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Offiziell: HBL-Saison wird abgebrochen

Die Bundesliga-Saison im Handball wird wegen der Coronakrise vorzeitig abgebrochen. Darauf einigen sich die Erst- und Zweitligisten am Dienstag.

Offiziell: HBL-Saison wird abgebrochen - Meister steht fest
Offiziell: HBL-Saison wird abgebrochen - Meister steht fest

Die Saison in der Handball-Bundesliga wird wegen der Corona-Pandemie abgebrochen.

Das ist das Ergebnis einer Videokonferenz am Dienstagvormittag. Die notwendige Dreiviertelmehrheit der 36 Erst- und Zweitligisten, die es für ein vorzeitiges Ende der Spielzeit bedurfte, wurde erreicht.

"Ich habe keine Zweifel mehr daran, dass es zu einem Abbruch der Saison kommt," hatte Liga-Präsident Uwe Schwenker dem SID bereits vor der mit Spannung erwarteten Konferenz gesagt.

Zuletzt hatten die Füchse Berlin um Geschäftsführer Bob Hanning noch angeregt, auch über Geisterspiel-Szenarien zu grübeln.

"Ich unterstütze es, wenn kreative Ideen im Handball eingebracht werden, aber man muss sie auch zu Ende denken", sagte Schwenker: "Es ist einfach nicht umzusetzen, daher hat der Vorschlag auch keine Zustimmung gefunden."

Kiel als Meister

Im Gegensatz zum Eishockey und Volleyball wird die HBL ihre Saison werten.

Der THW Kiel wird nun als "Corona-Meister" in die Geschichte eingehen. Dierk Schmäschke, Chef des Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt, hatte dem SID bereits bestätigt, eine derartige Entscheidung zu akzeptieren.

Absteiger wird es allerdings keine geben. Da mit Essen und Coburg wiederum aber zwei Teams aufsteigen, wird die HBL-Saison 2020/21 mit 20 Mannschaften durchgeführt.

"Ich finde das überaus gerecht. Ich freue mich darauf, nächstes Jahr gegen Coburg und Essen anzutreten", erklärte Martin Schwalb, Trainer der Rhein-Neckar Löwen, im Gespräch mit SPORT1: "Dann haben wir ein paar Spiele, auch Heimspiele mehr. Das hilft uns auch weiter, weil wir jetzt viele Heimspiele abgeben mussten. Wir werden viele Spiele und viele Herausforderungen haben. Wenn wir dann unsere Fans in der Halle haben, freuen wir uns alle darauf."

Viele wichtige Entscheidungen sind allerdings noch nicht gefällt.

"Wer wird Champions-League-Sieger, wer gewinnt den EHF-Pokal, wo wir Chancen auf das Final-Four hatten", erklärte Schwalb: "Da sind so viele unterschiedliche Gemengelagen, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften (in Ägypten, Anm. d Red.). Kann man die jetzt einfach im Januar machen? Wäre es nicht wichtiger, erstmal Bundesliga zu spielen, wenn man wieder vor Fans spielen darf?"

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