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Nach Stevens-Ausraster: Stoppt den Sittenverfall in der Liga!

Von Cord Sauer

Nach Stevens-Ausraster: Stoppt den Sittenverfall in der Liga!

Was ist nur mit den Akteuren der Bundesliga los? Der Ausraster von TSG-Trainer Huub Stevens ("Du bist es nicht wert") hat wieder einmal gezeigt: Im Sportbusiness gehen die guten Manieren mehr und mehr von Bord. Das kann man so nicht akzeptieren. Ein Kommentar von Cord Sauer.

Die Hinrunde ist noch nicht beendet und man hat das Gefühl, es gab mehr peinliche Ausraster und Fehltritte als Tore. Rudi Völler allein könnte hier ein ganzes Kapitel füllen: Chauvi-Attacke gegen Jessica Kastrop, dann die "Pisser"-Affäre am Flughafen in Minsk. Auch der ehemalige VfB-Coach Alexander Zorniger rastete aus, als er einem Fotografen bei seinem Abflug zuraunte: "Ich wünsche, dass es euch einmal besser erwischt im Leben." Und jetzt auch noch der Knurrer von Kerkrade! Huub Stevens gab nach dem 3:3 gegen Gladbach eine Pressekonferenz, an die sich alle Beteiligten sicher noch ein paar Tage erinnern werden.

"Ich habe so viel gesagt – und du schreibst, ich habe gar nichts gesagt. Also irgendwas stimmt (mit deinen Ohren) nicht. Nächste Frage bitte. Von einem anderen Journalisten (...) Du bist es eigentlich nicht wert." RUMMS! Ja, samma...wo sind wir denn hier? Dürfen sich Trainer, Manager und Profis jetzt alles erlauben? Wir schreiben das Jahr 2015. Vorbei die Zeiten, in denen das Rumgepöbele eines Stefan Effenberg noch salonfähig war.

Ihr seid Vorbilder! Verhaltet euch gefälligst auch so!
Der Verfall der Sitten geht mir ordentlich gegen den Strich. Leute, ihr seid Vorbilder! Völler, du bist Vorbild. Zorniger, du warst es für kurze Zeit auch. Und Stevens...du, ein so erfahrener Trainer. Hast schon so viel gesehen, erlebt. Und lässt dich dann so aus der Fassung bringen? Das verstehe ich nicht. Klar, ihr alle seid in diesem lebendigen Geschäft, ihr alle lebt von Emotionen. Reaktionen, die manchmal auch ein wenig drüber sind, gehören dazu. Davon lebt der Fußball. Davon leben wir Medien. Aber irgendwann kommt die Gürtellinie und dann muss man wissen, dass Schluss ist!

Ich wünsche mir, dass der Gegenwind stärker wird, wenn ein Bundesliga-Manager einer Moderatorin auf den Arm tätschelt und sich abwendet. Ich wünsche mir, dass ein Huub Stevens sofort merkt: Ok, dieser Satz eben war völlig unangebracht, eine öffentliche Entschuldigung ist jetzt das Mindeste. Aktuell besitzen sämtliche Liga-Akteure einen großen Freifahrtschein. Persönliche Attacken, Ausraster, Eskapaden – alles erlaubt. Nein, ihr dürft euch von der Presse und den Fans nicht alles gefallen lassen. Aber der ganzen Geschichte mit dem nötigen Respekt zu begegnen würde vielen von euch gut zu Gesicht stehen.

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