Wächst hier eine neue Fußball-Macht heran?

"Lang lebe der König!"

Kevin Keegan verzauberte nicht nur als Mighty Mouse des Hamburger SV zwischen 1977 und 1980 die Bundesliga. Auch in Newcastle wird "King Kev" von den Anhängern verehrt.

Zwei erfolgreiche Jahre als Spieler und ab 1992 fünf Jahre als Trainer, in denen er Newcastle United aus einem tiefen Tal holte, wieder zurück in die Premier League führte und 1996 nur knapp die Meisterschaft verpasste, haben seinen Legendenstatus bei den Magpies zementiert.

Nun könnte der 69-Jährige tatsächlich zurückkehren. Keegan soll laut englischen Medien ein entscheidendes Puzzleteil in der geplanten Millionen-Übernahme sein. Bislang war eine Rückkehr der Vereinsikone kein Thema, da Keegan mit Noch-Besitzer Mike Ashley im Clinch liegt. Doch der könnte das Feld jetzt räumen.

Newcastle United vor der Übernahme

Ein Konsortium von der arabischen Halbinsel will umgerechnet rund 345 Millionen Euro für United hinlegen und es so dem bisherigen Eigentümer, Sportartikel-Magnat Ashley, abkaufen.

Eingefädelt wird der Deal von Finanzmogulin Amanda Staveley, finanziert wird er vom Public Investment Fond, einem Staatsfonds Saudi-Arabiens, mit dem berüchtigten saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, kurz MBS, im Hintergrund.

Sollte die Übernahme trotz des nach wie vor bestehenden Widerstands zustande kommen, dürften - im Rahmen des Financial Fairplay (FFP) - reichlich Gelder an den Tyne fließen.

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Greift Newcastle groß auf dem Transfermarkt an?

Während die geplante Übernahme weiterhin für hitzige Debatten sorgt und noch nicht in trockenen Tüchern ist, gehen die Planspiele bereits los: Wie groß werden die Finanzspritzen der neuen Besitzer ausfallen? Wie aggressiv wird die Transferoffensive? Welche Stars werden kommen? Kann Keegan als Lockmittel dienen?

Werden die Magpies durch den Deal die Coronakrise vergleichsweise unbeschadet überstehen und sich so in die englische Spitze aufschwingen können? Gar in die Weltspitze?

Zumindest kann einem der Gedanke kommen, liest man die prominenten Namen, die als mögliche Neuzugänge mit dem Klub in Verbindung gebracht werden.

Ob jeder einzelne von ihnen tatsächlich den Weg nach Newcastle upon Tyne finden wird, ist offen. Aber die aktuellen Gerüchte lassen erahnen, welche Richtung der NUFC einschlagen soll.

Griezmann? Werner? Coutinho?

Unter anderem ist da von Antoine Griezmann die Rede. Dem französischen Weltmeister, der erst vergangenes Jahr für 120 Millionen Euro von Atlético Madrid zum FC Barcelona gewechselt war. Das berichtete zumindest Sport Mediaset.

Oder von Timo Werner, wie Ex-Spieler Warren Barton empfahl. Der deutsche Nationalstürmer ist europaweit begehrt. Zuletzt wurde der FC Liverpool als Favorit auf eine Verpflichtung genannt, nach SPORT1-Informationen ist auch ein Wechsel zum FC Bayern nach wie vor nicht unmöglich.

Oder von Philippe Coutinho, derzeit von Barca an Bayern ausgeliehen. Das berichtete Mundo Deportivo. Der Brasilianer drängt sich allein aufgrund seiner unklaren Zukunftsaussicht ebenfalls auf.

Doch kann der Sprung von einer auf die nächste Saison tatsächlich so groß sein, legt man das aktuelle Gehaltsgefüge eines Tabellen-13. der Premier League sowie die FFP-Regeln zugrunde?

Wahrscheinlicher ist, dass United in die Schublade darunter greift.

Cavani angeblich auf der Wunschliste

Naheliegend und nicht allzu abwegig erscheint der von Beginn des Übernahmepokers an mit den Magpies in Verbindung gebrachte Edinson Cavani.

Der uruguayische Stürmer gehört schon länger nicht mehr zur ersten Elf von Trainer Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain. Im Sommer kann der 33-Jährige PSG ablösefrei verlassen - und sich einen Wechsel womöglich fürstlich entlohnen lassen.

Mit ihm bekäme Newcastle die erhoffte Nummer neun mit internationaler Klasse, wenn auch im höheren Fußballer-Alter.

Laut eines FT-Berichts steht Cavani auf einer drei Spieler umfassenden Wunschliste der Magpies. Daneben: der senegalesische Innenverteidiger Kalidou Koulibaly von SSC Neapel (28) und Nabil Fekir (26), der französische Weltmeister von Betis Sevilla.

Pochettino und Allegri im Visier?

Doch nicht im Kader soll sich etwas tun, auch auf dem Trainerstuhl.

Der aktuelle Coach Steve Bruce soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge durch einen prominenteren Namen ersetzt werden. Mehrfach genannt wurden dabei zuletzt die derzeit vereinslosen Mauricio Pochettino, José Mourinhos Vorgänger bei Tottenham Hotspur, und Massimiliano Allegri, zuletzt Juventus Turin und aktuell mit einem Sabbatjahr.

Ihnen allen, den Spielern wie auch den Trainern, würde ein Gang in den englischen Norden sicherlich monetär schmackhaft gemacht werden. Spannend wird zu sehen sein, ob auch das Konzept, mit dem United nach oben geführt werden soll, zu überzeugen weiß.

Dass sich Newcastle United verstärken wird, sobald es Grünes Licht für die Übernahme gibt, steht jedenfalls außer Frage. Offen ist, in welcher Größenordnung.