Rekord-Dislikes? Mazepin-Interview als PR-Fiasko

Der bei Formel-1-Fans umstrittene Haas-Pilot Nikita Mazepin, dessen Vertragsverlängerung am Donnerstag bekannt wurde, hat sich zu der Ende 2020 aufgekommenen Grabsch-Affäre geäußert. (Russland-GP am Sonntag ab 14 Uhr im LIVETICKER)

„Ich habe das nicht gepostet. Und ich habe schon des Öfteren gesagt, dass das nicht meine Hände waren, die die Frau auf diese Art berührt hatten. Es war ein sehr dunkler Tag für mich“, sagte Mazepin im Formel-1-Podcast Beyond the Grid.

Das Video zu diesem Interview erntete auf Youtube bis Donnerstagvormittag deutlich mehr Dislikes (4.600 Uhr) als Likes (2.900), was so bisher auch noch nicht vorgekommen war. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Model verteidigt Mazepin nur kurz

Ende des vergangenen Jahres war auf dem Instagram-Account von Mazepin ein Video aufgetaucht, das ihn augenscheinlich während einer sexuellen Belästigung zeigte.

Der Russe hatte vom Beifahrersitz eines Sportwagens dem auf der Rückbank sitzenden Model Andrea d‘Ival an den Busen gegriffen - vor dem F1-Saisonstart im März entschuldigte er sich damals für sein „unangebrachtes Verhalten“.

Die Venezolanerin verteidigte Mazepin zunächst öffentlich, dass es nur ein Spaß gewesen sein soll - einige Zeit später änderte sie diese Ansicht aber und postete in ihren Stories unter anderem „protect drunk girls“.

Nikita Mazepin: „Es war ein Weckruf“

Mittlerweile sehe Mazepin den Vorfall als Möglichkeit, zu lernen, „wie ich mich verbessern kann und wie ich mich als Mensch zu verhalten habe.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Mazepin weiter: „Was ich gelernt habe, ist, dass ich jetzt ein Formel-1-Fahrer bin. Viele Leute und auch Kinder schauen auf mich. Wenn man also einen Vertrag in der Formel 1 unterschreibt, muss man sich auch dementsprechend verhalten. Es war ein Weckruf.“

Durchaus überraschende Aussagen für jemanden, der doch laut jüngster eigener Aussage nichts getan hat.

Mazepin erklärt Support vom Vater

Mazepin sprach auch über die Aussagen von Lewis Hamilton, für den die Königsklasse zu einem Milliardärsclub für Jungs geworden ist. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Das erklärte der siebenmalige Weltmeister zumindest vor wenigen Monaten der Marca. Nun hat sich Mazepin, dessen Vater Dmitri Mazepin Eigentümer von Haas-Hauptsponsor Uralkali ist, dazu geäußert.

„Ich denke nicht, dass das gerade passiert. Wir leben in einer besonderen Zeit. Viele junge Fahrer haben Unterstützung erhalten“, sagte er.

Der 22-Jährige betonte: „Es ist eine schöne Geschichte, wie mein Vater mich und meine Ambitionen unterstützt und mir geholfen hat, besser zu werden. Es ist ein tolles Projekt, das wir gestartet haben. Als ich jung war, hat er mich täglich zur Strecke gefahren und unzählige Wochenenden dort mit mir verbracht.“

Mazepin spricht über Hamilton

Außerdem stellte Mazepin klar, dass Hamiltons und sein Weg in die Formel 1 sehr unterschiedlich gewesen seien. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

„Um von einer Junior-Akademie ausgewählt zu werden wie Lewis, musst du natürlich etwas Besonderes sein und viel Talent haben. Mit seinem Hintergrund war es umso schwieriger, es in die Formel 1 zu schaffen“, sagte Mazepin.

Dass sein Vater ihm immer geholfen hat, sei auch sehr besonders. Aber: „Um in die Formel 1 zu kommen und eine Lizenz zu erhalten, musst du bestimmte Punkte erfüllen. Und die sind für alle gleich. Wir verdienen es alle, hier zu sein.“

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