„Meisterstück“: Petkovic überrascht in Paris

Andrea Petkovic legte ihre Tasche beiseite, setzte sich schwungvoll auf einen weißen Kunstlederstuhl und plauderte nach ihrem Erstrundenerfolg bei den French Open bestens gelaunt über ihr Erfolgsrezept im fortgeschrittenen Profialter.

„Im Alter geht die Energie mal runter, mal rauf“, sagte die 34-Jährige: „Die Kunst ist, mit den Energien hauszuhalten und smarter zu trainieren.“ (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Tennis)

Petkovic scheint diese Kunst recht gut zu beherrschen. Die Dauerbrennerin aus Darmstadt, die 2014 das Halbfinale erreicht hatte, legte bei ihrem 6:4, 6:2-Auftakterfolg gegen Oceane Dodin aus Frankreich einen starken Auftritt hin. Bundestrainerin Barbara Rittner geriet ins Schwärmen.

„Das war ein Meisterstück. Ich habe sie selten in der ersten Runde eines Grand Slams so gut Tennis spielen sehen“, sagte Rittner am Eurosport-Mikrofon. Und Petkovic gab an, sich momentan ziemlich wohl zu fühlen: „Hoffentlich bleibt es so.“ Nächste Gegnerin der Weltranglisten-65. ist die frühere Nummer eins Wiktoria Asarenka aus Belarus.

Petkovic will bis 2023 weiterspielen

Petkovic ist noch immer mittendrin im Business, dabei hatte ihr ursprünglicher Plan gar keine Profimatches für sie im Jahr 2022 mehr vorgesehen. „Es ist einfach schwierig aufzuhören, wenn man spürt, dass man spielerisch noch dabei ist“, sagte die drittälteste Spielerin im Hauptfeld von Paris: „Es macht viel mehr Spaß, weil man diesen Druck nicht mehr hat.“

Das vergangene Jahr sollte eigentlich ihre letzte Saison als Profispielerin werden. „Aber dann habe ich aus Versehen ein Turnier gewonnen und stand dann wieder auf Platz 60″, sagte Petkovic, die längst auch in anderen Bereich aktiv ist, unter anderem als Moderatorin im ZDF sowie als Autorin und Kolumnistin.

Doch das steht momentan hinten an, sie wird durch den Auftaktsieg nahe des Eiffelturm weiter im Ranking klettern, nahe an Platz 50 heran. „Da mache ich 2023 wohl doch weiter“, meinte sie mit einem Lächeln.

Ob es angesichts dessen nicht auch eine Option sei, bis Olympia 2024 in Paris weiterzuplanen, wurde Petkovic am Montag noch gefragt. „Da müssten sie sich bis dahin schon ein bisschen Botox für die Muskeln ausdenken“, war ihre Antwort.

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