Werbung

Nürnbergs Eishockey-Boss: "So machst du die Vereine kaputt"

Wolfgang Gastner, Hauptgesellschafter der Nürnberg Ice Tigers aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), sieht auch nach der begrenzten Zulassung von Zuschauern die Zukunft vieler Profisportklubs in Deutschland gefährdet.

In den Sportarten Eishockey, Basketball und Handball sei es ein "Draufzahlgeschäft", wenn die Hallen nur zu 20 Prozent ausgelastet seien. "Das bringt uns nicht viel weiter. So ist kein Überleben möglich. So machst du die Vereine kaputt", sagte Gastner dem SID.

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte am Dienstag entschieden, dass bei Einhaltung von Hygienevorschriften Stadien und Hallen wieder bis zu 20 Prozent der Zuschauerkapazität gefüllt werden könnten. "Du hoffst auf einen Lichtblick, und dann kriegst du wieder so einen Genickschlag", sagte Gastner.

Die Ice Tigers etwa dürften nun knapp 1600 Zuschauer zulassen, würden aber auch aufgrund der entstehenden Zusatzkosten "ein Minus machen". Erst ab etwa 40 Prozent Auslastung "kannst du die Saison mit Ach und Krach überleben", erklärte Gastner.

Auch für die Straubing Tigers ist eine 20-prozentige Auslastung "definitiv nicht darstellbar", sagte Geschäftsführerin Gaby Sennebogen auf SID-Anfrage. Die Niederbayern dürfen lediglich 1150 Zuschauer in ihre Arena lassen. Sennebogen hofft, dass es nach der sechswöchigen Probephase zu "einer Erhöhung" kommt.

Garstner warnt: "Dutzende Profivereine werden nicht überleben"

Nürnbergs Eishockey-Boss Gastner appellierte noch einmal an die Politik, den Profiklubs zu helfen.

"Wir zahlen seit Jahren siebenstellige Beträge an Steuern und würden dies auch in den nächsten Jahren tun. Es wäre deshalb schön, wenn man uns in diesem einen Jahr auch mal mit einem siebenstelligen Betrag unterstützen würde." Stattdessen sei es so, dass man um den angekündigten Zuschuss des Bundes von maximal 800.000 Euro "auch noch kämpfen muss".

Unter den derzeitige Voraussetzungen, mahnte Gastner, "werden das Dutzende Profivereine nicht überleben, dann ist die Sportkultur am Boden". Ihm bleibe allein die Hoffnung, dass bis zum geplanten Spielbeginn der DEL am 13. November mehr Zuschauer zugelassen werden.