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Neureuther erwägt Olympia-Verzicht

Felix Neureuther denkt über einen Olympia-Verzicht nach

Ski-Rennläufer Felix Neureuther erwägt angesichts der Sicherheitslage in Korea einen Verzicht auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang 2018. "Ich werde jetzt Vater, und dann soll ich da rüber fahren mit einem ruhigen Gewissen?", sagte Neureuther beim Medientag des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Zillertal/Österreich.

Er könne sich nicht "hinstellen und sagen: Ja, super, jetzt bin ich bei Olympia und will da alles geben - und daneben sagt der eine, ich zerbombe das Land, und dann sagt der andere nein, ich zerbombe das Land. Und dann zündet der eine eine Wasserstoffbombe. Nein, das geht bei mir nicht", meinte Neureuther.

Er werde sich die Situation jetzt noch eine Weile anschauen, ergänzte der 33-Jährige, "es ist ja auch noch Zeit, und ich muss mich erst noch qualifizieren. Aber wenn es so bleibt, würde ich mir natürlich meine Gedanken machen. Das (die Grenze zu Nordkorea, die Red.) ist 80 km entfernt. Entschuldigung, aber ich fahre da einen Slalom, und da fliegen Raketen über mich drüber, was ist denn da los eigentlich? Das ist Wahnsinn!"

Neureuther zeigte sich verärgert darüber, dass das Internationale Olympische Komitee und der Deutsche Olympische Sportbund sich nicht klarer zur Sache äußern. "Wenn die nicht klar Stellung beziehen, weiß ich nicht, ob ich das für mich verantworten kann, da am Start zu stehen und einen auf Friede, Freude, Eierkuchen zu machen."

DOSB-Präsident Alfons Hörmann oder IOC-Chef Thomas Bach spielten das Thema "ziemlich herunter", sagte Neureuther: "Das finde ich extrem schade."

Grundsätzlich sieht er Olympia für Südkorea als "Riesenchance, etwas Gutes und Positives" - aber nicht unter den aktuellen Umständen.