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Warum würde Liverpool Klopps Liebling opfern?

Warum würde Liverpool Klopps Liebling opfern?
Warum würde Liverpool Klopps Liebling opfern?

Zwischen Jürgen Klopp und Jordan Henderson ist es mehr als „nur“ die Beziehung Trainer und Kapitän.

Beide bezeichnen sich gegenseitig als Freunde. Sie sind außerdem zwei der wichtigsten Puzzleteile der ersten Meisterschaft des FC Liverpool seit 30 Jahren in der Spielzeit 2019/2020. Henderson und Klopp haben dieses Team zusammen aufgebaut - immer emotional und feurig, aber auch selbstlos. Sie verbindet mehr als Fußball und ein Job.

Doch nun könnte die Beziehung Klopp und Henderson ein überraschendes Ende finden. Was passiert da gerade in Liverpool?

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Vertragsgespräche mit Henderson sind ergebnislos verlaufen

Henderson spielt seit über zehn Jahren bei den Reds. Fakt ist, dass der Vertrag des 31-Jährigen im Sommer 2023 ausläuft. Er ist also noch zwei Jahre an Liverpool gebunden, doch diese vertragliche Sicherheit ist trügerisch. Zwei Jahre Laufzeit, im modernen Fußball ist das der Moment, in dem die Verhandlungen um einen neuen Kontrakt anfangen sollten, denn Spieler verlieren mit abnehmender Vertragslaufzeit schnell an Wert. Und so ist es nun auch bei Henderson. (Transfermarkt: Die heißesten Gerüchte im Transferticker)

Das große Problem: Die Gespräche rund um einen neuen Kontrakt sind weitgehend ergebnislos verlaufen, wurden laut dem Mirror wohl sogar auf Eis gelegt. Zwar befinden sich beide Parteien nach Informationen von The Athletic noch im weiteren Austausch, doch die Vorzeichen auf eine Einigung stehen nicht wirklich gut.

Das Problem ist dabei nicht Klopp, der seinen Kapitän mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unbedingt halten will. Das Problem liegt eher bei der Fenway Sports Group (FSG), dem Eigentümer des stolzen Traditionsklubs.

Henderson könnte Opfer seines Alters werden

Die FSG verfolgt seit einigen Jahren eine Marschrichtung, nach der vor allem junge Talente verpflichtet werden. Diese sollen im besten Fall den LFC auf Jahre hinweg prägen - im schlechtesten Fall gutes Geld in die Kassen spülen.

Als Eigentümer muss das US-amerikanische Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht handeln. Es hat die Verantwortung, zu entscheiden, wohin die Ressourcen gelenkt werden und was dabei Priorität hat. Das ist für den Klub überlebenswichtig.

Die FSG muss dabei auch harte Entscheidung treffen. Eine solche könnte bei Henderson bevorstehen. Der größte Faktor ist, dass er aktuell bei Vertragsende schon 33 wäre. Die Reds aber können es sich nicht leisten, den Kader insgesamt zu alt werden zu lassen.

Sadio Mané, Mohamed Salah, Roberto Firmino, Joel Matip und Xherdan Shaqiri sind allesamt 29 Jahre alt. Virgil van Dijk und Thiago sind 30. Erfahrung ist wichtig, doch die richtige Mischung auch. Henderson könnte daher ein Opfer seines Alters werden.

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Wijnaldum als Mahnmal

Bei den Vertragsverhandlungen mit Henderson ist auch die Angst der FSG allgegenwärtig, noch einen Top-Spieler ablösefrei ziehen lassen zu müssen. Das ist Liverpool bereits bei Georginio Wijnaldum passiert, der sich in diesem Transferfenster zum Nulltarif Paris Saint-Germain angeschlossen hat.

Ein solches Szenario soll nun bei Henderson unbedingt vermieden werden. Deswegen wird es auch schon in diesem Sommer so heiß. Wenn keine Einigung gefunden wird, könnte ein Abgang schon jetzt Realität werden. Der 64-malige Nationalspieler der Three Lions könnte jetzt noch eine sehr ordentliche Ablösesumme generieren.

Die Kehrseite: Seit rund zwei Jahren ist Henderson wohl in der besten Form seines Lebens. Aus sportlicher Sicht wäre der Abgang des zentralen Mittelfeldspielers daher ein riesiger Verlust. Und auch aus menschlicher.

Klopp bricht Lanze für Henderson

„Sie sagen, dieses Liverpool-Team habe keinen Star. Für uns ist der Star das Team - das stimmt. Aber du bist ein Superstar darin, uns zu diesem Team zu machen“, drückte Klopp die Bedeutung seines Kapitäns in einem persönlichen Brief aus, den er im Rahmen der Wahl der Sportpersönlichkeit des Jahres 2020 in Großbritannien an Henderson schrieb. Liverpools Kapitän wurde damals hinter Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton Zweiter.

Das Ende von Klopps Brief passt auch aus heutiger Sicht erstaunlich. Er könnte ihn wohl genauso noch einmal an die Postadresse der FSG in Boston senden, um den Eigentümer des FC Liverpool von einer Vertragsverlängerung mit Henderson zu überzeugen:

„Jordan, die Leute ignorieren deine Qualitäten zu oft. Aber ich tue das nicht und deine Mitspieler auch nicht. Nach einer langen Reise mit vielen Hindernissen können es alle sehen: deine Persönlichkeit, dein Charakter, deine Fähigkeiten. Das komplette Paket. Du hast diesen Klub zum Ende des 30 Jahre langen Wartens geführt. Du hast das mit Bescheidenheit und Demut getan. Du bist ein Weltklasse-Athlet, ein Weltklasse-Fußballer und ein noch besserer Mensch. Danke für alles, mein Freund.“