Neues Klimaziel: EU-Staaten ringen um gemeinsame Linie

Die EU-Umweltminister beraten über ein gemeinsames Klimaziel. In den nächsten zehn Jahren soll der Ausstoß an Klimagasen drastisch sinken. Die deutsche Ministerin Svenja Schulze ist optimistisch, dass die Pläne für 2030 die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten bekommen werden.

Die EU-Staaten streiten sich um neue gemeinsame Klimaziele für 2030 und 2050.
Die EU-Staaten streiten sich um neue gemeinsame Klimaziele für 2030 und 2050.

Berlin (dpa) - Kurz vor der Konferenz der EU-Umweltminister hat sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) optimistisch gezeigt, dass das neue EU-Klimaziel für 2030 die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten bekommen wird.

«Nein, ich halte das nicht für illusorisch», sagte Schulze im Deutschlandfunk. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, die Treibhausgase bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Bisher sind minus 40 Prozent geplant. Noch ist kein Konsens in Sicht. Erst der EU-Gipfel im Dezember soll eine Festlegung treffen.

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Hoffnungsvoll zeigte sich Schulze außerdem in Bezug auf die Strategie zur Biodiversität (Artenvielfalt), zu der ein Beschluss der Umweltminister erwartet wird. «Das, was die Umweltminister wollen, ist ganz klar: deutlich weniger Pestizide (...), weniger Antibiotika in der Tierzucht, weniger Gülleeinsatz und mehr Schutzgebiete auf dem Land und auf dem Meer», sagte die SPD-Politikerin.

Im Umweltrat gehe es auch um ein Gegensteuern zur Agrarreform, auf die sich die EU-Landwirtschaftsminister Mitte der Woche geeinigt hatten. «Das, was die EU-Agrarminister aus meiner Sicht geschafft haben, ist der kleinste gemeinsame Nenner - und das angesichts der Riesenprobleme, die wir haben», sagte Schulze. «Da muss eigentlich viel mehr getan werden.» Auch Umweltschützer hatten die Reform kritisiert, weil sie in ihren Augen nicht genug Anreize für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft bietet.

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