Powerranking: Diese Acht greifen nach dem Titel - ihre Chancen

Powerranking: Diese Acht greifen nach dem Titel - ihre Chancen

Die Darts-WM 2021 geht in die heiße Turnierphase!

Mit dem Viertelfinale am Neujahrstag kämpfen noch acht Spieler um den Weltmeistertitel. (Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM 2021)

Mit Gabriel Clemens hatte der letzte verbliebene Deutsche im Achtelfinale in denkbar dramatischer Manier die Segel streichen müssen.

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Verblieben sind acht Top-Spieler, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch wer hat die besten Chancen?

SPORT1 macht den Favoritencheck.

8. STEPHEN BUNTING

"Ich spiele besser als je zuvor. 'The Bullet' ist zurück", sagte der Weltranglisten-26. nach seinem Drittrundensieg gegen James Wade bei Sky.

Nur Dirk van Duijvenbode ist von den verbliebenen Spielern schlechter platziert als der Engländer, der an die fiktive Figur Peter Griffin von Family Guy erinnert. Bunting spielt im Turnier bisher einen Drei-Dart-Average von 94,73 – solide, mehr nicht.

Doch Achtung: Der 35-Jährige lässt sich nie aus der Ruhe bringen.

Im Zweitrundenmatch gegen Andy Boulton (3:2) brillierte er im Entscheidungsleg mit einem 11-Darter, gegen James Wade triumphierte er trotz 0:2-Satzrückstand und Wades Neun-Darter. Und im Achtelfinale verspielte Bunting gegen Ryan Searle zwar eine eigene 2:0-Satzführung, um im siebten Satz dann bei 0:2 nach Legs noch zurückzuschlagen.

Dennoch: Gegen Clemens-Bezwinger Krzystof Ratajski winkt zwar das Halbfinale, leicht wird es aber nicht.

7. DARYL GURNEY

Der Nordire rutschte nach einer schwierigen Saison in der Weltrangliste ab, ist aber immerhin noch die Nummer elf. Bei der WM ist das Viertelfinale sein bisher größter Erfolg, auch 2017 erreichte Gurney die Runde der letzten Acht.

Nach einem überzeugenden 4:1 gegen Chris Dobey in Runde drei (Average: 101,39) gewann der Halbfinalist der Premier League Darts 2019 im diesjährigen Achtelfinale gegen Vincent van der Voort trotz schwächerer Werte beim Average und der Doppelquote, verpasste aber nur hauchdünn einen Neun-Darter.

Nach einer "schrecklichen Leistung" (O-Ton Gurney) muss Super Chin gegen Gerwyn Price ein anderes Gesicht zeigen, um seinen vor der WM geäußerten Titeltraum am Leben zu erhalten.

6. KRZYSZTOF RATAJSKI

Der Pole beendete im Achtelfinale das WM-Märchen von Gabriel Clemens – wenngleich er dabei fast verzweifelte.

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Satte zehn Matchdarts vergab Ratajski, ehe Nummer elf auf der Doppel-1 landete. Der 43-Jährige gehört seit Jahren zur erweiterten Weltspitze, große Turniersiege sind trotz sechs PDC-Titeln bislang aber Fehlanzeige.

"Hohe Scores, viele Triple, gute Finish-Kombinationen - all das zeichnet ihn aus", sagte SPORT1-Experte Robert Marijanovic vor dem Turnier über den Geheimfavoriten. Seine Vorhersage scheint sich zu bewahrheiten: "Bei ihm ist die große Frage, ob er im Kopf reif für den Titel ist und es schafft, seine Form über 14 Tage zu halten. Schafft er das, gibt es wenige die ihn schlagen können."

Ratajski ist auch gegen Bunting Favorit - behält die Nummer 15 der Weltrangliste die Nerven?

5. DAVE CHISNALL

Den Mitfavoriten entzaubert, den Top-Favoriten vor der Brust: Wird Dave Chisnall zum Schrecken der Darts-Größen?

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Der Engländer bezwang den hoch gehandelten Dimitri van den Bergh im Achtelfinale nach einer beeindruckenden Leistung mit 4:2. Ein Average von 101,76, eine Checkout-Quote von 50 Prozent inklusive eines 144er Finish im ersten Satz – Zahlen, die auch Viertelfinal-Gegner Michael van Gerwen nicht kalt lassen würden.

"Ich muss nur ein paar schlampige Darts ausbügeln, aber ich weiß, dass ich ihn schlagen kann", kündigte Chizzy an: "Es wird ein schnelles, spannendes Spiel werden und ich freue mich darauf."

Seine bisherige Bilanz gegen den Niederländer ist allerdings desaströs. Von 36 Zeilen gewann Chisnall kein einziges und verlor 34.

4. GARY ANDERSON

"Was ein Trottel!", "Absolut entsetzlich!" - bei dieser WM war der "Flying Scotsman" bislang vor allem als motzender Schotte unterwegs.

Erst ätzte er gegen Mensur Suljovic, der ihn in der 3. Runde durch vermeintlich langsames Spiel und psychische Trickserei unsportlich attackierte habe, dann gegen Ex-Profi und TV-Experte Wayne Mardle.

Bereits der WM-Start war für den Weltmeister von 2016 und 2017 von unschönen Begleiterscheinungen gestört: Der 49-Jährige hatte sich in Quarantäne begeben müssen, nachdem er Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person gehabt hatte, woraufhin sein Auftaktmatch um drei Tage verschoben worden war.

Womöglich auch aufgrund dieser Nebenkriegsschauplätze lässt Anderson sein ganzes Können bislang nur aufblitzen. Drei-Dart-Averages von 96,86, 92,49 und 94,97 sind solide, mehr nicht.

Doch gerade im Achtelfinale und nach dem vorangegangenen Ärger spielte der Schotte zeitweise stark auf und verpasst Gegner Devon Petersen einen astreinen Whitewash!

Mit all seiner Erfahrung und Klasse zählt Anderson auch dieses Jahr zu den Top-Titelanwärtern - doch schon im Viertelfinale wartet eine harte Nuss in einem wahren Duell der Generationen ...

3. DIRK VAN DUIJVENBODE

"Er bringt eine neue Farbe rein", schwärmte PDC-Europe-Boss Werner von Moltke bei SPORT1, als sich "Aubergenius" im 4:3-Krimi gegen Glen Durrant durchsetzte. Dirk van Duijvenbode ist der letzte im Turnier verbliebene ungesetzt Spieler - und fällt nicht nur durch seinen spektakulären Walk-on zu hartem Elektro ("Glimpse of the Future" von DJ Typhoon) auf, sondern auch durch starke Leistungen am Oche.

In Runde zwei schaltete der Sensationsfinalist des World Grand Prix 2020 niemand Geringeres als Rob Cross aus, beim Whitewash gegen Adam Hunt brillierte er mit einem 104er-Average und einer Checkout-Quote von 52 Prozent - und gegen Durrant ließ er sich auch von einem 0:2-Satz-Rückstand nicht verunsichern.

Dabei wirkt der einzige Spieler dieser WM, dem bislang zwei Mal das 170er-Highfinish gelang, stets unruhig, fast schon hibbelig. Aber eben diese energetische Art auf der Bühne machen ihn zu einem besonderen Spieler, zu einem besonders unberechenbaren - und zu einem besonders ehrgeizigen und kämpferischen.

Eine Art, die nicht nur Viertelfinal-Gegner Anderson vor große Probleme stellen könnte.

2. GERWYN PRICE

Sieg bei der World Series of Darts, Triumph beim World Grand Prix, Gewinn des World Cup of Darts - und nun der Weltmeistertitel? Gerwyn Price kann ein herausragendes Darts-Jahr krönen.

"Er ist unglaublich gut und konstant geworden", sagte SPORT1-Experte Marijanovic vor dem Turnier über Price: "Wenn er gut in das Match reinfindet, hat man das Gefühl, dass er vom Anfang bis ans Ende rockt." So geschehen im Achtelfinale: Gegen Mervyn King, den Bezwinger von Max Hopp, siegte Price mit einer Machtdemonstration mit 4:1. Nach dem zähen Turnierstart ist der "Iceman" voll in der WM angekommen - und bereit für den ganz großen Wurf?

Sein bisher bestes WM-Ergebnis war die Halbfinalteilnahme im Vorjahr. Seither hat der Waliser an sich gearbeitet, seine manchmal überschäumenden Emotionen in den Griff bekommen und das Image als "Bad Boy" stückweise abgelegt - und mit Checkout-Quoten wie zuletzt jenseits der 50 Prozent geht der Titel nur über ihn.

1. MICHAEL VAN GERWEN

Der Dominator ist zurück! Michael van Gerwen hat nach einem schwierigen Jahr mit dem einen oder anderen überraschen frühen Turnier-Aus bewiesen, dass er seine alte Klasse wiedererlangt hat.

In all seinen drei Matches bei dieser WM legte MvG einen Average über 100 auf und warf sich im Eiltempo ins Achtelfinale - wo er das Match des Turniers und einen Krimi der Extraklasse überstand: Die Partie gegen Joe Cullen gilt jetzt schon als WM-Klassiker. Das 4:3 verlangte van Gerwen alles, aber auch alles ab - und er lieferte unter höchstem Druck ab!

Der Weltranglistenerste ist wieder die angsteinflößende, schier unschlagbare Darts-Maschine, die er über Jahre war - und greift nach seinem vierten WM-Titel.