Neue Details zu Zanardis Unfall und Zustand

Italiens Sport-Idol Alessandro "Alex" Zanardi befindet sich nach seinem schweren Handbike-Unfall weiter auf der Intensivstation.

Sein Zustand sei "ernst, aber stabil", teilte das Krankenhaus Santa Maria alle Scotte in Siena mit, in dem der 53-Jährige behandelt wird.

Augenverletzung bei Zanardi

Die ersten Operationen in der Nacht auf Samstag waren nach den Erwartungen der Ärzte verlaufen. Seitdem liegt Zanardi im künstlichen Koma und wird beatmet. Am Samstagabend mussten die Mediziner aber eine beunruhigende Nachricht mitteilen:

"Der Patient hat eine Augenverletzung. Wir haben um eine Konsultation mit den Augenärzten gebeten. Das Trauma, das er erlitten hat, ist auch ein Gesichtstrauma. Daher ist es wahrscheinlich, dass es visuelle Läsionen geben könnte", gab ein Klinikmitarbeiter bekannt.

"Neurologisches Bild weiter ernst"

Die Nacht auf Sonntag verlief laut einem Statement der Klinik ähnlich, Zanardi wird weiterhin künstlich beatmet sowie sediert.

"Die Organfunktionen sind ausreichend. Das laufende Neuromonitoring zeigt eine gewisse Stabilität, aber diese Daten sollten mit Vorsicht betrachtet werden, da das neurologische Bild weiterhin ernst ist. Die gegenwärtigen Bedingungen der allgemeinen Stabilität erlauben es immer noch nicht, die Möglichkeit unerwünschter Ereignisse auszuschließen, und die Prognose für den Patienten ist daher weiterhin zurückhaltend", teilte die Klinik am Sonntagmittag mit.

LKW-Fahrer wohl schuldlos am Unfall

Zanardi war am Freitag mit seinem Handbike bei einem Rennen in der Toskana auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem entgegen kommenden Lastwagen kollidiert. Erste Ermittlungen der Staatsanwaltschaft deuten darauf hin, dass den LKW-Fahrer keine Schuld am Unfall trifft. Er habe nichts falsch gemacht.

Das geht aus den Aussagen des Mannes und der Auswertung eines Amateurvideos hervor. Zudem gaben die Ermittler bekannt, dass der Fahrer weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss gestanden habe.

Zanardi blickt nicht zum ersten Mal in seinem Leben dem Tod ins Auge. In seiner Motorsport-Karriere befand sich der frühere Formel-1-Fahrer und mehrfache Paralympics-Teilnehmer nach zwei schweren Unfällen in einem kritischen Zustand.