Fosbury machte deutsches Wunder möglich

Fosbury machte deutsches Wunder möglich
Fosbury machte deutsches Wunder möglich

Vor fast 80.000 Zuschauern schrieb Ulrike Meyfarth, die heute Ulrike Nasse-Meyfarth heißt, am 4. September 1972 deutsche Olympia-Geschichte.

Mit 16 Jahren überquerte das 1,88 Meter große Mädchen aus Wesseling bei Köln im Hochsprung die Latte bei 1,92m - damaliger Weltrekord und Gold für Meyfarth.

Dieser Moment, der die Geburtsstunde eines deutschen Leichtathletik-Phänomens bedeutete, wäre allerdings ohne einen großen Revolutionär wohl nicht möglich gewesen: Richard Douglas „Dick“ Fosbury.

Dem US-Amerikaner gelang bei den Spielen 1968 in Mexiko City nichts weniger als eine Revolution, als er erstmals mit dem Rücken nach unten die Latte überquerte - der Fosbury-Flop war geboren. Im Hochsprung gibt es eine Zeit vor und nach Fosbury. Er nutzte als Erster die biomechanischen Vorteile der neuen Herangehensweise konsequent aus.

Fosbury machte Meyfarths Erfolge erst möglich

Auch für Meyfarth bedeutete diese damals noch neue Technik der Schlüssel zum Erfolg. Dementsprechend verbunden fühlte sie sich mit Fosbury, der am Montag verstorben ist.

Sie hatte das Glück, den Wegbereiter ihres Erfolgs persönlich kennenzulernen, wie sie SPORT1 bestätigte. Zudem betonte sie, dass ihre beiden Olympiasiege - 1984 sprang sie in Los Angeles zu ihrem zweiten Olympiagold - ohne die Pionierarbeit des US-Amerikaners nicht möglich gewesen wären.

Fosbury selbst brachte sein Olympiasieg übrigens weniger Glück als Meyfarth. Wie er später gestand, war er mit der Situation danach „völlig überfordert“. Gerade einmal ein Jahr nach dem Triumph in Mexiko City, im Alter von 22 Jahren, verabschiedete er sich aus dem Leistungssport.

Sein Name wird aber auf ewig mit der wahrscheinlich größten Revolution der Leichtathletik verbunden sein - und mit den Erfolgen Meyfarths, die sie zu einem deutschen Olympia-Phänomen machten.