Ein Neustart für Bayerns Ausnahmetalent

Ein Neustart für Bayerns Ausnahmetalent

Zwar ist Tanguy Nianzou schon seit genau einem Jahr beim FC Bayern, doch der Trainingsauftakt in dieser Woche war für den 19-Jährigen auch ein Neustart.

Seine Debütsaison endete, wie sie angefangen hatte: in der Zuschauerrolle.

Zunächst wurde das Defensiv-Talent nach seinem ablösefreien Wechsel von Paris Saint-Germain von einer komplizierten Muskelverletzung ausgebremst. Unmittelbar nach seinem Bundesligadebüt Ende November 2020 warf Nianzou ein Muskelbündelriss erneut zurück.

Der EM Doppelpass mit Uli Hoeneß, Stefan Effenberg und Mario Basler am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

In der Schlussphase der Saison kam er unter Hansi Flick zu regelmäßigen Kurzeinsätzen, doch eine Rote Karte am 32. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach sorgte für das vorzeitige Saisonende. Nun will Nianzou wieder angreifen.

Bayern-Trainer Nagelsmann schwärmt von Nianzou

Sein neuer Trainer geriet nach dem Trainingsauftakt schon ins Schwärmen.

"Ich kenne ihn schon sehr lange und hatte ihn schon lange auf meiner Liste", sagte Nagelsmann in einem Chat mit den Fans. "Er hatte natürlich kein gutes erstes Jahr, weil er auch körperlich Probleme hatte. Da versuchen wir ihn rauszuholen."

Was seine Fitness angeht, gab Nianzou selbst grünes Licht. Auf Instagram postete er dieser Tage Bilder von der Leistungsdiagnostik und vom Trainingsstart - jeweils mit einem grünen Häkchen.

"Er ist ein herausragendes Talent und ein sehr guter Charakter. Er wird auch dieses Jahr die nötigen Schritte gehen, um dann hoffentlich eine bessere Saison zu spielen als letztes Jahr", betonte Nagelsmann, der in der Defensive auch auf eine Dreierkette setzen will.

Nianzou will Verantwortung übernehmen

Die Verletzung sei für ihn "sehr schwer" gewesen, sagte Nianzou nach seinem Comeback im April in einem Interview auf der Bayern-Webseite. In Zukunft möchte er auf dem Platz noch mehr Verantwortung übernehmen. "Auf meiner Position muss ich mit meinen Mitspielern sprechen. Ich bin sehr laut auf dem Platz, gebe viele Kommandos", sagte Nianzou. "Ob ich ein Leader bin, weiß ich nicht, aber ich möchte einer sein."

Die Chancen auf eine tragende Rolle schon zu Saisonbeginn stehen aufgrund der aktuellen Personalsituation in der Bayern-Defensive nicht schlecht. Lucas Hernández fehlt nach seiner Knie-OP noch mehrere Wochen. Niklas Süle und Benjamin Pavard befinden sich - wie die übrigen EM-Fahrer - noch im Urlaub und steigen erst im Laufe des Monats in die Vorbereitung ein.

Der SPORT1 Podcast "Meine Bayern-Woche" auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App und den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Deezer und Podigee

Dazu haben mit David Alaba und Jérôme Boateng bekanntlich zwei langjährige Stützen der Bayern-Abwehr den Klub in diesem Sommer verlassen. Neben Neuzugang Dayot Upamecano von RB Leipzig, neben dem er in Nagelsmanns erstem Training bereits spielte, könnte Nianzou ein fester Bestandteil der Bayern-Verteidigung der Zukunft werden. (Der neue Spielplan der Bundesliga)

Das Zeug dazu bringt er zweifellos mit.

Rangnick prophezeit Nianzou Stammplatz bei Bayern

"Das ist ein absolutes Ausnahmetalent, für mich einer der besten Innenverteidiger der nächsten zehn Jahre", sagte der frühere Leipzig-Sportdirektor Ralf Rangnick im November im CHECK24 Doppelpass auf SPORT1. "Und ich lege mich mal fest: Wenn er einigermaßen gesund bleibt, wird er innerhalb eines Jahres Stammspieler beim FC Bayern werden."

Bekanntlich kam zunächst eine Verletzung dazwischen. Doch jetzt könnte der französische Juniorennationalspieler, der im Dezember 2019 mit 17 Jahren sein Profidebüt für PSG gefeiert hatte, im zweiten Anlauf beim FC Bayern durchstarten.

"Er ist einer der besten Spieler seines Jahrgangs (2002, d. Red.) in Europa. Er ist in der Spieleröffnung weit für sein Alter, hat eine sehr gute Technik und ist kopfballstark", charakterisierte Sportvorstand Hasan Salihamidzic den Youngster bei dessen Vorstellung im vergangenen Jahr. "Sein Anforderungsprofil passt zu unserer Mannschaft."