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Warum Manchester City plötzlich mitten im Titelrennen ist

Warum Manchester City plötzlich mitten im Titelrennen ist

FC Arsenal, Leicester City, FC Everton, FC Liverpool, Tottenham Hotspur und Manchester United.

Die Liste der Teams, die in dieser Premier-League-Saison mindestens einen Spieltag an der Tabellenspitze verbracht haben, ist lang. (SERVICE: Tabelle der Premier League)

Ein Team sucht man auf dieser jedoch (noch) vergebens: Manchester City.

Übernimmt ManCity erstmals die Tabellenführung?

Doch das könnte sich bald ändern. Denn nach einem schwachen Saisonstart haben sich die "Skyblues" heimlich, still und leise Punkt für Punkt in die Spitzengruppe zurückgekämpft.

Nun beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer Leicester nur noch drei Punkte. Und das bei zwei Spielen weniger.

Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Aston Villa am Mittwoch (Premier League: Manchester City - Aston Villa ab 19 Uhr im SPORT1-LIVETICKER) kann City zumindest vorläufig erstmals in dieser Saison die Tabellenführung übernehmen.

Doch wie kam es dazu, dass die "Citizens" lange nicht im Titelrennen zu sehen waren und nun ganz vorne mitmischen?

ManCity erlebt Horror-Start

Dafür lohnt ein Blick zurück in den September 2020. Damals startete Manchester City aufgrund der Teilnahme am Champions-League-Turnier in Lissabon eine Woche später als die meisten anderen Mannschaften in die neue Saison. Die Folge: das erste Ligaspiel der Saison wurde verschoben.

So begann ManCity die Mission Titel vom ersten Spieltag an mit drei Punkten Rückstand auf die meisten Konkurrenten. Um nicht sofort den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren, wurde der Druck umso höher, direkt punkten zu müssen, was im ersten Spiel der Saison gegen die Wolverhampton Wanderers auch gleich dreifach gelang.

Was folgte, war jedoch eine der höchsten Niederlagen in der Karriere von Pep Guardiola als Trainer. 2:5 ging der Spanier mit seiner Mannschaft im heimischen Etihad Stadium gegen Leicester unter.

Unmittelbar nach der Partie forderte Guardiola zwar noch: "Wir müssen das zur Seite schieben und von vorne anfangen." Doch auch er wusste wohl, dass es damit nicht getan war. Denn wenige Tage nach dem defensiven Offenbarungseid verpflichtete ManCity Ruben Dias von Benfica Lissabon als neuen Abwehrchef – für stolze 68 Millionen Euro.

Schuh drückt in der Offensive

Doch auch damit waren noch nicht alle Probleme gelöst. Denn im Angriff fehlten zunächst weiter Sergio Agüero und Gabriel Jesus verletzungsbedingt. Zwar kehrte ersterer schon kurze Zeit später zurück, doch auch der Argentinier konnte der Offensive nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken.

Die Folge: ManCity erzielte in den nächsten sechs Ligaspielen nie mehr als ein Tor. Und hatte es einzig und allein der Defensive um Neuzugang Dias zu verdanken, dass man nur eins dieser Spiele verlor.

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Dass die "Citizens" trotzdem fast Woche für Woche Punkte auf die Spitze verloren, konnte auch die wohl teuerste Abwehr der Welt – Kyle Walker, Joao Cancelo, Dias und Aymeric Laporte kosteten zusammen rund 250 Millionen Euro an Ablöse - nicht verhindern.

Defensive präsentiert sich meisterlich

So fand sich Pep Guardiola mit ManCity ausgerechnet nach einer Niederlage gegen Trainerrivale José Mourinho und Tottenham nach dem 9. Spieltag auf Rang 13 wieder. Der Rückstand zum Spitzenreiter betrug bereits acht Punkte. Genau so viele wie der Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Angesichts von nur zehn Toren nach acht Spielen sprach Guardiola das Problem seines Teams, das auch nach der Rückkehr von Agüero und Jesus weiter Bestand hatte, offen an: "Die Realität ist, dass wir Probleme im Abschluss haben."

Die Reaktion seiner Mannschaft, im Speziellen die der Offensive, ließ nicht lange auf sich warten. Im nächsten Ligaspiel schenkte City Burnley gleich fünf Tore ein – und blieb wie so häufig ohne Gegentor.

Letzterer Trend sollte sich auch in den darauffolgenden Wochen fortsetzen. Von den nächsten acht Spielen gewann ManCity sechs, obwohl das Team in vier dieser Partien nicht mehr als ein Tor erzielte. Dafür blieben die "Skyblues" sechs Mal ohne Gegentor. (SERVICE: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

"Wir sind zu viel gelaufen", bilanzierte Guardiola in Bezug auf die Defensivarbeit zu Saisonbeginn. "Ohne den Ball musst du laufen. Aber mit dem Fußball kannst du gehen oder weniger laufen. Bleib mehr in Position und lass den Ball für dich laufen."

ManCity profitiert von Patzern der Konkurrenz

Während die torgefährlicheren Teams um Tottenham, Liverpool und Chelsea nun reihweise patzten, robbte sich ManCity – das trotz der Klatsche gegen Leicester mit nur dreizehn Gegentoren die mit vier Toren Abstand beste Abwehr der Liga stellt - nach und nach an die Tabellenspitze heran.

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So kommt es, dass City vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Aston Villa plötzlich auf die Tabellenführung schielt. Und der blaue Anhang aus Manchester wieder von der 7. Meisterschaft der Vereinsgeschichte träumen darf. Getreu dem Motto von Footballtrainer-Legende Paul "Bear" Bryant: "Defense wins Championships".