Mazepin über Michael Schumacher: "Keine Schande, dass..."

Zwischen Nikita Mazepin und Mick Schumacher lief es im Haas-Team bislang nicht allzu harmonisch ab. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Schon mehrmals gerieten die beiden Rookies auf der Rennstrecke aneinander, beim Monza-GP verschuldete der Russe zuletzt einen Dreher des Deutschen.

Mazepin will den Reibereien allerdings nicht zu viel Gewicht beimessen. „Es passiert viel - und gleichzeitig auch nichts. Es sind einfach zwei junge Fahrer, die an die Spitze der Formel 1 wollen und in eine schwierige Situation gesteckt wurden, denn je mehr das Jahr voranschreitet, desto mehr können wir nur gegeneinander kämpfen“, sagte der 22-Jährige im Formel-1-Podcast „Beyond The Grid“.

Er erklärte weiter: „Für mich kann Platz 19 ein Highlight und Platz 20 ein sehr schlechter Punkt des Wochenendes sein. In jeder anderen Kategorie würde man fragen, was ist der Unterschied zwischen 19 und 20 – aber bei uns ist es ‚alles oder nichts‘“.

Mazepin: Mag Mick Schumacher aus tiefstem Herzen

Das habe einen Einfluss auf Schumachers Einstellung zu ihm, vermutete Mazepin. „Es ist wie es ist und ich weiß nicht, wie viele Jahre wir noch zusammen fahren, aber ich denke nicht, dass es eine angenehme Fahrt wird.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Schon als er auf den jungen Schumacher im Kartsport traf, sei es ähnlich wie heute gewesen: „Es war auch damals keine Kaffeefahrt. Wir wollten beide gewinnen - manchmal war es einfacher und manchmal hatten wir auch schwierige Momente.“

Trotzdem stellte Mazepin klar: „Aber bis heute mag ich Mick aus tiefstem Herzen. Er ist ein super talentierter Junge, der bereits unglaubliche Dinge in seiner Karriere erreicht hat. Aber das ist abseits von der Strecke - auf der Strecke interessiert mich nicht, gegen wen ich fahre. Und in den vergangenen Rennen war sein Auto das Einzige, vor das ich mich schieben konnte.“

Mazepin: Konflikte mit Schumacher für Steiner Stress

Mazepin sei bewusst, dass die Unruhen im Haas-Team besonders für die Medien sehr interessant sind. Er selbst habe aber „ein starkes Gefühl, dass alles gut wird. Alles, was ich tue, ist innerhalb der Regeln. Daher bin ich zuversichtlich, dass es keine großen Probleme gibt.“

Für Haas-Teamchef Günther Steiner seien die Konflikte „Stress“, gab Mazepin gleichzeitig zu.

Denn: „Hinter dem Lenkrad hat man mehr Kontrolle über die Situation. Er will einfach das Beste für das Team. Für ihn ist es egal, wer von uns vorne ist. Das Team muss wachsen und dahin zurückkehren, wo es bereits war.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Mazepin trug Helm von Michael Schumacher

Auch über Micks Vater Michael Schumacher sprach der Haas-Pilot: „Es ist für mich keine Schande, zu sagen, dass ich lange mit einem weißen Helm fuhr, ehe mein Dad mir eine Kopie des Helmes von Michael Schumacher zum Geburtstag schenkte. Das war 2005 und 2006.“

Er habe „den Helm mit Stolz getragen bis zu einem Punkt, als dieser zu alt und abgenutzt war, was bei den russischen Wetterbedingungen nicht lange dauerte.“

In der Fahrerwertung der Formel 1 befindet sich Mazepin aktuell auf Rang 20 - noch einen Platz hinter seinem Teamkollegen Schumacher. „Ich fühle mich noch nicht zu Hause in der Formel 1, es ist ein großer Schritt“, gab der russische Pilot zu. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Mazepin: Kann im richtigen Auto Weltmeister werden

Und: „Leute sagen, dass es zwei große Karriereschritte für Fahrer gibt, vom Kartfahren zu den Formel-Serien und von der Formel 2 – oder eine anderen Serie - in die Formel 1. Ich habe nie verstanden, was es bedeutet, aber jetzt tue ich das in dieser Position. Die Geschwindigkeit deines Lebens ändert sich in der Formel 1 komplett.“

Trotzdem glaubt er fest daran, im richtigen Auto Weltmeister werden zu können: „Warum wäre ich sonst hier? Ich habe das FIA-Punktesystem vollendet und dies durch gute Ergebnisse geschafft. Ich kam nicht durch Zufall in die Formel 1 - früher mag dies möglich gewesen sein, aber die FIA hat die Regeln verändert.“

Er habe sich bislang in allen Serien im zweiten und dritten Jahr „deutlich verbessert“ und wenn „ich das richtige Umfeld für mich gefunden habe, was andere Fahrer nicht so brauchen, kann ich schneller sein als diese.“

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