Nächste Saison titelreif? Mavs planen Mega-Coup

Mit frischem Wind zum Titel?

Wenn man sich die neuen Dallas Mavericks so anschaut, könnte genau das das Credo der Texaner sein. Seit Mark Cuban die Franchise übernommen hatte, wurde vorrangig auf personelle Kontinuität gesetzt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

So gab es seit der Jahrtausendwende nur zwei Trainer. Aber in diesem Sommer wird das Personalkarussell ordentlich gedreht. Innerhalb eines Tages wurde General Manager Donnie Nelson entlassen und Head Coach Rick Carlisle trat zurück.

Dafür wurde Mavs-Legende Dirk Nowitzki als Sonderberater in die Franchise eingebunden und mit Jason Kidd gleich ein zweiter Star des Meisterschaftsteams von 2011 als Trainer verpflichtet.

Im Anflug ist überdies Igor Kokoskov, wie ESPN berichtet. Der Serbe war zuletzt bei EuroLeague-Klub Fenerbahce Beko Istanbul tätig - sein Vertrag dort wurde auf eigenen Wunsch hin aufgelöst.

Der bevorstehende Wechsel des 49 Jahre alten Basketball-Fachmanns in die NBA dürfte vor allem Luka Doncic freuen, denn: Unter Kokoskov war der Mavs-Superstar 2017 Europameister geworden.

Dazu holte Dallas mit Nico Harrison nun einen absoluten Top-Manager als Nachfolger für Nelson. Der langjährige Nike-Manager ist bestens vernetzt in der NBA und hat vor allem zu Kawhi Leonard einen guten Draht. Es ist also nicht verwunderlich, dass gerade jetzt der Superstar bei den Mavericks heiß gehandelt wird.

Porzingis überzeugt noch nicht

Mit Doncic haben sie bereits einen der besten, wenn nicht vielleicht sogar den besten Spieler der NBA in ihren Reihen. Dennoch ging es in den vergangenen beiden Jahren nicht über die erste Runde der Playoffs hinaus.

Ein Umstand, der den Slowenen nicht gerade glücklich macht - zumal sein eigentlicher Co-Star Kristaps Porzingis bislang nicht nur sportlich enttäuschte, sondern in den Playoffs nach Spiel zwei gegen die Los Angeles Clippers auch mit einem Besuch im Stripclub für Negativschlagzeilen sorgte.

Leonard als zweiter Superstar zu den Mavs?

Daher soll nun mit Leonard, der sich in den Playoffs am Kreuzband verletzte und zunächst auf unbestimmte Zeit ausfällt, ein zweiter Superstar an die Seite von Doncic gestellt werden. Ein Move, mit dem Dallas auf einen Schlag zu einem Topanwärter auf den Titel werden könnte. Laut The Ringer sollen auch die Heat an dem 30-Jährigen interessiert sein, ein Verbleib bei den Clippers ist aber ebenso möglich - und soll laut US-Berichten auch die bevorzugte Option von Leonard sein.

Aber die Mavericks müssen auf dem Free-Agent-Markt aktiv werden, da sie keinen Erstrunden-Pick im diesjährigen Draft (29. Juli) haben. Der wurde 2019 an die New York Knicks abgegeben - um Porzingis zu verpflichten.

Daher ist zu erwarten, dass Harrison in der Free Agency aggressiv zu Werke gehen wird. Finanzieller Spielraum ist genug vorhanden und auch ein Sign-and-Trade wäre eine Option im Kampf um Leonard.

Allerdings stellt sich die Frage, ob er seine Heimatstadt wirklich verlassen will. Der Small Forward hat eine Spieleroption im Wert von 36 Millionen Dollar für die kommende Saison - was fast genau der Summe entspricht, die die Mavericks in diesem Sommer an Cap Space freimachen können (34 Mio.)

Doncic schon titelreif

Damit müssen sich die Mavs um den Superstar bemühen und auch bereit sein, bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus zu gehen. Zwar ist Doncic erst 22 Jahre alt, mit seinen Leistungen hat er aber bewiesen, dass er bereits reif für den Titel ist.

Mit 27,7 Punkten, 8,6 Assists und 8 Rebounds im Schnitt legte er in der vergangenen Saison absolute Topzahlen auf. Allein, ihm fehlte ein verlässlicher, kongenialer Partner. Sollte ihm der auf Dauer bei den Mavericks verwehrt bleiben, könnte der Slowene weiterziehen und woanders sein Glück versuchen wollen.

Eine Gefahr, die auch Kidd sieht, weswegen sich der neue Mavs-Coach bereits im stetigen Austausch mit seinem Superstar befindet. „Mein Job ist es, ihm Antworten zu liefern“, beschrieb er seine Pflicht als Trainer.

Kidd glaubt an Doncic und Porzingis

Dieser Herausforderung sieht er sich allerdings gewachsen, da ihn Doncic an ihn selbst erinnert: „Seine Kreativität ist auf dem höchsten Level, das ist fantastisch. Auch ich habe als junger Spieler viel versucht und ich weiß, dass es meine Coaches teilweise wahnsinnig gemacht hat. Ich weiß, wovon ich rede.“

Aber nicht nur auf Doncic legt der 46-Jährige seinen Fokus. Auch den bislang noch nicht voll überzeugenden Porzingis hat Kidd nicht aufgegeben. „Er ist bereit zu arbeiten, wir werden einen anderen KP sehen“, verteilte er bereits Vorschusslorbeeren an den Letten.

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Er bezeichnete ihn sogar als den perfekten Mitspieler für Doncic: „Das ist ein guter Sommer für ihn. Er ist gesund. Er ist der perfekte Mitspieler für Luka. Er hat Fähigkeiten, die nur wenige in dieser Liga haben. Als Coach freue ich mich, mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Sollte er mit dieser Aussage Recht behalten, darf man von den Mavs in der kommenden Saison einiges erwarten. Schließt sich dann auch noch Leonard den Texanern an, darf man die Mavericks wohl zu Recht als Titelfavoriten bezeichnen.

Eine erneute Pleite in Runde eins der Playoffs jedenfalls dürfte sich Kidd dann nicht leisten.