London-Marathon: So viel Applaus bekam der Letzte im Ziel

Es ist ein hartes Rennen: Aber der Brite Tom Durnin ist den London-Marathon nicht nur für sich selbst gelaufen, sondern auch für den guten Zweck. Beendet hat er die 42 Kilometer als Letzter, trotzdem gab es tosenden Applaus.

Knapp 50.000 Läufer*innen sind am Sonntag beim berühmten London-Marathon an der Start gegangen
Knapp 50.000 Läufer*innen sind am Sonntag beim berühmten London-Marathon an der Start gegangen. Der schnellste unter ihnen war Kelvin Kiptum, er lief die 42 Kilometer in 2:01:25. Foto: Peter van den Berg / USA Today Sports

Das wird noch ein paar Tage in den Beinen zwicken, aber den Erfolg kann ihm niemand mehr nehmen: Beim weltberühmten London-Marathon ist der allerletzte Läufer um kurz nach 18.30 Uhr über die Ziellinie gewankt. Der Startschuss fiel um 10 vormittags. Nichtsdestotrotz erwartete den Mann tosender Applaus auf den letzten Metern

Der letzte Läufer

Tom Durnin ist am Sonntag den London-Marathon nicht nur für sich selbst gelaufen, sondern auch für den guten Zweck: Er sammelte Geld für eine Knochenkrebs-Stiftung. Der hat er nun mit seinem großen Willen und seiner Leidensfähigkeit – beides muss er in die achteinhalb Stunden Laufen gesteckt haben – nun große Aufmerksamkeit beschert.

Denn: Die letzten Meter Durnins wurden in einem Video festgehalten und sind seither zum viralen Hit geworden. Allein auf Twitter wurde sein Zieleinlauf über 5,5 Millionen Mal angeschaut (Stand Dienstag, 25. April). Geteilt wurde es vom offiziellen Kanal des London-Marathon. Dabei steht: „Einer der besten Momente in jedem Jahr: Das ist euer letzter Läufer 2023! Wir sind tief beeindruckt von seiner Entschlossenheit, das Rennen zu beenden.“

Spendensumme vervierfacht

In dem knapp halbminütigen Clip humpelt Durnin in Richtung Ziel, die Arme hängen mehr als dass sie schwingen und auch sein Kopf wiegt schwer. Aber ans Aufgeben denkt er nicht, zusätzlich wird er begleitet von tosendem Beifall und Jubelrufen. Als er es geschafft hat, reißt er die Arme in die Höhe und nimmt seine Medaille entgegen. Er reckt beide Daumen in die Luft und zeigt ein schiefes Grinsen.

Durnins Leistung wurde mittlerweile auch in zahlreichen Medien aufgegriffen. So erfuhr Sky beispielsweise, dass er aus Banbury in der Grafschaft Oxfordshire stamme und bis Montag etwa 2.500 Pfund (etwa 2.800 Euro) für den guten Zweck gesammelt hat – mittlerweile hat sich die Summe bereits vervierfacht und knapp 1.000 Menschen haben gespendet.

Ein Marathon ist hart

Auch online sind viele Menschen begeistert von der Aktion und dem Zieleinlauf. Viele Kommentare auf Twitter klingen dabei so: „Ein absoluter Held. Was für eine Charakterstärke, was für ein Kampfgeist, was für eine Entschlossenheit. Unglaublich!“ Oder: „Glückwunsch an diesen Sportler. Und er sicherlich nicht letzter, er hat alle geschlagen, die noch nie einen Marathon gelaufen sind – mich eingeschlossen. Hut ab!“ Und: „Vielen Dank auch an die Veranstalter, dass sie ihm ermöglicht haben, das Rennen zu beenden und sich feiern zu lassen. Marathons sind hart! Herzlichen Glückwunsch an ihn!“