Frankreich feiert die Messi-Krönung

Frankreich feiert die Messi-Krönung

“Eine neue Reise beginnt”, war auf dem Twitter-Kanal von Paris Saint-Germain zu lesen, als Lionel Messi zum ersten Mal den Rasen für seinen neuen Klub betrat und zum ersten Mal ein Spiel als Fußball-Profi machte, in dem er nicht das Trikot des FC Barcelona trug.

Das lange unvorstellbare Szenario wurde Realität: Messi hatte seine ersten Ballkontakte für ein anderes Team als Barca, für das er 21 Jahre lang Spieler und Identifikationsfigur war. Im Jahr 2000 war der Argentinier von den Newell’s Old Boys in Barcas Jugendakademie gekommen. (Reims - PSG zum Nachlesen im Ticker).

Frankreich feiert die Messi-Krönung

PSG bleibt durch einen 2:0-Sieg bei Stade Reims ungeschlagen und führt nach dem vierten Saisonsieg mit der maximalen Ausbeute von zwölf Punkten die Tabelle weiter an (Die Tabelle der Ligue 1). Das war aber Nebensache.

Die L’Èquipe schrieb am Sonntag auf der Titelseite bereits: “Leo I., ein König in Reims!” Damit erinnerte die Sportzeitung an die einstige Tradition, dass die französischen Könige in Reims gekrönt wurden. Schon die Nominierung für das Spiel wurde von L’Équipe als “Krönung” verkauft. Von 1027 bis 1825 wurden die Krönungen in Reims durchgeführt. Nun fühlte es sich so an, als ob die Könige in der Stadt in der Champagne im Nordosten von Frankreich zurückgekehrt waren.

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Auch wenn es nicht die Notre-Dame von Reims war, sondern das Stade Auguste-Delaune, in dem rund 20.000 Zuschauer für eine ganze Menge Lärm sorgten. Kaum auszumahlen, welche Begeisterung das Heim-Debüt von Messi in Paris mit sich bringen wird.

120 Medienvertreter waren allein in Reims, der Klub konnte sich an ein ähnliches Interesse nur bei einem Spiel gegen PSG im Jahr 2013 erinnern. Damals machte David Beckham seine zweite Partie für den Hauptstadtklub. Damals siegte Reims sensationell mit 1:0.

Herrera: “Nie solch großen Applaus bekommen”

Der Argentinier hatte bei dem Highlight-Spiel zunächst auf der Bank Platz genommen, ehe er in der 66. Minute um 22.09 Uhr beim Stand von 2:0 für PSG eingewechselt wurde. Neymar musste dafür raus und umarmte seinen Kumpel, der mit der Nummer 30 auflief und dessen Premiere genau 30 Minuten dauerte. Der Applaus war riesig, sogar Reims-Fans skandierten den Namen des Superstars.

“Ich habe nie solch einen großen Applaus bei einem Wechsel bekommen”, sagte Angel Herrera, gleichzeitig wie Neymar den Platz verließ. Trainer Mauricio Pochettino zeigte sich rund um seinen Landsmann recht nüchtern, aber zufrieden: “Er war zufrieden mit der Mannschaft und glücklich, dass er sich mit seinen Kollegen weiterentwickeln kann. Er will weiterhin arbeiten, und ich bin sicher, dass wir bald noch besser sein werden.”

So lief Messis PSG-Debüt

Tatsächlich konnte der 34-Jährige nach seiner Einwechslung kaum mehr Akzente setzen, er blieb ohne Torschuss oder Torschussvorlage.

Messi kam auf 26 Ballkontakte und spielte 21 Pässe, von denen nur einer nicht ankam (Passquote: 95 Prozent). Auch seine Zweikampfquote konnte sich mit 80 Prozent sehen lassen, drei Mal wurde der Superstar gefoult (Die Statistik zum Spiel)

Auf gemeinsame Minuten des Traumsturms Messi, Neymar, Mbappé müssen die Fans unterdessen noch warten (Ergebnisse und Spielplan der Ligue 1). Vielleicht werden sie diesen auch nie zu Gesicht bekommen, falls Mbappé zu Real Madrid wechseln sollte.

Die Zuschauer feierten Messis ersten Einsatz aber trotzdem mit großem Applaus, jeder Ballkontakt wurde bejubelt, ein Raunen ging durch das Stade Auguste-Delaune, wenn der Superstar am Ball war. Als Messi sich ab der 58. Minute am Spielfeldrand aufwärmte, hatten die Zuschauer bereits gejubelt.

Der Hype war in der Luft zu greifen, nach der Partie zeigte der Torwart von Reims, wie groß die Begeisterung um den Superstar ist. Predrag Rajkovic stoppte Messi für ein Foto mit ihm und seinem Sohn.

Mbappé glänzt für PSG

Von Beginn an stürmte derweil Kylian Mbappé, der vor einem Wechsel zu Real Madrid stehen soll. Der Stürmer-Star erzielte zwei Tore.

In der 16. Minute war er nach einer Flanke per Kopf erfolgreich, in der 63. Minute hielt er aus wenigen Metern seinen linken Fuß hin. Glück hatte Paris in der 51. Minute, als ein Treffer der Gastgeber durch Marshall Munetsi wegen einer knappen Abseitsstellung nach Videobeweis aberkannt wurde.

Trainer Mauricio Pochettino hatte schon am Samstag angekündigt, dass neben Messi auch Mbappé und Neymar “sicher” zum Aufgebot gehören. Pochettino betonte, dass Mbappé ihm nicht gesagt habe, PSG in Richtung Real verlassen zu wollen.

Pochettino: “Er ist bei uns”

Nach dem Spiel erklärte der PSG-Coach bei Amazon: “Kylian Mbappé ist unser Spieler. Sie wissen, dass es in der Fußballbranche viele Gerüchte gibt. Unser Präsident und unser Sportdirektor haben sich klar ausgedrückt. Er ist bei uns. Ich bin sehr glücklich. Er ist einer der wichtigsten Spieler der Welt.” (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker).

Der Franzose selbst meldete sich nach dem Spiel via Instagram: “3 Punkte, 2 Tore ... der perfekte Abend”, schrieb er.