Werbung

Unter Mindestlohn! So wenig verdienen deutsche Spitzensportler

Badminton zählt zu den Sportarten, die fast ausschließlich bei Olympia für kurze Zeit ins Blickfeld der Bevölkerung rücken

Viele deutsche Spitzensportler kommen nur mit Mühe finanziell über die Runden, dagegen verdienen Fußballstars oft Millionen.

Wie schlimm die Situation ist, zeigt eine in Berlin vorgestellte Studie zur Lebens- und Einkommenssituation von Spitzensportlern in Deutschland.

An dieser haben 1087 von der Stiftung Deutsche Sporthilfe geförderte Athleten teilgenommen - lediglich Profis in Ball- und Spielsportarten, im Wintersport sowie außergewöhnlich erfolgreiche Sportler, wurden von der Umfrage ausgenommen.

Sportler verdienen unter Mindestlohn

Die Ergebnisse sind schockierend: Für ihren durchschnittlichen Zeitaufwand von 56 Stunden in der Woche verdienten die Sportler weit weniger als es der bis zum 1. Januar 2019 festgelegte Mindestlohn von 8.84 Euro pro Stunde vorgesehen hätte.

Im Schnitt verdienten sie demnach gerade einmal 7,41 Euro pro Stunde. Die Sportler setzen damit alles auf eine Karte, denn nur ein Olympiasieg kann die meisten Randsportler finanziell nachhaltig absichern.

Michael Ilgner, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe, wies deshalb ausdrücklich darauf hin, dass Deutschland bei diesem Stundenlohn keine Erfolge von seinen Athleten erwarten kann.

Großer Vermögensverzicht für Athleten

Laut Christian Breuer von der Sporthochschule Köln, Autor der Studie, haben die betroffenen Athleten einen durchschnittlichen Vermögensverzicht von 58.000 Euro im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.

Durch einen Zuschuss von 7 Millionen im Jahr 2019 soll dem Bund der Sporthilfe ermöglicht werden, ihr Budget auf 22 Millionen Euro zu steigern. Damit könnten die von der Sporthilfe geförderten Athleten im Schnitt wieder mehr als 550 Euro im Monat erhalten.

Zum Vergleich: Cristiano Ronaldo soll bei Juventus Turin 82.000 Euro pro Tag verdienen und demzufolge deutlich mehr als eine halbe Million Euro pro Woche.

Fans fordern Obergrenzen

In einer des Statistik-Portals Statista erhobenen Umfrage sehen die Fußballfans durchaus Bedarf für eine Trendwende. Die überwiegende Mehrheit der Anhänger in den europäischen Top-5-Ligen ist für eine Begrenzung von Spielergehältern und Transfersummen.

In Deutschland sind 61 Prozent für eine Obergrenze bei den Gehältern und 53,7 Prozent dafür, auch die Transfersummen zu regulieren. Lediglich die Fans in Italien sehen mit 35,1 Prozent in diesem Punkt keinen Bedarf.

51,7 Prozent der deutschen Fans sehen als Folge der Gehalts- und Transferexplosion eine Entfremdung zwischen Vereinen und Fans. Hohe Prozentwerte weisen auch die Engländer (48,7%), Franzosen (42,2%) sowie Spanier (41,5%) auf. Auch hier sehen die italienische Tifosi eine Entfremdung eher weniger (33,5 Prozent).