Deutsche Ski-Legende gestorben

Deutsche Ski-Legende gestorben
Deutsche Ski-Legende gestorben

Walter Demel war nie ein normaler Sportler. Deshalb hatte er auch nie einen Trainer während seiner Karriere. „Das habe ich allein gemacht, was sollte der mir auch beibringen?“, sagte er einst.

Auch ohne Coach gehörte er lange Zeit zur Weltspitze im Langlauf. Mitte April ist die der Bayreuther im Alter von 87 Jahren gestorben.

Damit verliert der DSV im Jahr 2023 eine weitere Legende. Zu Beginn des Jahres starb bereits Rosi Mittermaier.

Ähnlich wie „Gold-Rosi“ fiel auch Demel stets mit seiner Bodenständigkeit auf. So fasste er seine Erfolge so zusammen: „Wenn keine Besseren da waren, hat man halt gewonnen.“

Dabei hatte der ehemalige Athlet keinesfalls nur Glück. Immerhin gehörte er über zwei Jahrzehnte zur Weltspitze.

Zwischen 1964 und 1976 nahm Demel an vier Olympischen Winterspielen und zwischen 1962 und 1974 an vier Weltmeisterschaften teil.

Demel Fahnenträger bei Olympia 1972

Bei Olympia 1972 in Sapporo (Japan) war er sogar Fahnenträger der Bundesrepublik.

Bei diesen Spielen schaffte er es auch fast auf das Podest und schaffte damit seine beste Platzierung bei Olympia. Der Langstreckenspezialist kam über 30 Kilometer und 50 Kilometer jeweils auf Rang fünf.

Bereits sechs Jahre zuvor hatte Demel 1966 bei der WM in Oslo auf legendärer Strecke Bronze über 30 Kilometer gewonnen.

Kurios: Demel war gelernter Dachdecker und stiegt erst mit 22 Jahren in den Wintersport-Zirkus ein. Trotz des späten Beginns der Karriere wurde Demel 40-mal Deutscher Meister.

Für seine sportlichen Leistungen erhielt der Bayer bereits 1964 das Silberne Lorbeerblatt, die höchste Ehre für Sportler in Deutschland.

Auch nach seinem Karriereende blieb Demel seinem Sport treu. Er war von 1978 bis 1985 Langlauftrainer beim Bayerischen Skiverband und war dort von 1982 bis 1987 auch Fachwart Langlauf.

In seiner Heimatstadt Bayreuth engagierte sich der Skiläufer als Stadtrat. Der SPD-Politiker wurde fünfmal gewählt, ehe er 2008 aufhörte.