Verängstigte Kinder? "Kompletter Albtraum" bei EM-Finale

Verängstigte Kinder? "Kompletter Albtraum" bei EM-Finale

Nach dem Sturm Dutzender Fußballfans auf das Wembley-Stadion vor dem EM-Finale zwischen England und Italien (2:3 i.E.) wurden mindestens 45 Personen vorläufig festgenommen. Das berichtet der britische Rundfunk BBC.

Ein Sprecher des Stadions bestätigte, dass "eine kleine Anzahl" Fans ohne Tickets versucht hatte, sich Zugang zum Inneren der Arena zu verschaffen.

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Wie viele tatsächlich unerlaubt in der Arena waren, lässt sich auch am Tag nach dem Finale nicht sagen. Fest steht aber, dass es beim Sturm zu äußerst unschönen Szenen kamen. Englische Journalisten berichten von gewaltsamen Auseinandersetzungen und verängstigten Kindern.

Melissa Reddy, für den Independent vor Ort, schrieb bei Twitter: "Ein anhaltender Strom von ticketlosen Fans ist immer noch auf die Ränge zugeflossen, als das Führungstor schon geschossen war. Gänge so voll, die Treppen blockiert und der Bereich für Behinderte vor der Pressebox ist vollgelaufen. Zahlende Zuschauer, die die hilflosen Ordnern anflehen, sie rauszuwerfen. Kinder in Angst, Sitze gestohlen. Unsicher."

Ein Guardian-Reporter berichtete derweil von mehreren völlig aufgelösten Italien-Fans, die trotz Tickets von den Ordnern angehalten wurden. Ihre Sitze waren schlicht schon belegt worden. Tariq Panja zitierte derweil einen Order, der von einem "kompletten Albtraum" sprach.

Ein Fan, der in der 70. Minute ging, erzählte dem Journalist der New York Times: "Es gab Leute, die hier ohne Tickets standen, bei den Sitzen anderer, und dann gab es Gewalt." Sportveranstaltungen sollten eine Freude sein und nicht gewalttätig erklärte er bei seinem vorzeitigen Abschied.

Englischer Verband reagiert auf Fan-Randale

Der englische Verband FA nannte die Szenen "komplett inakzeptabel" und "peinlich" für die Three Lions. Ähnliche Übergriffe gab es laut Metropolitan Police bei der Fanzone am Trafalgar Square.

Übereinstimmenden Medienberichten aus London zufolge wurden etwa eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff Absperrungen überklettert oder niedergerissen. Videos unter anderem von Daily-Mail-Reportern zeigten, wie Ordner durchbrechende Fans jagten und sich bemühten, die Lage unter Kontrolle zu halten.

Ein Sprecher des Stadions bestätigte zunächst nur "einen Vorfall" am äußeren Sicherheitsring. Polizeikräfte seien eingesetzt worden, "Sicherheitsmaßnahmen wurden schnell ergriffen", hieß es. Es seien keine Fans ohne Eintrittskarten ins Stadion gelangt. Letztere Aussage wurde später korrigiert.

Die Polizei hatte Anhänger ohne Tickets zuvor bereits eindringlich aufgefordert, das gesamte überfüllte Gebiet rund ums Stadion zu meiden.

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