Mihambo rundet deutschen Blechtag ab

Mihambo rundet deutschen Blechtag ab
Mihambo rundet deutschen Blechtag ab

Malaika Mihambo hob hilflos die Arme und schüttelte enttäuscht den Kopf.

Statt des ersehnten ersten großen Titels unter dem Hallendach blieb der Weitsprung-Königin am Ende in Istanbul nur Blech. Bei der EM kam die Olympiasiegerin und Weltmeisterin überhaupt nicht mit ihrem Anlauf zurecht, mehr als 6,83 m und Platz vier gab es nicht zu holen. Damit war die Überraschungssiegerin Hanna Klein (3000 m) der einzige große Lichtblick des deutschen Teams am Bosporus.

„Der Wettkampf war sehr stark. Ich hatte keinen Sprung dabei, bei dem ich perfekt getroffen habe“, sagte Mihambo: „Dann wird es schwierig mitzuhalten.“

Mihambo fabrizierte gleich drei ungültige Versuche, immer wieder suchte sie Hilfe bei Trainer Ulli Knapp. Mit ihren 6,83 m im vierten Versuch übernahm die 29-Jährige dann auch die Führung - doch die Konkurrenz schlug knallhart zurück. Im fünften Durchgang wurde Mihambo dann schließlich durchgereicht.

Gold sicherte sich überraschend die Britin Jazmin Sawyers mit starken 7,00 m. Dahinter holten Larissa Iapichino (6,97/Italien) und Europameisterin Ivana Vuleta aus Serbien (6,91) Platz zwei und drei.

Deutschland hat Platz vier abonniert

Nicht nur Mihambo hatte sich am letzten Tag der Titelkämpfe in der Türkei Hoffnungen auf eine Medaille gemacht, doch am Ende hagelte es dann förmlich vierte Plätze.

So landeten auch Vize-Europameister Tobias Potye (München) im Hochsprung mit 2,26 m, Torben Blech (Leverkusen) mit 5,80 m sowie Mehrkämpfer Manuel Eitel (Ulm) trotz neuer persönlicher Bestleistung von 6047 Punkten im Siebenkampf auf dem undankbarsten aller Plätze. Der zuvor hoch gehandelte Sam Parsons wurde über 3000 m Siebter, Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre, immerhin Vize-Europameister von München, enttäuschte mit 5,40 m und Platz neun.

Mihambo zumindest konnte am Ende ihrem vierten Platz auch etwas Gutes abgewinnen. Auch wenn es „schade ist, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat“, sagte sie, „macht es einem bewusst, dass man nichts geschenkt bekommt.“ Im Sommer will Mihambo dann wieder etwas zum Feiern haben.

Hanna Klein sorgt für deutsche Überraschung

Damit holte das deutsche Team in Istanbul nur vier Medaillen, die einzige aus Gold gewann sensationell Klein gleich zum Auftakt am Freitag. Ohne Stars wie Sprint-Europameisterin Gina Lückenkemper oder Zehnkämpfer Niklas Kaul, die sich schon jetzt ganz auf den Sommer mit der WM in Budapest konzentrieren, landeten die DLV-Athleten im Medaillenspiegel damit auf Rang zehn.

Für den größten Jubel im deutschen Team hatte Klein gesorgt - mit einem Sieg gegen die favorisierte Konstanze Klosterhalfen über die 3000 m. Klein wartete am Freitagabend lange ab, 100 Meter vor dem Ziel sprintete sie dann einfach vorbei und ließ Klosterhalfen im Endspurt keine Chance. „Ich bin überwältigt. Ich freue mich, dass wir als Team so gut performt haben. Gold und Silber - mehr kann man nicht haben“, sagte Klein. Ihre Taktik sei voll aufgegangen. Als Zweite der Meldeliste wollte sie ihre „Medaillenchancen verteidigen“. Dass es am Ende Gold wurde, „ist umso geiler.“