Lucas Di Grassi fährt beim ePrix von Montreal souverän zum Titel ! Starke Leistung der deutschen Fahrer !

Drivers champion Lucas Di Grassi of Brazil, ABT Schaeffler FE02 (11) sprays race third place finisher Jose Maria Lopez of Argentina, DS Virgin DVS-02 (37) during victory ceremonies at the Montreal Formula ePrix electric car race, Sunday, July 30, 2017 in Montreal. (Paul Chiasson/The Canadian Press via AP)
Drivers champion Lucas Di Grassi of Brazil, ABT Schaeffler FE02 (11) sprays race third place finisher Jose Maria Lopez of Argentina, DS Virgin DVS-02 (37) during victory ceremonies at the Montreal Formula ePrix electric car race, Sunday, July 30, 2017 in Montreal. (Paul Chiasson/The Canadian Press via AP)

Nachdem sich Lucas di Grassi (ABT Schaeffler Audi Sport) am Samstag im kanadischen Montreal klar gegen die beiden Franzosen Jean-Eric Vergne und Stephane Sarrazin aus dem Techetaah Team durchsetzen konnte, zog er am Sonntag nach und absolvierte erneut ein sehr souveränes Rennen – mit dem Ergebnis nun Weltmeister der Formel E zu sein. Das Rennen selbst gewann Jean Eric Vergne (Techeetah) vor Felix Rosenqvist (Mahindra Racing) und Jose-Maria Lopez (DS Virgin Racing).

Podium (copyright: FIA Formula-E)
Podium (copyright: FIA Formula-E)

Der Samstag war für Lucas Di Grassi eine klare Angelegenheit. Nachdem der führende in der Meisterschaft, Sebastien Buemi (Renault e.dams), durch eine Strafe im Training von Platz zwölf aus starten musste, fuhr di Grassi von der Poleposition einen klaren Start-Ziel Sieg ein.

Dabei fuhr Buemi ein sehr starkes Rennen, musste aber seine Führung in der Meisterschaft an di Grassi abgeben. Dazu bekam er nach dem Rennen einen zusätzlichen Hammer präsentiert. Einige Stunden nach dem Rennen wurde Sebastien Buemi wegen einem zu leichten Auto disqualifiziert. Hierdurch verlor er seine 12 Punkte in der Gesamtwertung wieder und hatte vor dem letzten Saisonrennen nur noch geringe Chancen, seinen Titel zu verteidigen. Lucas di Grassi genügte dagegen im Rennen am Sonntag ein sechster Platz, um sich seinen ersten Titel in der Formel E zu sichern.

Der Schweizer Buemi musste im Sonntagsrennen dagegen alles auf eine Karte setzen und mindestens auf Rang drei ins Ziel kommen, um sich die letzte Chance offen zu halten.

Durchwachsener Sonntag für deutsche Piloten

Daniel Abt (ABT Schaeffler Audi Sport), der Pechvogel aus den vergangenen Rennen, schaffte es diesmal über die Distanz und kam auf dem vierten Platz ins Ziel. Maro Engel (Venturi Racing) fuhr auf dem zwölften Platz über die Ziellinie. Nick Heidfeld (Mahindra Racing) erwischte es bei einem Überholmanöver mit Loic Duval (Faraday Future Dragon Racing), bei dem er sich das Vorderrad abriss und das Rennen vorzeitig aufgeben musste.

Montreal (copyright: FIA Formula-E)
Montreal (copyright: FIA Formula-E)

Umkämpfter Finalsonntag

Bereits im Training lief es nicht nach Buemis Paln und Wünschen. Hier stand der Schwede Felix Rosenqvist (Mahindra Racing) vor Sam Bird (DS Virgin Racing) und Jean-Eric Vergne auf der Poleposition und Nick Heidfeld konnte den zweiten Mahindra auf den vierten Platz der Startaufstellung stellen. Damit stand der deutsche Ex-Formel 1-Pilot direkt vor Lucas di Grassi, der von der fünften Position und damit aus der dritten Reihe ins Rennen ging.

Felix Rosenqvist fuhr von der Poleposition mit einem Raketenstart davon und führte das Feld in die erste Kurve. Direkt hinter ihm gab es dagegen keine großen Veränderungen. Titelanwärter Lucas di Grassi fuhr ein eher passives Rennen, da sein Konkurrent Buemi derjenige war, der nach vorne fahren musste.

Buemi hatte jedoch gleich in der ersten Runde eine Berührung, die ihm einen Schaden am Heck einbrachte. Ein Stopp in der Boxen war unvermeidlich, um das Rennen fortsetzen zu können.

Abt erst mit Pech und dann mit Aufholjagd

Auch Daniel Abt erwischte es. Der Kemptener konnte aber schnell wieder zum Feld aufschließen und lag nach einem Drittel des Rennens direkt hinter seinem Teamkollegen di Grassi auf Platz sieben.

Nick Heidfeld kämpfte zu dieser Zeit auf Platz fünf und Maro Engel auf Platz 10 um einen versöhnlichen Saisonabschluss. Die ersten Fahrer, die ihr Fahrzeug wechselten, waren in der 18. Runde dann auch der der Deutsche Maro Engel und der Brasilianer Nelson Piquet Jr. (Next NIO). Eine Runde später wurde es dann auch für alle anderen Fahrer Zeit für den Wechsel.

Die großen Verlierer beim Wechsel waren die beiden ABT-Piloten, di Grassi und Abt. Sie rutschten beide aus den ersten Zehn heraus und mussten eine Aufholjagd starten. Doch auch Sebastien Buemi lag zu diesem Zeitpunkt auf dem aussichtslosen 17. Platz.

Felix Rosenqvist fuhr an der Spitze ein überlegenes Rennen, er lag nach 24 Runden knapp vier Sekunden vor Vergne und Bird hatte weitere drei Sekunden Rückstand auf seinen Vordermann. Allerdings hatte Rosenqvist Probleme mit seiner Batterie und musste sein Tempo reduzieren. Dies gab Jean-Eric Vergne die Möglichkeit zum Überholen und er übernahm die Führung.

Perfektes Teamplay

Eine Teamarbeit par excellence lieferten hingegen di Grassi und Abt. Sie fuhren in einem regelrechten Paarlauf durch das Feld und lagen fünf Runden vor Schluss auf den Positionen sechs und sieben.

Am Ende feierte Vergne den Sieg und Lucas di Grassi seinen ersten Titel in der Formel E. Somit holt das deutsche Privatteam der Äbte aus dem Allgäu zum Ende ihrer Teamführer noch den Titel. Ab der kommenden Saison übernimmt dann Audi das Kommando des Teams.

Das Podest im zweiten Rennen komplettierten hinter Vergne der Schwede Felix Rosenqvist und der Brite Sam Bird. Die deutschen Fahrer belegten die Plätze fünf (Nick Heidfeld) und sechs (Daniel Abt). Maro Engel wurde am Ende noch bis auf den 18. Rang durchgereicht.

Start Formel-E (copyright: FIA Formula-E)
Start Formel-E (copyright: FIA Formula-E)

Der Saisonendstand in der Übersicht

Der Endstand der Tabelle sieht nun wie folgt aus: Lucas di Grassi ist Meister mit 183 Punkten, Sebastien Buemi verliert mit 157 Punkten den sicher geglaubten Titel am letzten Wochenende. Ihm folgt auf dem dritten Platz der Schwede Felix Rosenqvist mit 127 Punkten. Auf der deutschen Seite schlug sich Nick Heidfeld mit 88 Zählern und dem 7. Platz am besten. Daniel Abt beendet die Saison mit 67 Punkten auf dem 8. Rang und Maro Engel belegt in seiner Rookie Saison den 17. Platz mit 16 Punkten.

Den Titel in der Herstellerwertung sicherte sich das Renault e.dams Team (268 Punkte) vor ABT Schaeffler Audi Sport (248 Punkte). Durch eine starke zweite Saisonhälfte konnte sich Mahindra Racing auf dem dritten Platz behaupten.

Formel-E Meister 2016/17: Lucas di Grassi (copyright: FIA Formula-E)
Formel-E Meister 2016/17: Lucas di Grassi (copyright: FIA Formula-E)

Die vierte Saison 2017/18 der FIA Formel E startet am 02./03. Dezember 2017 in Hongkong. Von dann an werden Schritt für Schritt nach Audi die weiteren deutschen Hersteller BMW, Mercedes und Porsche in die Weltmeisterschaft der Elektrorennwagen im Formelbereich einsteigen.