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Modeste? Dummheit der Menschen ist grenzenlos

Hallo Fußball-Freunde,

Nach dem Saisonende bleibt eine bittere Erkenntnis: Wir haben keine funktionierende Bundesliga mehr.

Die Referenzgröße ist der ruhmreiche FC Bayern, der immer Deutscher Meister wird, wenn er keine großen Fehler macht. Wenn eine Mannschaft eine realistische Chance sieht, Meister zu werden, liegt das daran, dass im Süden einiges falsch läuft.

Die Bayern müssten stehen bleiben, wie es mit Arjen Robben und Franck Ribéry gelaufen ist oder als der Trainer letztlich erfolglos gewechselt wurde. Da hätte der BVB da sein müssen. In der Rückrunde und nach dem Trainerwechsel haben sie in München aufgehört mit dem Quatsch und sind heiß gelaufen.

Bei der letzten Partie zwischen Borussia Dortmund und den Bayern war zu sehen, dass da die großen Jungs gegen die kleineren Jungs gespielt haben.

Mit einem Bellingham wirst du nicht Deutscher Meister

Manchmal denke ich auch, dass RB Leipzig zu viel wollte. Nach der starken Hinrunde passte es dann nicht mehr, die Spieler kommen ja nicht vom Mars ins Training. Dann verlierst du mal ein paar Punkte, dann ist der Vorsprung weg. Dann ist es schwer, wenn man es erzwingen will.

Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Situation an der Spitze demnächst ändert, denn mit einem Jude Bellingham, den der BVB nun verpflichten will, wirst du noch nicht gleich Deutscher Meister.

Auch hinter der Spitze ist die Liga zu berechenbar geworden. In der Bundesliga sind die ersten Sechs die gleichen Sechs wie in der letzten Saison. Das ist aber nicht nur in Deutschland so, sondern auch in den anderen Top-Ligen. Es ist ein internationales Problem, das wird zu einer internationalen Lösung führen.

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Der Abstiegskampf war immerhin bis zum Schluss spannend, die Partie zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln brachte aber eine unschöne Szene mit sich.

Dass sich Kölns Anthony Modeste nach der 1:6-Klatsche von den Bremer Fans feiern lässt und aus dem Bus steigt, war für mich eine der erbärmlichsten Aktionen der gesamten Saison. Man kann das Spiel verlieren, aber das ist jämmerlich. Wenn das Spiel so gelaufen ist, ist das letzte, was ich sehen will, sowas. Die Dummheit der Menschen ist grenzenlos.

In Deutschland kann Götze zu keinem Klub gehen

Auch der BVB sorgte am letzten Spieltag beim 0:4 gegen die TSG Hoffenheim für einen enttäuschenden Schlusspunkt.

Die Vorurteile gegen Trainer Lucien Favre gibt es nicht nur medial, sondern auch im Klub. Es ist sehr locker zu sagen, dass solche Spiele passieren können. Wenn das aber tatsächlich eine Mannschaft ist, die sich aussucht, wann sie möchte und wann nicht, dann ist das ein Problem für jeden Trainer der Welt.

Mario Götze ist in Zukunft nicht mehr Teil dieser Mannschaft.

Der Wechsel zu Bayern hat ihm nicht gut getan. Nach der großen Zeit beim BVB hat er sich selber verloren. Die Idee, ihn zurückzuholen, ist schief gegangen.

Ich habe weggeguckt, als er auf der Bank saß. Er war völlig verloren. Man kann ihm von Herzen wünschen, dass er eine Ecke findet, wo das, was er als Fußballspieler anzubieten hat, geschätzt wird. In Deutschland kann er zu keinem anderen Klub gehen.

Der Fußball in Italien könnte ihn nochmal richtig glücklich machen. Ich wünsche ihm alles Gute, er hat wunderbare Momente gezeigt.

Bis demnächst,
Euer Marcel Reif

Marcel Reif ist nach rund 1.500 kommentierten Spielen eine Reporter-Legende. Für seine Arbeit erhielt Reif unter anderem den "Grimme Preis", den "Deutschen Fernsehpreis" und den "Bayerischen Fernsehpreis". Seit Sommer 2016 begleitet Marcel Reif als Experte den CHECK24 Doppelpass auf SPORT1.