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Milliarden-Poker um die Wolves: Kommt NBA-Legende zum Zug?

Es wäre ein Paukenschlag: Landet die namhafte NBA-Franchise am Ende tatsächlich bei ihrem früheren Heilsbringer Kevin Garnett?

Die Minnesota Timberwolves stehen nach einer Ära in ein und derselben Hand vor einem Verkauf und könnten nun womöglich doch noch in den Besitz ihres einstigen Superstars übergehen.

Der bisherige Owner Glen Taylor teilte in einem Statement mit, das Investement-Unternehmen Raine Group mit dem Verkauf der Wolves beauftragt zu haben: "Seitdem ich das Team im Jahr 1994 gekauft habe, wollte ich immer das Beste für die Fans." Er werde daher "alle Möglichkeiten untersuchen, um die Besitzer-Struktur der Timberwolves weiterzuentwickeln."

Bedingung eines Verkaufs sei allerdings der Verbleib der Franchise in Minneapolis. "Es haben Leute nachgefragt, die das Team kaufen und dann umziehen wollten", so Taylor. "Sie sind kein Kandidat. Das haben wir sehr deutlich gemacht."

Garnett mit tiefer Zuneigung für die Wolves

Ungeachtet gerade einmal einer Playoffs-Teilnahme sollen US-Medien zufolge bereits Offerten in Höhe von einer Milliarde Dollar vorliegen. Die Plattform Sportico berichtete, dass Taylor in einem möglichen Verkauf "mindestens 1,2 Milliarden Dollar" kassieren will.

Die schillerndste Figur in dem Mega-Poker ist dabei Garnett: Der frühere NBA-Superstar hatte während der ersten zwölf Saisons seiner Laufbahn bei den Timberwolves gewirkt und dort auch 2016 seine große Karriere beendet.

Schon damals übrigens hatte der mittlerweile 44-Jährige, 1995 von den Timberwolves gedraftet und nicht zuletzt wegen seines MVP-Titel 2004 bis heute bester Spieler der Franchise, über einen möglichen Kauf nachgedacht. Doch ein Zerwürfnis mit Besitzer Taylor verhinderte den Kauf.

Nun versucht es der 15-malige All-Star erneut und verkündete via Instagram, zum engeren Kreis einiger Interessenten zu gehören: "Meine Leidenschaft für die Minnesota Timberwolves als Meisterschaftsteam ist bekannt, aber ich habe auch eine tiefere Zuneigung zur Stadt Minneapolis. Ich möchte Minneapolis wieder als diverse, liebende Gemeinschaft erleben."

Aber: Angespanntes Verhältnis zu Taylor

Mehr noch: Auf Twitter versuchte Garnett auch, den früheren Zoff mit Taylor aus der Welt zu schaffen: "Keine zwei Menschen lieben die Stadt mehr als Glen Taylor und ich selbst und ich freue mich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten, um meinen Traum zu erfüllen."

Die Reaktion darauf bleibt indes abzuwarten. Zur Erinnerung: In einem Interview hatte KG vor wenigen Monaten noch Taylor als "Schlange" verunglimpft. Fraglich auch, ob Garnett für den bisherigen Strippenzieher "das Beste für die Fans" verkörpert.

Zudem: Laut ESPN gibt es für Garnett wohl auch aus der NFL Konkurrenz. Die Wilf-Familie, der bereits die Minnesota Vikings gehören, soll ebenfalls am Kauf der Timberwolves interessiert und sogar Favorit sein. Die Wilfs haben ihr Vermögen mit Immobilien angehäuft und besitzen überdies Anteile am MLS-Team Nashville SC.

Wolves angeblich fast 1,4 Milliarden Dollar wert

Damit nicht genug: Überdies soll der Minderheitsanteilseigner Meyer Orbach, der 2016 zehn Prozent der Franchise übernahm, ein Angebot vorbereiten. So oder so: Eine Entscheidung über den Verkauf der Timberwolves wird erst zum Beginn der neuen Saison erwartet.

Taylor hatte die Franchise Mitte der Neunziger Jahre für rund 88 Millionen US-Dollar erworben, nach Schätzung des Wirtschaftsmagazin Forbes stieg der Wert der Wolves mittlerweile aber auf etwa 1,38 Milliarden US-Dollar.