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Das ist der neue BVB

Das ist der neue BVB
Das ist der neue BVB

Es war nicht die große Fußball-Show, die Borussia Dortmund den über 66.000 Zuschauern am Samstag im Stadion bot.

Nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln musste BVB-Trainer Marco Rose sogar zugeben, dass „bei allem, was mit Ball passiert ist, der FC die bessere Mannschaft“ war.

Doch am Ende konnte er dennoch zufrieden sein, weil sein Team nicht nur ein paar wichtige Statistiken für sich entschieden hatte, wie die Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe. Nein, die Dortmunder hatten in Malocher-Manier auch das Spiel mit 2:0 gewonnen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Rose lobt BVB-Team

Das war die Hauptbotschaft an diesem Samstagnachmittag. Auch wenn die Hausherren das Spiel nicht dominierten, die Punkte blieben in Dortmund.

Deshalb fiel es Rose auch leicht, sein Team zu loben: „Großes Kompliment an meine Mannschaft, dass wir es schaffen, in dieser nicht einfachen Phase Punkte zu sammeln und im Pokal weiterzukommen.“

Auch am Dienstag gegen den FC Ingolstadt zu Hause hat der BVB nicht brilliert, aber eben auch 2:0 gewonnen und damit den Einzug in die nächste Runde klar gemacht.

Effenberg: „Entwicklung beeindruckend“

„Sie haben die ganze Woche seriös abgespielt. Nicht mit Glanz, aber so, wie man das muss“, fasste SPORT1-Experte Stefan Effenberg im STAHLWERK Doppelpass zusammen und folgerte: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, diese Entwicklung finde ich beeindruckend. Denn das konnten sie in der Vergangenheit nicht.“

Was der Ex-Nationalspieler meint: Zuletzt haben die Dortmunder immer wieder gegen die Außenseiter in der Bundesliga Punkte liegen gelassen, die ihnen am Ende im Kampf um die Meisterschaft gefehlt haben. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Gegen die Kölner beispielsweise verlor der BVB in der vergangenen Saison am 9. Spieltag zu Hause mit 1:2. Es war damals bereits die zweite unangenehme Überraschung der Spielzeit, nachdem die Dortmunder schon am 2. Spieltag dem FC Augsburg mit 0:2 unterlegen waren.

BVB mit starkem Saisonstart

Der negative Höhepunkt folgte zwei Wochen nach der Pleite gegen Köln, als die Dortmunder im eigenen Stadion mit 1:5 gegen den damaligen Aufsteiger VfB Stuttgart untergingen und Trainer Lucien Favre am Tag danach entlassen wurde. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Hatten die Dortmunder in der vergangenen Saison nach zehn Spieltagen nur 19 Punkte, sind es in dieser Saison zum gleichen Zeitpunkt schon fünf Zähler mehr. Besser gestartet ist der BVB nur in der Meistersaison 2010/11 und 2013/14.

BVB gewinnt ohne Haaland

Beeindruckend: Die letzten drei Spiele haben sie allesamt ohne ihren Superstürmer Erling Haaland gewonnen. Der Norweger fehlt dem Verein wegen einer Hüftverletzung seit knapp zwei Wochen und wird nach Aussage von Sportdirektor Michael Zorc bei Sky „noch einige Wochen“ ausfallen.

Auch diesbezüglich ist unter Rose eine Steigerung im Vergleich zur vergangenen Saison zu erkennen. Damals hatten sie zwei von fünf Bundesliga-Partien ohne Haaland verloren. In dieser Spielzeit blieb es bislang bei der 0:1-Niederlage im Borussen-Duell in Mönchengladbach.

Tigges als BVB-Matchwinner

Dass es gegen Köln zum Sieg reichte, lag auch an einem Spieler, der zumindest in seiner Statur an Haaland erinnert.

Steffen Tigges, eigentlich Stürmer der zweiten Mannschaft in der 3. Liga, rammte den Ball nach einer Ecke in echter Torjäger-Manier per Kopf zum 2:0 in die Maschen.

„Er ist ein physisch starker Stürmer, der vom Spielertyp her Erling am ehesten noch ersetzen kann“, sagte Rose. „Er ist jetzt zurecht stolz wie Bolle. Er hat sich zuerst seinen Traum von der Bundesliga erfüllt und jetzt den Traum vom ersten Bundesliga-Tor.“

BVB-Lazarett gefüllt

Das alles dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Dortmunder Borussia derzeit nur über den Kampf ins Spiel finden könne. „Diese Spiele sind erklärbar, wenn man sieht, wer uns seit Wochen fehlt“, betonte Rose. Neben Haaland muss er derzeit auf Emre Can, Mahmoud Dahoud, Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna verzichten.

Die Mannschaft dürfte sich also auch am kommenden Mittwoch gegen Ajax Amsterdam in der Champions League (ab 21 Uhr im LIVETICKER) fast von selbst aufstellen, wenn sie Revanche nehmen will für die einzige bislang wirklich enttäuschende Leistung der Saison beim 0:4 in den Niederlanden.

„Da werden wir schon wieder abgefragt“, ist sich Rose sicher. „Und da müssen wir weitermachen, kämpfen und Gas geben.“

Die Erfahrungen aus den letzten Spielen dürften ihn dieser Hinsicht optimistisch stimmen.

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