Jetzt doch! Mercedes bekennt sich zur Formel 1

Nach Ferrari hat auch das Weltmeister-Team Mercedes das neue Concorde Agreement unterschrieben und bekennt sich damit bis zum Ende der Saison 2025 zur Formel 1.

SPORT1 hatte bereits vorab berichtet, dass die Stuttgarter, trotz ihres öffentlichen Zögerns, diesen Schritt gehen werden.

Wie die Königsklasse am Mittwoch mitteilte, haben alle aktuellen zehn Rennställe dem so genannten Grundlagenvertrag der Königsklasse des Motorsports zwischen dem Automobil-Weltverband FIA, dem Formel-1-Management (FOM) und den Teams zugestimmt.

Die neue Vereinbarung regelt die sportlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Formel 1 von 2021 bis 2025.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motorsport Magazin. Sonntag ab 21.15 Uhr und ab sofort wöchentlich im TV und STREAM auf SPORT1

Formel-1-Boss verspricht mehr Spannung durch Concorde Agreement

Er freue sich, dass man mit allen Teams eine Einigung "über die Pläne für die langfristige Zukunft unseres Sports erzielen" konnte, sagte Formel-1-Boss Chase Carey vom Rechteinhaber Liberty Media.

"Alle unsere Fans wünschen sich engere Rennen, Rad-an-Rad-Duelle und dass jedes Team die Chance hat, auf das Podium zu fahren", erklärte Carey weiter: "Das neue Concorde-Agreement wird in Verbindung mit dem Reglement für 2022 die Grundlagen dafür schaffen und ein Umfeld gewährleisten, das sowohl finanziell gerechter ist als auch die Lücken zwischen den Teams auf der Rennstrecke schließt."

Mercedes zögerte, Wolff sieht Silberpfeile als "das größte Opfer"

Knackpunkt beim Concorde Agreement, das unter anderem Technik-Regeln und Budget regelt, ist der vorgesehenen neuen Verteilungsschlüssel, der auch den kleineren Teams mehr Einnahmen bescheren soll.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war zuletzt nicht zum Ja-Wort bereit gewesen, da Mercedes durch die angedachte neue Regelung "das größte Opfer von Einnahmeverlusten" sei. Nun also doch die Unterschrift.

Allerdings binden sich die Silberpfeile damit nicht langfristig an die Königsklasse. Hintergrund: Nach SPORT1-Informationen hat Red Bull dafür gesorgt, dass es Ausstiegsklauseln in der neuen, fünfjährigen Formel-1-Vereinbarung gibt, die im Jahresrythmus gezogen werden können.

Heißt auch: Mercedes könnte Ende 2021 das Werksteam verkaufen, ohne Vertragsstrafe zahlen zu müssen.

Mercedes-Ausstieg immer noch nicht vom Tisch

SPORT1 erfuhr zudem: Ein Ausstieg als Werksteam bzw. Teambesitzer ist noch immer nicht vom Tisch. Doch wegen der Corona-Krise hat Daimler die Entscheidung um ein Jahr nach hinten geschoben. Die Ausstiegs-Klausel im neuen Grundlagenvertrag macht's möglich.

Für einen Verbleib bis 2021 sprach außerdem: Die Technik-Regeln bleiben gleich, hohe Entwicklungskosten fallen weg, weil die Autos nahezu eingefroren werden.

Dazu kommt eine vorgezogene Budgetgrenze von 145 Millionen Euro. Für minimalen Geldeinsatz könnte Mercedes mit Lewis Hamilton auf die Jagd nach dem achten WM-Titel gehen.