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Super-Bowl-Jagd: Zwei Teams haben mächtig aufgerüstet

Es ist wieder soweit! In der Nacht von Donnerstag auf Freitag startet die NFL in ihre neue Spielzeit.

Mit dem Duell zwischen Super-Bowl-Champion Los Angeles Rams und den Buffalo Bills wartet sogleich ein Knaller auf die Football-Fans. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Die Begegnung könnte schon der erste Richtungsweiser für die neue Saison sein. Beide Teams zählen zu den Titel-Aspiranten, besonders bei den hochambitionierten Bills ist der Druck groß.

Doch die Denver Broncos und Los Angeles Chargers haben mächtig aufgerüstet - und auch die alternden Ausnahme-Quarterbacks Tom Brady und Aaron Rodgers wollen sich noch mal einen Meisterring auf den Finger stecken. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)

SPORT1 blickt vor dem Auftakt auf die größten Favoriten.

Buffalo Bills

Neben den Wettanbietern sehen auch viele Experten die Franchise ganz weit vorne.

Was dafür spricht: Für die Jagd auf den gegnerischen Quarterback holten die Bills mit Von Miller einen absoluten Star-Spieler, der zuletzt mit den Rams triumphierte.

Zudem verpflichteten sie mit Rodger Saffold und David Quessenberry zwei erfahrene Starter für die Offensive Line.

Als neuer Offensive Coordinator wiederum wurde Ken Dorsey installiert für Brian Daboll, der nun als Head Coach der New York Giants fungiert.

Mit Quarterback Josh Allen, den Wide Receivern Stefon Diggs und Gabriel Davis, dem ein großer Leistungssprung zugetraut wird, und Tight End Dawson Know verfügt Dorsey sogleich über hochkarätiges Personal.

Gepaart mit einer starken Defense, die jedoch zunächst auf Star-Verteidiger Tre‘Davious White verzichten muss, werden die Ausreden für einen Super-Bowl-Lauf somit immer weniger. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)

Los Angeles Rams

Schaffen die Rams die Titelverteidigung? Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit stehen die Chancen eher schlecht. Zuletzt verteidigten allein die New England Patriots ihren Titel - das war 2003 vor knapp zwei Jahrzehnten.

Dennoch hat das Team weiterhin genügend Potenzial für den erneuten Finaleinzug. Mit Aaron Donald verfügt LA über den am schwersten zu stoppenden Verteidiger. Dazu kommen die Hochkaräter Jalen Ramsey, Matthew Stafford und Cooper Kupp. (NEWS: Wie die Rams die Konkurrenz schocken)

Das Herzstück bleibt aber die Offensive um Quarterback Stafford. Allerdings gibt es Fragezeichen bezüglich des Wurfarms des Spielmachers.

Der 34-Jährige trainierte zuletzt nur begrenzt, doch wie Head Coach Sean McVay spielt Stafford das Thematik herunter. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Größere Sorgenfalten dürften hinsichtlich der Offensive Line bestehen. Dort sind mit Andrew Whitworth (Karriereende) und Austin Corbett (Carolina Panthers) zwei langjährige Starter weg. Joseph Noteboom startet mit viel Vorschusslorbeeren als Left Tackle, ist aber wie Coleman Shelton eine Unbekannte.

Sollte sich das Duo nahtlos einfügen, kann es für die Rams dennoch wieder weit gehen. Kupp, Van Jefferson und Neuzugang Allen Robison sind drei starke Passempfänger, die im Laufe der Saison nochmal Verstärkung bekommen könnten. Wenn Odell Beckham Jr. nämlich wieder fit ist und erneut zu den Rams kommen mag.

Tampa Bay Buccaneers

Der größte Gegner für die Rams in der NFC dürften Tom Brady und Co. sein, die in der Divisional Round zuletzt den Kürzeren zogen.

Ein tiefer Playoff-Run ist Pflicht für die Franchise aus Florida, ungeachtet turbulenter Monate: Erst hatte Mega-Star Brady sein Karriereende verkündet, um wenige Wochen später dann doch wieder zurückzukehren.

Was folgte, war der Abgang von Head Coach Bruce Arians, der durch Todd Bowles ersetzt wurde.

Für den bisherigen Defensive Coordinator ist es die zweite Chance an vorderster Front, nachdem er bei den New York Jets gescheitert war. (NEWS: So tickt Bradys neuer Boss)

Brady muss sich zudem auf eine neue O-Line einstellen. Mit Alex Cappa (Cincinnati Bengals) und Ali Marpet (Karrierende) fehlen die bisherigen Guards. Zudem fällt Center Ryan Jensen (Knieverletzung) ebenso langfristig aus wie Aaron Stinnie, der eine der beiden Guard-Positionen übernehmen sollte.

Für Stinnie startet nun Rookie Luke Goedeke, während auf der anderen Seite mit Shaq Mason ein Ex-Teamkollege Bradys steht.

Die Neu-Besetzung wird Zeit brauchen um zu funktionieren, zumal Brady aus persönlichen Gründen zwei Wochen lang nicht mit dem Team trainierte. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)

Davon abgesehen verfügen die Bucs aber einmal mehr über ein starkes Waffenarsenal. Wenngleich Rob Gronkowski seine Karriere beendete, kamen mit Julio Jones, Russell Gage und Kyle Rudolph drei überdurchschnittliche Passempfänger. (NEWS: Mega-Optionen für Brady)

Auch defensiv besitzt das Team viel Qualität. Einzig die Frage nach dem zweiten Pass Rusher neben Shaq Barrett ist noch ungeklärt. Nach den Abgängen von Jason Pierre-Paul und Ndamukong Suh hoffen die Bucs auf den nächsten Entwicklungsschritt des letztjährigen Erstrundenpicks Joe Tryon-Shoyinka.

Green Bay Packers

Seit dem Super-Bowl-Sieg 2011 hecheln die Packers einem erneuten Finaleinzug hinterher, auch wenn Aaron Rodgers in den vergangenen zwei Jahren zum besten Spieler der Liga gekürt wurde.

Nun müssen mit Superstar Davante Adams und Marquez Valdes-Scantling auch noch die beiden Top-Wide-Receiver ersetzt werden. In der Free Agency kam zwar Sammy Watkins, der hatte in den vergangenen fünf Jahren trotz starker Quarterbacks aber nur einmal mehr als 600 Yards in einer Saison. Im Draft stießen mit Christian Watson und Romeo Doubs nur noch zwei Talente dazu.

So ruhen die Hoffnungen auf ein Breakout-Jahr von Allen Lazard, der bisher noch nicht vollends überzeugte, sowie auf Routinier Randall Cobb.

Allerdings: Green Bays Run Game mit Aaron Jones ist eines der besten und kreativsten der Liga. Zudem ist die Defense stark besetzt und könnte mit Erstrundenpick Quay Walker das letzte Puzzlestück gefunden haben. Der Teamerfolg steht und fällt letztlich mit dem Passspiel.

Kansas City Chiefs

Mit Mega-Quarterback Patrick Mahomes und Head Coach Andy Reid haben die Chiefs wohl die beste Kombination in der NFL. Doch das Duo steht vor einer neuen Herausforderung.

Neben der verbesserten Konkurrenz in der AFC West muss sich das Team vor allem etwas einfallen lassen, um den Abgang von Speedster Tyreek Hill zu kompensieren. Gleich drei neue Spieler sollen die Last nun auf mehrere Schulter verteilen.

Valdes-Scantling ist dabei der Mann für die tiefen Pässe, während JuJu Smith-Schuster eher über die Mitte kommt und bei den Chiefs zurück zu seiner Top-Form finden will. Rookie Skyy Moore kämpft mit Mecole Hardman um einen Startplatz. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

In der Defensive setzen die Chiefs auf eine Verjüngungskur. Die langjährigen Stützen Charvarius Ward und Tyrann Mathieu sind weg, hinzu kamen dafür mit George Karlaftis und Trent McDuffie zwei spannende Talente im Draft. Zudem ist mit Chris Jones immer noch einer der besten Quarterback-Jäger im Kader.

Der Super-Bowl-Sieger von 2020 ist zwar nicht der Top-Favorit, wegen Mahomes und Reid ist mit ihm dennoch zu rechnen.

Los Angeles Chargers

Seit Jahren verfügt die zweite Macht in L.A. über ein schlagkräftiges Team, ohne dabei den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Nun könnte es aber soweit sein mit dem ersten Super-Bowl-Einzug seit 1994.

Schließlich haben die Chargers ihre Defensive enorm verbessert. Mit C.J. Jackson, der wegen einer Knöchel-Operation indes die ersten zwei Spiele verpassen wird, holten sie einen der besten Cornerbacks und sicherten sich den starken Pass Rusher Khalil Mack per Trade.

Zum beste- Quarterbackjäger-Duo gesellt sich auch noch Joey Bosa. Auch Verpflichtungen wie Sebastian Joseph-Day passen perfekt in das System von Head Coach Brandon Staley.

Im Angriff dreht sich alles um den jungen Regisseur Justin Herbert, flankiert von den Star-Receivern Mike Williams und Keenan Allen.

Als neuer Tight End wurde überdies der erfahrene Gerald Everett gewonnen. Schwer zu bewerten ist allein, ob sich die rechte Seite der Offensive Line mit Erstrundenpick Zion Johnson stabilisieren wird.

Denver Broncos

Die Franchise aus der Mile High City produzierte in den vergangenen Monaten reichlich Schlagzeilen. So gibt es einen neuen Besitzer, neuen General Manager, neuen Head Coach und neuen Quarterback.

Während an der Spitze der Broncos interessante Namen wie Lewis Hamilton sitzen, hat George Paton als Franchise-Owner von Denver-Urgestein John Elway übernommen.

Neucoach Nathaniel Hackett und Russell Wilson als einer der besten Quarterbacks der vergangenen Jahre machten das Team so quasi über Nacht zu einem Titelaspiranten, es bleibt jedoch wenig Eingewöhnungszeit.

Trotzdem: Auf Wilson wartet vielleicht eine der besten O-Lines seiner Karriere, zudem trifft er trotz des Ausfalls von Wide Receiver Tim Patrick auf viele Playmaker im Lauf- und Passspiel.

Denvers Defensive ist ohnehin gewohnt stark. Vorne machen Bradley Chubb und Randy Gregory Jagd auf den Quarterback, während hinten Justin Simmons, Patrick Surtain, Kareem Jackson und Ronald Darby an die alte „No Fly Zone“ erinnern.

Sollten Hackett und Wilson schnell eine funktionierende Offense auf die Beine stellen, dürfte das Team jeden Kontrahenten vor Probleme stellen.

Cincinnati Bengals

Etwas überraschend waren die Bengals in der Vorsaison in den Super Bowl eingezogen - und hätten fast triumphiert.

Schwachstellen scheinen mittlerweile rar. Mit La‘el Collins, Cappa und Ted Karras kamen drei erfahrene Spieler für die wacklige Offensive Line.

Das freut vor allem QB Joe Burrow, der kurz nach der Verpflichtung der neuen Spieler alle O-Liner in sein Haus einlud.

Vom vielleicht besten Receiver-Trio bestehend aus Ja‘Marr Chase, Tyler Boyd und Tee Higgins mag auch das Laufspiel um Joe Mixon profitieren.

Auch die Defense dürfte sich nochmals steigern, kehrt mit Joseph Ossai doch der letztjährige Erstrundenpick von einer Verletzung zurück. Zudem wurden im Draft fast ausschließlich Defensiv-Talente geholt.

Positiv wirkt zudem, dass Safety Jessie Bates sein Holdout beendet hat und nun hoch motiviert ist, die restlichen Zweifel an seinem langfristigen Vertrag zu beseitigen.

Sollten sich die Bengals in der durchaus schwierigen AFC North behaupten können, ist Burrow und seiner Offense der erneute Einzug ins Finale zuzutrauen.

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