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Wie NFL-Skandalprofi Brown seinen Ruf retten will

Vom Skandalprofi zum reuigen Sünder?

NFL-Diva Antonio Brown versucht derzeit so einiges, um das verheerende Bild zu verändern, das er vergangenes Jahr in der Öffentlichkeit abgegeben hat.

Nach mehreren Entlassungen, Vergewaltigungsvorwürfen und einem Haftbefehl ist der einstige Superstar ganz unten angekommen. Nun versucht er, sich wieder in ein anderes Licht zu rücken.

Nächste Station auf seiner Entschuldigungs-Tour war nun Ex-Team Pittsburgh Steelers, genauer: Quarterback Ben Roethlisberger.

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Brown warf Roethlisberger "Sklavenhalter-Mentalität" vor

"Big Ben", mit dem er jahrelang bei den Steelers ein hochkarätiges Duo bildete und den er einst selbst als seinen besten Freund im Team beschrieb, hatte Brown in seiner Rundumschlag-Phase vergangenes Jahr unter anderem vorgeworfen, er habe eine "Sklavenhalter-Mentalität". Roethlisberger sei der Meinung, alles müsse nach seinem Willen geschehen.

"Es gibt keinen Konflikt, es geht einfach um Respekt", erklärte Brown im Februar 2019 bei Twitter auf die Frage eines Fans: "Er hat eine Sklavenhalter-Mentalität, meint, er kann jeden an den Pranger stellen, sogar die Trainer. Die Spieler wissen das, aber es kann keiner was sagen, sonst haben sie nichts mehr zu essen. Es ist ein dreckiges Spiel innerhalb des Spiels."

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Im August legte Brown nochmal nach und forderte, Roethlisberger solle doch "einfach die Schnauze halten", nachdem dieser in einem Interview erklärt hatte, er bereue, Brown für dessen Fehler öffentlich kritisiert zu haben, weil diese eine Freundschaft ruiniert hätte.

Brown zeigt Reue

Nun schlägt "AB" ganz andere Töne an. "Ich habe nie kapiert, wie gut ich es hatte", schrieb er bei Instagram unter ein Bild, auf dem Roehthlisberger lachend Browns Helm tätschelt.

"Ich habe mich von den ganzen Emotionen verwirren lassen, als jeder hinter mir her war", erklärte Brown seine damalige Attacke: "Ich will mich wirklich für meine Aktionen entschuldigen, Mann! Es gab noch nie so eine Verbindung, wie wir sie im letzten Jahrzehnt hatten. Ich weiß dich zu schätzen! Mit freundlichen Grüßen, AB."

Brown: "War das Krebsgeschwür der NFL"

Die Entschuldigung bei "Big Ben" ist Browns nächster Versuch, sich in der NFL-Welt zu rehabilitieren, nachdem er vor wenigen Wochen erstmals Reue für seine zahlreichen Verfehlungen der vergangenen Monate gezeigt hatte.

"Ich glaube, ich schulde der gesamten NFL eine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich denke, ich hätte viele Dinge besser machen können", gestand der 31-Jährige in einem ESPN-Interview.

Der Wide Receiver ist aktuell ohne Team, nachdem er seit dem Ende der vergangenen Saison beinahe ausschließlich mit Skandalen außerhalb des Platzes für Schlagzeilen gesorgt hatte.

"Zuletzt war ich eher so etwas wie das Krebsgeschwür der NFL. Das Problemkind. Der Junge, der in Schwierigkeiten gerät. Der Typ, dem man nur Schlechtes nachsagt", gab sich Brown ungewohnt kleinlaut.

Entlassungen und Vergewaltigungsvorwürfe

Er war 2010 von den Pittsburgh Steelers gedraftet worden und hatte sich dort zu einem der besten Receiver der NFL entwickelt. Nach einem Zerwürfnis mit den Steelers forderte er im Sommer einen Trade und wurde zunächst zu den Oakland Raiders abgegeben. Weil er auch dort für Querelen sorgte, entließen ihn die Raiders noch vor dem Saisonstart wieder.

Noch am selben Tag unterschrieb Brown daraufhin bei den New England Patriots, für die er in Woche 2 bei seinem Debüt auf Anhieb einen Touchdown beim 43:0 gegen die Miami Dolphins fing.

Es sollte jedoch sein letztes Spiel für das Team um Quarterback Tom Brady bleiben: Infolge von Vergewaltigungsvorwürfen durch seine ehemalige Fitnesstrainerin Britney Taylor sowie weiteren Anschuldigungen durch eine zweite Frau, die Brown daraufhin bedroht haben soll, wurde der Receiver auch von den Patriots entlassen.

NFL-Skandalprofi kritisiert Rolle der Medien

Auf die Vorwürfe angesprochen betonte Brown nun, er sei "nie ernsthaft in eine Auseinandersetzung mit einer Frau gekommen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich eine Zielscheibe bin: Jeder kann kommen und irgendetwas über mich behaupten."

In diesem Zusammenhang kritisierte Brown auch die Medien, die ihn seiner Meinung nach vorverurteilen würden.

"Die Medien werden immer darauf anspringen. Selbst wenn ich unschuldig sein sollte, bin ich schon schuldig, weil sie es schon geschrieben, im Fernsehen gesendet und in die Köpfe der Menschen transportiert haben", sagte Brown.

In den vergangenen Wochen waren diverse neue Anschuldigungen gegen Brown laut geworden: Unter anderem wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, nachdem er vor seinem Haus in eine körperliche Auseinandersetzung mit dem Fahrer eines Umzugswagens verwickelt gewesen sein soll.