Mehr Engagement der G7-Staaten bei globalen Problemen gefordert
HIROSHIMA (dpa-AFX) -Die G7-Staaten sollten sich nach Ansicht von World Vision mit einem stärkeren Engagement zur Lösung der Probleme der Welt von autoritären Staaten wie China und Russland abheben. Das Kinderhilfswerk nannte am Mittwoch vor allem Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit und das Erreichen der selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele. Vor dem G7-Gipfel von Freitag bis Sonntag in Hiroshima in Japan forderte Marwin Meier von World Vision größere Anstrengungen der Gruppe der sieben Wirtschaftsmächte (G7): "Mit dem gegenwärtigen Zaudern diskreditieren sich Staatsführer leider selbst."
Es gebe eine zunehmende Konkurrenzsituation in Afrika, Teilen Asiens und Lateinamerika. Dabei gehe es auch um geopolitische Einflussnahme. Die G7 wollten sich als Vorbild für eine demokratische Politik etablieren, die neben Wirtschaftsentwicklung auch Menschenrechte und friedliche Konfliktlösungen förderten, sagte Meier. Dazu müssten sie aber konsequenter in eben diese Vorhaben investieren. Es könne nicht angehen, dass sich die G7 als "Gemeinschaft der Werte" positioniere und zugleich autoritären Staaten das Feld überlasse.
Zur Halbzeit der UN-Entwicklungsziele schätzten die Vereinten Nationen, dass keiner der 17 Vorsätze erreicht werde. "Hier sind die G7 in der Verantwortung und in der Lage, durch konkrete Zusagen gegenzusteuern", sagte Meier. Fairer Handel statt Knebelverträge, ein Ausbau des Klimaschutzes oder Investitionen in Ernährung seien "auch Investitionen in die selbstgesteckten Ziele als Vorreiter einer demokratischen Politik".