintracht in München zwar nichts zu verlieren. "So weit zu kommen und es nicht ins Finale zu schaffen, das wäre schade", meint Stepanovic aber bei SPORT1 und äußert seinen klaren Wunsch fürs Finale: "Jetzt sind die Eintracht und Leverkusen im Halbfinale und ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn die beiden im Finale aufeinandertreffen."

Die Leverkusener haben ihren Teil dazu am Dienstagabend mit dem 3:0 beim 1. FC Saarbrücken bereits beigesteuert. Jetzt muss die Eintracht nur noch nachziehen.