Werbung

WWE erlebt Corona-Desaster: Vier Namen bekannt

Wrestling-Marktführer WWE ist aufgrund der Corona-Pandemie tief ins Chaos gestürzt - was anscheinend auch für Konkurrent AEW Folgen hat. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gab es bei WWE zahlreiche positive Tests, anscheinend handelt es sich um eine zweistellige Anzahl.

WWE-Moderatorin Renee Young - Ehefrau von AEW-Champion Jon Moxley (ehemals: Dean Ambrose) - bestätigte am Mittwoch als Erste, dass sie an dem Virus erkrankt sei.

In den Tagen wurden weitere Namen bekannt: Interviewerin Kayla Braxton, die sich das Virus nach eigenen Angaben nach einer Infektion im März bereits zum zweiten Mal eingefangen hat sowie die Producer und Ex-Wrestler Adam Pearce und Jamie Noble, der sich am Freitag als vierter Fall offenbarte. Auffällig: Braxtons Twitter-Profil verschwand nach ihrer Bekanntgabe, Nobles Instagram-Account ist aktuell auf privat gestellt.

Renee Young soll ernsthaft erkrankt gewesen sein

Am Mittwoch hatte Young den Anfang gemacht: "Mann, was waren das für Tage! Meine Show wird abgesetzt (die wöchentliche Talkshow WWE Backstage auf Fox, Anm. d. Red.) und ich bekomme Covid. Tragt eure Masken und wascht eure Hände. Passt alle auf euch auf!", schrieb sie auf Twitter. Young hatte noch bei der vergangenen Episode von WWE SmackDown ein Interview-Segment mit Intercontinental Champion AJ Styles im Ring geleitet.

Wie der Wrestling Observer berichtet, gab Youngs Gesundheitszustand zwischenzeitlich Grund zur Sorge, sie sei "wirklich krank" gewesen und hätte sich deshalb privat testen lassen, unabhängig von den jüngsten Checks bei WWE. Mittlerweile gehe es ihr besser.

Zahlreiche Wrestler und Kollegen wünschten Young Gute Besserung, Ex-Wrestler CM Punk - der bei WWE Backstage als Experte agierte - postete jedoch ein sarkastisches Statement: "Wie konnte das nur passieren?", twitterte er und stellte ein Gif-Video dazu, das einen Mann bei Umarmungen zeigt.

Dass sich das Virus, einmal angekommen im Kader, ausbreiten konnte, ist kein Wunder: WWE hatte die TV-Performerinnen und -Performer auch außerhalb der Matches nicht auf Abstand gehalten, die als Fankulisse eingesetzten Nachwuchstalente keine Masken tragen lassen - und vor allen Dingen auch bis vergangene Woche auf systematische Tests verzichtet.

Die laxe Handhabung bei der Corona-Vorsorge scheint nun massiv auf die Promotion von Vince McMahon zurückzufallen.

Florida wird zu Corona-Hotspot

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass diverse Wrestler und Mitarbeiter positiv getestet wurden, die in den vergangenen Wochen das Performance Center in Orlando vor Ort waren. Dort werden seit Monaten die Wochenshows und Großveranstaltungen gedreht und ausgestrahlt, für Freitag (SmackDown) und Samstag (RAW) waren weitere Aufzeichnungen geplant.

Der Bundesstaat Florida ist zuletzt zu einem der Corona-Hotspots in den USA geworden, allein am Mittwoch wurden 5.500 neue Krankheitsfälle gezählt. Insgesamt sind bereits 109.000 Menschen in Florida an dem Virus erkrankt.

WWE bestätigte die positiven Fälle nicht, gab jedoch ein Statement heraus: "WWE wird Corona-Tests für ihre Wrestler, die Produktionscrew und Mitarbeiter vor den TV-Produktionen in der Zukunft fortsetzen."

Erst in der vergangenen Woche war ein Covid-19-Fall eines Nachwuchstalents bekannt geworden, übereinstimmenden Medienberichten zufolge - die von WWE nicht dementiert wurden - soll die Liga erst danach erstmals alle Kadermitglieder auf das Virus getestet haben. Zuvor hatte man sich mit allgemeinen Gesundheitstests wie Fiebermessungen beholfen.

WWE reagiert mit Corona-Tests

Laut Wrestling Inc. sollen nun "zwei Dutzend" der Tests positiv ausgefallen sein, Ryan Satin vom Pro Wrestling Sheet schrieb von "mindestens drei" Positiv-Fällen. Der Wrestling Observer berichtet, von mehreren Seiten gehört zu haben, dass es über zehn Fälle gebe, womöglich auch tatsächlich zwei Dutzend, auch Wrestler sollen betroffen sein.

Dennoch soll am Freitag wie geplant die Aufzeichnung der wenige Stunden später stattfindenden Wochenshow SmackDown durchgeführt werden. Am Freitag und Samstag sollen nun sogar je zwei SmackDown- bzw. RAW-Ausgaben aufgezeichnet werden, damit die Liga genug Material für die kommenden zwei Wochen habe.

Wie POST Wrestling berichtet, sind die Showkämpfer darüber informiert worden, dass sie sich isolieren und früher zu den Aufzeichnungen erscheinen sollen, um Tests auf Covid-19 durchzuführen. Anders als in der vergangenen Woche sollen bei den Shows auch keine "Freunde und Familienmitglieder" im Publikum sein.

In der Nacht zum Freitag verkündete WWE zudem noch, dass bei der nächsten SmackDown-Ausgabe das Boneyard Match zwischen den Undertaker und AJ Styles bei WrestleMania 36 in voller Länge ausgestrahlt werden soll - offiziell, um den in dieser Woche womöglich endgültig zurückgetretenen Taker zu feiern. Die Vermutung, dass damit vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung auch Sendezeit gefüllt werden soll, liegt nahe. Schon WrestleMania war von Corona-Chaos überschattet worden - und hatte unter anderem zur Folge, dass Topstar und Risikopatient Roman Reigns sich auf unbestimmte Zeit aus dem WWE-Geschehen zurückzog.

AEW kämpft mit Konsequenzen

Um keine mögliche Weiterbreitung des Virus zu riskieren, fehlte Moxley am Mittwoch bei der TV-Show Dynamite, unabhängig davon auch QT Marshall und seine Wrestling-Schüler: Marshall hatte Kontakt zu einer anderen potenziell infizierten Person.

Pikant: Die Dynamite-Episoden von AEW (die aktuell unter freiem Himmel stattfinden) stehen in den beiden kommenden Wochen unter dem Banner "Fyter Fest", diverse hochkarätige Matches sind angekündigt - unter ihnen ein Titelmatch mit Moxley. Dieser soll seinen Gürtel gegen Brian Cage, das Match eigentlich in der kommenden Woche aufgezeichnet werden. Ob Moxley aufgrund der Entwicklung um seine Ehefrau dafür zur Verfügung steht, ist noch unklar.

Dem Observer zufolge bleibt Moxley bei Young, auch aus Sorge das Virus zu verbreiten, sollte er es schon haben - auch wenn ein erster Test bei ihm negativ ausgefallen sei. Vor diesem Hintergrund erscheint die planmäßige Durchführung des Matches schwer vorstellbar.