Meister-Check: Warum der BVB wohl im Nachteil ist

Finale furioso in der Bundesliga!

Ab dem kommenden Wochenende stehen nach der Coronapause noch neun Spieltage auf dem Programm, bevor voraussichtlich spätestens am 27. Juni alle Entscheidungen gefallen sind.

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In diesem Jahr ist vor allem der Titelkampf spannend wie lange nicht. Zwischen dem Top-Trio FC Bayern, RB Leipzig und Borussia Dortmund liegen gerade einmal fünf Zähler, bei neun noch ausstehenden Partien. Wer setzt sich also spätestens am 34. Spieltag die Bundesliga-Krone auf? SPORT1 macht den Meister-Check.

- Die Ausgangslage

Vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs liegt der FC Bayern an der Tabellenspitze mit 55 Punkten und einem Torverhältnis von +47. Dahinter folgt Borussia Dortmund mit vier Zählern Abstand und einer Tordifferenz von +35. Auf Rang drei liegt schließlich RB Leipzig mit einem weiteren Punkt Rückstand, aber einem Torverhältnis von +36. Die drei Mannschaften müssen jeweils noch neun Partien absolvieren.

- Das Restprogramm

Tabellenführer München hat mit der Partie bei Borussia Dortmund nur noch ein Duell gegen einen direkten Titelkonkurrenten vor der Brust, hat aber zudem noch Spiele gegen die Europa-Aspiranten Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen zu überstehen. Ein Punktgewinn in Dortmund wäre sicherlich ein Schlüssel für die erneute Titelverteidigung.

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Doch der BVB wird im heimischen Signal-Iduna-Park sicherlich gerne für noch mehr Spannung im Titelkampf sorgen wollen. Allerdings muss die Favre-Elf bereits zum Auftakt im brisanten Revierderby gegen den FC Schalke 04 bestehen und am 33. Spieltag wartet zudem Leipzig.

Mit Ausnahme des Duells gegen den BVB warten auf Leipzig nur noch Gegner außerhalb der internationalen Plätze – ein echter Vorteil im Meisterkampf, wenn sie sich dort schadlos halten können.

- Welcher Spieler ist der mögliche Titeltrumpf – und wie steht es um ihn?

Beim Blick in die Statistiken der Bayern-Profis, sticht insbesondere Angreifer Robert Lewandowski hervor, der bereits 25 Saisontore auf dem Konto hat und den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller noch nicht völlig abgeschrieben hat.

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Erst kürzlich ist der Pole zum zweiten Mal Vater geworden – die Geburt seiner Tochter dürfte sicherlich Ansporn genug sein, da weiterzumachen, wo er vor gut zwei Monaten aufgehört hat.

Zudem dürfte Musterprofi Lewandowski die lange Zwangspause auch genutzt haben, um auch die letzten Prozentpunkte nach seiner Schienbeinverletzung zurückzugewinnen. Aufgrund dieser hatte er die beiden letzten Spiele vor der Coronapause verpasst. Für den Polen kam die Saisonunterbrechung genau recht.

Reus-Comeback verzögert sich

In Dortmund wäre Kapitän Marco Reus gerne in derselben Situation, doch sein Comeback verzögert sich weiter. Bereits Anfang Februar hatte sich Reus eine hartnäckige Muskelverletzung in den Adduktoren zugezogen, die seine Rückkehr in den Spielbetrieb noch immer unmöglich macht.

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"Ich bin gut im Reha-Plan, die Coronakrise war mein Glück, ich hatte etwas mehr Zeit, die Verletzung auszukurieren. Es kommt jetzt noch auf zwei bis drei Wochen an", sagte Reus unlängst bei RTL über seinen Fitnesszustand.

Im eher jungen BVB-Team fehlt Reus damit als Anführer und Ruhepol in der Offensive. So wird mutmaßlich gleich das Revier-Derby zur Nagelprobe für die Dortmunder, ob es auch ohne ihren Kapitän für den nächsten Schritt Richtung Titel-Showdown reicht.

Werner sorgt für Wirbel auf dem Transfermarkt

Auch bei RB Leipzig stand in der Coronapause eine Offensivkraft in Person von Angreifer Timo Werner im Fokus. Werner, mit bislang 21 Toren der zweitbeste Bundesliga-Torschütze, sorgte vor allem durch Gerüchte um seine Zukunft für Aufsehen.

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Inzwischen ist klar: Ein Wechsel zum FC Bayern kommt höchstwahrscheinlich nicht in Frage. Denn seine Aussage in der Bild lässt wenig Interpretationsspielraum: "Falls ein Wechsel irgendwann einmal ein Thema werden sollte, würde mich eher der Schritt ins Ausland reizen als ein Wechsel zu Bayern."

Der FC Liverpool hat nach SPORT1-Informationen Interesse am Nationalspieler. Doch zunächst einmal liegt Werners Fokus auf dem bestmöglichen Abschluss dieser Saison. Wenn er seine Form konservieren konnte, nimmt Werner dabei eine Schlüsselrolle ein.

- Wie sieht es mit Verletzungen aus?

Bis auf Corentin Tolisso (Knöchelverletzung) und Philippe Coutinho (operativer Eingriff am Sprunggelenk) hat Hansi Flick beim FC Bayern alle Mann an Bord und kann seit dieser Woche auch komplett im Teamtraining arbeiten. Dagegen fallen beim BVB neben Reus und Dan-Axel Zagadou (Außenbandanriss) und möglicherweise auch Emre Can und Axel Witsel für das Derby gegen Schalke aus. Das berichtet die Sport Bild. In Leipzig fehlt Kapitän Willi Orban mit Knieproblemen wohl bis Ende Mai.

- Fazit

Auf dem Papier haben der FC Bayern und RB Leipzig Vorteile gegenüber Borussia Dortmund. Denn der BVB hat das schwerste Restprogramm, die größten Verletzungssorgen und mit Reus fällt auch noch ein Schlüsselspieler vorerst weiter aus. In München und Leipzig kann man dagegen auch beim Restart auf seine Torgaranten bauen und hat ein machbares Restprogramm.

Doch es bleibt eine riesige Unbekannte, die das komplette Titelrennen auf den Kopf stellen könnte. Denn momentan kann kein Experte sicher vorhersagen, wie sich das unzureichende Training im Team und die fehlenden Zweikämpfe nach über zwei Monaten Pause auswirken.

Findet hier eine Mannschaft schnell zu den gewohnten Abläufen zurück, kann dies ein echter Bonus sein. Den Bundesliga-Fans steht also ein noch spannenderer Titelkampf bevor, als er es bereits unter normalen Umständen geworden wäre.