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100 Mal betrogen? Schach-Skandal immer brisanter

100 Mal betrogen? Schach-Skandal immer brisanter
100 Mal betrogen? Schach-Skandal immer brisanter

Ist der Schach-Skandal noch weitaus schlimmer, als vermutet?

Hans Niemann bestimmt die Schlagzeilen der Schach-Welt. Der US-Amerikaner wird vom Weltmeister Magnus Carlsen des Betrugs bezichtigt. Nun hat ein Untersuchungsbericht neue Details ans Licht gebracht.

Laut einer Analyse der Portals chess.com, über die das Wall Street Journal berichtete, soll Niemann „illegale Unterstützung“ in über 100 Partien bekommen haben, „einschließlich mehrerer Veranstaltungen mit monetärer Dotierung“. Niemann habe demnach um ein Vielfaches häufiger betrogen haben als bei den zwei Gelegenheiten, die er selbst eingeräumt hatte.

Schach-Skandal: Wie oft betrog Niemann wirklich?

Des Weiteren widmet sich ein Teil des 20-seitigen Berichts plus Anhängen dem Fortschritt des US-Teenagers am Schachbrett. „Wir bezweifeln nicht, dass Hans ein talentierter Spieler ist, aber wir stellen fest, dass seine Ergebnisse statistisch gesehen außergewöhnlich sind“, schrieb chess.com.

Die Plattform räumte jedoch ein, dass „unsere statistische Untersuchung keine besonderen Hinweise auf Partien oder Fortschritte“ ergeben habe. Dies gelte auch für den Sieg des Amerikaners gegen Carlsen Anfang September in St. Louis, obwohl die Partie, das Verhalten und die Erklärungen von Niemann „merkwürdig“ gewesen seien.

Nach Angaben des Wall Street Journal habe Niemann die Anschuldigungen in dem Bericht zugegeben und wurde für einige Zeit von der sowohl bei Amateuren wie auch Schachgroßmeistern beliebten Seite ausgeschlossen. Den Angaben zufolge hat Niemann zuletzt 2020 betrogen und das auch bei Turnieren, in denen es um Preisgelder ging.

Auf diese Daten dürfte auch der Weltverband FIDE zurückgreifen. Er hatte zuletzt eine Untersuchungskommission eingesetzt, um die Vorwürfe genau zu überprüfen.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)