"Der Trainer macht einen sehr konfusen Eindruck"

Der FC Bayern hat am Samstag durch die 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05 und den späteren 4:0-Sieg von Borussia Dortmund die Tabellenführung verloren. Für Verwunderung sorgte im Anschluss, dass Trainer Thomas Tuchel seinem Starensamble drei Tage freigegeben hat.

Trainer-Kollege und der frühere Bayern-Profi Thorsten Fink nahm ihn für diese Entscheidung in den Schutz. Bei Sky90 meinte er: „Ich glaube nach solchen Ereignissen braucht man auch mal ein paar Tage Pause.“

Da der Rekordmeister ein paar Tage zuvor im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City heraus geflogen ist, hielt Fink die Entscheidung für richtig. Er fügte dennoch schmunzelnd hinzu: „Mich haben sie damals beim HSV dafür entlassen.“

Fink prophezeit BVB Probleme

Der 55-Jährige zeigte auf, dass die Bayern derzeit einbrechen, wenn sie auf Wiederstände treffen: „Wenn sie ein Gegentor bekommen, dann wirft sie es komplett aus der Bahn.“

Trotzdem ist er davon überzeugt, dass Tuchel nach der kurzen Pause die richtigen Hebel ansetzen wird. „Die Mannschaft wird fit sein, wenn sie wieder zurückkommt und ich bin mir sicher, dass sie die letzten fünf Spiele gewinnen werden“, sagte Fink.

Er prognostiziert zugleich dem BVB Probleme im Saisonendspurt. Nachdem die Dortmunder nach dem 29. Spieltag die Tabellenführung wieder übernommen haben, hat das Team von Coach Edin Terzic die Meisterschaft ab sofort wieder in der eigenen Hand.

„Das macht immer einen Unterschied. Wenn man von oben spielt, wird man gejagt und muss anders mit der Situation umgehen und ich glaube, dass die Dortmunder da vielleicht Probleme mitbekommen könnten“, erklärte Fink.

Hamann kritisiert Tuchel

Im Gegensatz zu Fink kritisierte Dietmar „Didi“ Hamann Bayerns Trainer. „Ich kann ihn nicht aus der Verantwortung nehmen“, betonte er, dass Tuchel dafür gekommen sei, im Saisonendspurt Titel einzufahren.

Die letzte halbe Stunde gegen Freiburg war die Mannschaft wie ein Hühnerhaufen. In Mainz sind sie aufgetreten, wie von allen guten Geistern verlassen“, ging der Ex-Profi hart mit dem FCB ins Gericht.

Der 49-Jährige ergänzte: „Erst sagt Tuchel, er sei schockverliebt in die Mannschaft und kurze Zeit später ist er ratlos. Die Vereinsführung mag vielleicht konfus sein, aber auch der Trainer macht in seinen ersten Wochen einen sehr konfusen Eindruck.“

Hamann prophezeite darüber hinaus, dass Tuchel mit einem sehr schweren Stand in die neue Spielzeit gehen werde, wenn der FC Bayern nicht Deutscher Meister wird: „Ich glaube schon, dass es eine große Diskussion geben wird. Ich habe selten einen Trainerwechsel gesehen, wo es kurzfristig schlechter wird als vorher, aber das ist bei den Bayern der Fall.“