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Hanning löst Mega-Zoff in HBL aus

Hanning löst Mega-Zoff in HBL aus
Hanning löst Mega-Zoff in HBL aus

Während der Titelkampf in der Handball-Bundesliga zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt nicht spannender sein könnte, brodelt es an einer anderen Stelle gewaltig.

Bob Hanning hat scharfe Kritik an der MT Melsungen sowie den deutschen Nationalspielern des Klubs geäußert. "Ich finde es erschreckend, dass Melsungen viele deutsche Nationalspieler für viel Geld gekauft hat, aber die Mentalität im Verein nicht mitgewachsen ist", sagte der DHB-Vizepräsident der Deutschen Presse-Agentur.

"Es hat sich kein Spieler, seit er in Melsungen ist, verbessert. Im besten Fall haben sie stagniert", so der Geschäftsführer der Füchse Berlin, der mit dem Hauptstadtklub am Mittwoch bei den Nordhessen antritt.

Hanning attackiert MT Melsungen

Aber damit nicht genug: Hanning habe "die Sorge, dass die Mentalität, die sich in Melsungen etabliert hat, den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gefährden kann. Er glaube, dass dort eine unglaubliche Zufriedenheit herrsche und dass man nirgendwo mehr Geld verdienen könne als deutscher Nationalspieler. "Und das färbt sich meiner Ansicht nach aufs Spielfeld ab."

Aktuell stehen mit Silvio Heinevetter, Julius Kühn, Finn Lemke, Kai Häfner, Tobias Reichmann und Timo Kastening sechs deutsche Nationalspieler bei Melsungen unter Vertrag. Fast alle der Spieler erleben eine durchwachsene Saison. Die hochambitionierten Melsunger haben die Qualifikation für den Europapokal verpasst und das Pokalfinale gegen den TBV Lemgo Lippe überraschend verloren.

Axel Geerken, Vorstand der MT Melsungen, hat jetzt auf Hannings Attacke reagiert. (Tabelle der Handball-Bundesliga)

"Diese Art von öffentlicher Negativdarstellung eines Handball-Bundesligisten durch einen hohen DHB-Funktionsträger ist bislang ohne Beispiel. Er maßt sich als Außenstehender an, die Mentalität eines Vereins und deren vermeintliche Folgen sowie die Entlohnung der Nationalspieler nicht nur zu be-, sondern auch zu verurteilen. Hier wird in höchst populistischer Weise Stimmung gegen unseren Verein und unsere Spieler gemacht", wird der 48-Jährige auf der Vereinsseite zitiert.

"Hannings Äußerungen kommen Offensivfoul gleich"

Und weiter: "Klar hat ein Verein stets das Verhältnis vom Wert zum Gegenwert, vom finanziellem Aufwand zum sportlichen Abschneiden im Auge. Auch wir selbst sehen hier Steigerungsbedarf auf der sportlichen Seite. Denn wir werden diese Saison nicht mit dem Ergebnis abschließen, welches wir uns vorgenommen haben."

Damit sei niemand in Melsungen zufrieden, "erst recht nicht unsere Nationalspieler. Denen man übrigens – genau wie jedem anderen Profi in jedem anderen Club auch – unterstellen darf, nicht aus Gleichgültigkeit oder gar Absicht schlechte Spiele abzuliefern."

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Geerken machte deutlich: "Bob Hannings Äußerungen kommen einem direkten Angriff, einem Offensivfoul, auf unseren Verein und auf unsere Spieler gleich."

Das verwundere nicht zuletzt deshalb, weil er gemeinsam mit denselben Spielern bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold gewinnen will, so der MT-Chef. "Man kann sich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass er hiermit schon vorbereitet, die MT Melsungen für ein eventuell schlechtes Abschneiden der Nationalmannschaft bei den olympischen Spielen verantwortlich zu machen."