NBA-Buhmann: Hoffentlich bin ich eine Warnung

Die beste Basketball-Liga der Welt ist seit Donnerstag in der Corona-Zwangspause, mindestens 30 Tage lang gibt es keine NBA-Action.

Auslöser war die Erkrankung von Rudy Gobert von den Utah Jazz - ausgerechnet er hatte sich zu Wochenbeginn noch über den Umgang mit der Krise lustig gemacht und war so zum Buhmann geworden.

Auf Instagram meldete sich der französische Center nun erstmals öffentlich zu Wort und entschuldigte sich sehr emotional für sein unrühmliches Verhalten in den letzten Tagen.

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Gobert: "Ich war unvorsichtig, was nicht zu entschuldigen ist"

"Ich möchte allen für die Sorge und Unterstützung in den letzten 24 Stunden danken. Ich habe so viele Emotionen durchlebt, seit ich von meiner Diagnose erfahren habe... meistens Angst, Besorgnis und Verlegenheit", schrieb der NBA-Star: "Die erste und wichtigste Sache ist, dass ich mich öffentlich bei den Menschen entschuldigen möchte, die ich möglicherweise gefährdet habe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, dass ich überhaupt infiziert war. Ich war unvorsichtig, was nicht zu entschuldigen ist."

So unverantwortlich sein Verhalten auch war - Gobert rief nun seine Fans dazu auf, es besser zu machen. "Ich hoffe, meine Geschichte dient als Warnung und veranlasst alle, dies ernst zu nehmen", erklärte der Franzose und versprach: "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um mit meiner Erfahrung andere aufzuklären und die Verbreitung dieses Virus zu verhindern. Ich ermutige alle, alle Maßnahmen zu ergreifen, um sicher und gesund zu bleiben."

Er selbst werde sehr gut versorgt und sich vollständig erholen, teilte der Center mit.

NBA-Star macht sich über Corona lustig

Goberts Corona-Befund, der erste in der NBA, wurde am Mittwoch in Oklahoma City als positiv bestätigt und hatte letztlich die Unterbrechung der kompletten NBA-Saison zur Folge.

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Die Erkrankung von Gobert rückte aber umso mehr in den Fokus, weil sich der Franzose noch am Montag öffentlich über Corona lustig gemacht hatte.

Im Anschluss an eine Pressekonferenz berührte der 27-Jährige demonstrativ alle Mikrofone und Aufnahmegeräte der Journalisten, offenbar um auf die aus seiner Sicht übertriebene Vorsicht im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Virus hinzuweisen.

Das PK-Video ging daraufhin viral und machte Gobert spätestens nach seinem positiven Test zum Buhmann. Laut Berichten von ESPN sollen einige Utah-Spieler privat verraten haben, dass der französische All Star ein ähnliches Verhalten offenbar auch in der Mannschaftskabine an den Tag gelegt haben soll.

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So soll Gobert unter anderem trotz aller Warnungen bezüglich Handshakes weiter High-Fives an seine Mitspieler verteilt haben, obwohl die Corona-Krise sogar zur Pandemie erklärt wurde. Daher kam es wohl auch nicht von ungefähr, dass der zweite Corona-Befund bei seinem Teamkollegen Donovan Mitchell festgestellt wurde.

Mitchell mit Seitenhieb gegen Gobert

Auf Instagram schrieb Mitchell vielsagend: "Wir alle lernen mehr über den Ernst dieser Situation, und hoffentlich können sich die Menschen weiterbilden und erkennen, dass sie sich verantwortungsbewusst verhalten müssen, sowohl für ihre eigene Gesundheit als auch für das Wohlbefinden der Menschen in ihrer Umgebung." Diese Worte lassen sich durchaus als kleiner Seitenhieb gegen Gobert verstehen.

Mittlerweile befinden sich alle Beteiligten der Jazz, der Thunder mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Schröder sowie die Teams, gegen die Utah zuletzt gespielt hatte - die Cavs, Knicks, Celtics, Pistons und Raptors - in Quarantäne.

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Gobert hat nach seinem Fehlverhalten immerhin Einsicht gezeigt und sich entschuldigt - vielleicht wird der französische Buhmann jetzt wirklich zu einem warnenden Beispiel für alle anderen.