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So reagierte Heldt auf das Köln-Aus

So reagierte Heldt auf das Köln-Aus
So reagierte Heldt auf das Köln-Aus

Der 1. FC Köln kommt auch nach dem Klassenerhalt nicht zur Ruhe.

Kaum hatte sich der Traditionsverein durch ein 5:1 im Relegations-Rückspiel gegen Holstein Kiel in der Bundesliga gehalten, da sprach der Klub die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Horst Heldt aus.

Die Aufgaben des Ex-Profis werden zunächst von Jörg Jakobs und Thomas Kessler übernommen.

Nun äußern sich Präsident Präsident Werner Wolf, Vizepräsident Eckhard Sauren, Geschäftsführer Alexander Wehrle, Jörg Jakobs und Thomas Kessler zum Heldt-Aus und zur neuen Ausrichtung.

SPORT1 hat die PK im Liveticker.

(HIER AKTUALISIEREN)

+++ Es ist vorbei +++

Alle Fragen sind nach einer Stunde beantwortet.

+++ Kommt Uth zurück? +++

Wehrle: Wir sind in intensiven Gesprächen und da wird in den nächsten Tagen sicher etwas passieren. Im Moment können wir aber nur sagen, dass wir Gespräche führen und der Spieler Interesse hat, zurückzukommen.

+++ Wann kommt ein Heldt-Nachfolger? +++

Wolf: Wir haben gesagt, dass ist für eine Saison angelegt. Alles, was früher passiert, würde uns natürlich freuen.

+++ Gab es vom Vorstand keinen Glückwunsch an Funkel? +++

Wolf: Friedhelm Funkel ist persönlich per Telefonat von mir begrüßt worden. Das erste nach dem Spiel in Kiel war, dass ich ihm eine Nachricht geschrieben habe. Richtig ist, dass wir keinen intensiven Austausch hatten. Herr Funkel wusste aber, dass er mich jederzeit bei Unterstützung kontaktieren kann. Der Geschäftsführer hat uns gesagt, die Trainer und die Mannschaft brauchen ihre Ruhe. Wir haben uns eher zurückgehalten.

Sauren: Wir als Vorstand wollen auch nicht operativ tätig werden . Das ist nicht unser Selbstverständnis. Wir wollen keinen direkten Kontakt zum Trainer. Das macht für uns keinen Sinn und ist der Normalfall. Deshalb haben wir ihm nirgends reingeredet.

+++ Wolf über seine Ansprüche +++

Wolf: Mein Anspruch ist ganz klar, drin zu bleiben. Aber wir haben nicht mehr Platz acht oder neun als Ziel. Dieses Jahr bin ich aber drei Jahre gealtert.

+++ Hat Wehrle das Vertrauen von Wolf? +++

Wolf: Ich habe mich damals sehr für ihn eingesetzt und bin weiterhin sehr froh, ihn an meiner Seite zu haben. Wir haben ein sehr vertrautes Verhältnis. Er hat das volle Vertrauen und erheblich dazu beigetragen, in einer schweren Situation durchzukommen.

+++ Timo Hübers zum 1. FC Köln? +++

Jakobs: Ich kenne Timo Hübers natürlich. Da aber Vollzug zu vermelden, wäre fern der Realität.

+++ Wehrle mit Rücktritt? +++

Wehrle: Ich habe hier vor achteinhalb Jahren begonnen und bis 2023 verlängert. Ich habe für die Mitarbeiter eine Verantwortung. In einer der größten finanziellen Herausforderungen der Klubgeschichte ist man sich der Verantwortung noch sehr bewusst. Ich könnte nicht in den Spiegel schauen wenn ich sage, ich nehme die Verantwortung nicht mehr wahr. In so einer existenziellen Situation werde ich auch zukünftig mit dem Vorstand kritisch diskutieren. Dafür bin ich da. Es tut mir aber persönlich aber weh. Es ist ratsam, dass ich nicht alleiniger Geschäftsführer bin. Ich habe nie mit anderen Klubs Gespräche geführt und das wird auch so bleiben.

+++ Trägt der Vorstand eine Schuld an Kölns schwacher Saison? +++

Sauren: Am Anfang waren sie erfolgreich, weil sie den Klassenerhalt gesichert haben im letzten Jahr. Das war eine sehr große Herausforderung, die Markus Gisdol und Horst Heldt gemeistert haben. Wir sind überzeugt, dass die beiden damals eine gute Wahl waren. Nicht alle Entscheidungen des Vorstands sind nicht immer richtig. Wir sind aber Beobachter und weisen darauf hin, wenn wir etwas sehen.

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+++ Kölns Ziele für die Zukunft +++

Sauren: Die Zielsetzung für die nächsten zwei Jahren ist ganz klar, irgendwie in der Klasse zu bleiben. Wir wollten schneller den Bogen nach oben bekommen. Aber hier ist es sehr wichtig, auch realistisch zu sein. Es wird zwei sehr harte Jahre geben und dann werden unsere Ideen greifen.

+++ Wehrle über das Heldt-Aus +++

Wehrle: Ich habe dem Vorstand mitgeteilt, dass ich das Ganze bedauere und mich nachdenklich macht. Ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. Aber ich gehe damit professionell um.

+++ Wie lange bleibt Jakobs nun im Amt? +++

Jakobs: Der Begriff Interims steht da über mir drüber auf jeden Fall. Ich denke nicht sehr weit nach vorne, sondern erstmal auf die Transferzeit und dann auf den Start des Spielbetriebs. Ich will nicht langfristig die Position ausfüllen.

Sauren: Wir sind froh, dass uns mit Jörg Jakobs genug Zeit gegeben wird, einen guten Nachfolger zu finden.

+++ Wir wird Köln einkaufen? +++

Jakobs: Das wir in einer schweren Situation stecken, ist allen bekannt. Es gilt einen Weg zu finden, der zu uns passt. Wir haben eine Pandemie und eine unglückliche Kaderstruktur mit Leihspielern. Jetzt wissen wir aber die Liga und werden es angehen. Ich habe den Trainer kennengelernt. Es ist alles bisher sehr grob und vage. Es gab auch erst ein Gespräch. Wir stehen alle vor der Glaskugel und wissen nicht, wie der Sommer ablaufen wird.

Sauren: Wir sind seit einem halben Jahr dabei, die langfristigen Kaderplanungen voranzutreiben. Es ist nicht so, dass wir jetzt anfangen müssen. Wir sind schon aktiv.

+++ Wieso war das Heldt-Vertrauen so schnell weg? +++

Werner: Wir denken, dass es nach Außen wichtig ist, dass die Mannschaft nicht irritiert wird. Die Analysen waren aber lang und auch ich habe meine Bedenken in Gesprächen mit Horst Heldt sehr deutlich geäußert. Das ist nicht so, dass es völlig unverständlich war.

+++ Wieso keine gemeinsame Erklärung mit Heldt? +++

Sauren: Er war ein Stück weit enttäuscht und hing sehr an dem Verein. Er hat alles immer gegeben und viel investiert. Es ist uns am Ende leider nicht gelungen, eine gemeinsame Erklärung abzugeben. Ich habe gestern Abend noch mit ihm telefoniert und er war einfach sehr enttäuscht.

+++ Hätte Heldt früher Bescheid wissen müssen? +++

Sauren: Am Ende muss man sich entscheiden, ob man im Vorfeld Klartext spricht oder nicht. Und wir wollten vom Umfeld der Mannschaft so viel wie möglich weghalten. So eine Entscheidung reift aber über Wochen. Die reift und die trifft man in ganz vielen Gesprächen. Den endgültigen Beschluss haben wir dann am Sonntag in einer GA-Sitzung getroffen. Wir sind aber überzeugt, dass unter langfristigen Gesichtspunkten unabhängig von dem Ergebnis diese Entscheidung her musste.

+++ Wie war Heldts Transferpolitik? +++

Werner: Wir waren unzufrieden mit der Kaderzusammenstellung. Dabei werden wir es auch belassen und nicht ins Detail gehen. Das ist abgesprochen und daran halten wir uns.

+++ Wieso sollte Heldt noch einen Trainer holen? +++

Jakobs: Das war vom zeitlichen Ablauf her die logische Handlung. Da ist uns mit Steffen Baumgart auch noch etwas Gutes gelungen. der Prozess war auch sehr konstruktiv.

+++ Was sagt Baumgart zum Heldt-Aus?

Sauren: Ich habe mit Steffen umgehend nach dem Gespräch mit Horst Heldt geführt. Es ist richtig, dass Horst in den Gesprächen mit Steffen Baumgart mit dabei war.

Jakobs: Es ist natürlich logisch, dass wir jetzt schnell in die Planungen gehen und so zeitnah wie möglich planen. Sollte es Probleme geben, wollen wir die so schnell wie möglich ausräumen.

+++ Wie lief die Entlassung ab? +++

Sauren: Wir haben bereits nach dem Schalke-Spiel intensiv telefoniert. Ich habe ihm da geäußert, dass wir nach der Saison noch einmal beraten - auch im Falle des Klassenerhalts. Horst war es am Ende ein Anliegen, dass er auch eine schnelle Entscheidung will. Vor dem Klassenerhalt haben wir versucht, das Ganze so klein wie möglich zu halten. Wir haben mit Horst den Kontakt am Sonntagmorgen über die Zukunft wieder aufgenommen. Wir haben also dann lange telefoniert. Es war nicht einfach, weil wir ihm eine gute Begründung liefern wollten. Das lag uns am Herzen.

+++ Wolf über Heldt-Aus +++

Wolf: Zunächst einmal liegt mir sehr am Herzen, dass wir ihm sehr dankbar sind für seine Arbeit. Wir haben am Ende aber festgestellt, dass die Kaderzusammensetzung und die sportlichen Leistungen nicht reichen und wir diese Entscheidung treffen müssen.

+++ Es geht los +++

Alle Beteiligten sind da. es geht los.

+++ Präsident kritisiert Heldt +++

In der Mitteilung der Heldt-Entlassung äußerte Klub-Präsident Werner Wolf seine Kritik an der Arbeit des Sport-Geschäftsführers. Wolf sagte: "Wir wissen, wie sehr er unseren Verein im Herzen trägt - entsprechend ist uns der Schritt nicht leichtgefallen. Aber wir können mit der Zusammenstellung des Kaders und der sportlichen Entwicklung in der abgelaufenen Saison nicht zufrieden sein."

+++ Heldt seit 2019 beim 1. FC Köln im Amt +++

Der langjährige Bundesliga-Profi und zweimalige Nationalspieler hatte den Posten als Sport-Geschäftsführer im November 2019 von Armin Veh übernommen und zunächst einen Vertrag bis 30. Juni 2021 unterschrieben. Trotz insbesondere schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen empfahl sich Heldt im vergangenen Sommer für eine Verlängerung seines Arbeitspapiers bis Juni 2023.