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Messi-Knall bei PSG: "Sündenbock für den System-Bankrott"

Der Knall um Weltmeister Lionel Messi bei Paris St. Germain bewegt die Fußball-Welt - in seiner Heimat in besonderem Maße.

Messis Suspendierung wegen einer nicht genehmigten Saudi-Arabien-Reise stößt in den argentinischen Medien auf teils heftige Kritik. Aber auch in Frankreich herrscht große Verwunderung.

Messi-Knall in Paris: Presse und Fans reagieren

So verteidigte die Tageszeitung La Nación Messi: „Der Bruch kommt, nachdem ein Tsunami in einem Wasserglas entstanden ist, der ein kleines Problem in einen Konflikt ohne Wiederkehr verwandelt hat. Hätte PSG das getan, wenn sie und Messi die Champions League gewonnen hätten?“

Ähnlich fassungslos fielen die Reaktionen bei Olé aus: „Die Sanktion scheint zu streng zu sein, weil wir über den besten Spieler der Welt sprechen, der sich während seiner Karriere stets vorbildlich verhalten hat. Egal ob in der Nationalmannschaft, in Barcelona oder jetzt bei PSG.“

Für das Blatt war klar: „PSG schlug zu hart zu, löste ein fast angekündigtes Ende aus und deutete an, dass es der Verein ist, der seinen Vertrag nicht mehr verlängern will.“

Auch in den sozialen Medien gab es hitzige Statement und Wut der Fans, die ihren Liebling zu wenig gewertschätzt sehen.

„Messi wird zum Sündenbock für den System-Bankrott bei PSG“, schrieb etwa der französische Nabil Djellit bei Twitter.

Messi ist vom französischen Topklub am Dienstag suspendiert worden, der 35-Jährige soll offenbar zwei Wochen im Trainingsbetrieb außen vor bleiben und auf die Hälfte seines üppigen Monatsgehalts verzichten, angeblich um die 1,5 Millionen Euro, legt man die 40 Millionen Euro Jahresgehalt zugrunde, die er einstreichen soll. Die Pariser selbst meldeten sich auch bis Mittwochmittag bislang nicht zu Wort.

Rückkehr zum FC Barcelona?

Nach dem Wochenende waren Fotos von Messi samt seiner Familie aus Saudi-Arabien aufgetaucht. Der Offensivkünstler ist ein exzellent bezahlter Tourismus-Botschafter des Königreichs, er war in der Hauptstadt Riad Sponsorenverpflichtungen nachgekommen.

Aufgebrochen war Messi offenbar wenige Stunden nach der jüngsten Heimniederlage des Tabellenführers in der Ligue 1.

Nach der blamablen 1:3-Niederlage gegen den FC Lorient hatte Trainer Christophe Galtier seine Startruppe jedoch am Montagvormittag um 11 Uhr zum Trainingsgelände Camp des Loges beordert.

Über einen Abschied Messis aus Paris wird bereits seit Monaten diskutiert. Saudi-Arabien könnte ein Ziel sein, dort spielt sein ewiger Rivale Cristiano Ronaldo derzeit für Al-Nassr. Auch eine Rückkehr zum FC Barcelona erscheint möglich.