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Olympia-Ticker: Erste Absagen wegen Corona

Olympia-Ticker: Erste Absagen wegen Corona
  • Top-Thema: Erste Athleten müssen wegen Corona passen (9.43 Uhr)

  • Top-Thema: Coach warnt vor zweitem „Fall Eriksen“ (Di., 22.33 Uhr)

  • DFB-Team besucht Olympisches Dorf (15.04 Uhr)

TOP-THEMA: Erste Athleten müssen wegen Corona passen (09.43 Uhr) +++

Die chilenische Taekwondo-Kämpferin Fernanda Aguirre und die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs verpassen als erste Sportlerinnen ihre Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Tokio wegen positiver Coronatests.

Zunächst hatte das Nationale Olympische Komitee Chiles zwei Tage vor der Eröffnungsfeier mitgeteilt, dass Aguirre bei der Ankunft positiv getestet worden war.

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Danach wurde bekannt, dass auch bei Jacobs im Olympischen Dorf das Virus nachgewiesen wurde.

Aguirre habe indessen keine Symptome und sei bei „guter Gesundheit“, wie das chilenische NOK verlauten ließ. Die Sportlerin sei von den japanischen Behörden jedoch unter eine zehntägige Quarantäne gestellt worden, hieß es weiter.

Daher könne Aguirre, die sich auf Social Media „am Boden zerstört und sehr traurig“ zeigte, nicht an den Taekwondo-Wettbewerben teilnehmen. Auch ihr Trainer befindet sich in Isolation.

+++ 11.04 Uhr: Task-Force-Chef erwartet neue Infektions-Rekordzahlen +++

Shigeru Omi, Chef der COVID-19-Task-Force der japanischen Regierung, rechnet im Verlauf der Olympischen Spiele mit Rekordzahlen bei den Corona-Infektionen in der Hauptstadt. Tokio werde Anfang August wahrscheinlich täglich knapp 3000 neue Fälle verzeichnen, sagte Omi, „es kann gut sein, dass sich die aktuellen Fallzahlen bis dahin verdoppeln.“

Am Dienstag, einen Tag vor dem sportlichen Auftakt der Spiele, wurden in der Metropole offiziell 1387 neue Corona-Infektionen vermeldet, das waren 557 mehr als am Dienstag in der Woche zuvor. Es war zugleich der höchste, jemals registrierte Wert in Tokio für einen Dienstag.

Mit einer Verdopplung der Fallzahlen würde auch der bisherige Rekordwert für Tokio überboten. Am 7. Januar dieses Jahres hatte es 2520 neue Infektionen gegeben, „und das war auf der dritten Corona-Welle“, sagte Omi. Im Gegensatz zum Beginn des Jahres würden derzeit trotz einer steigenden Impfquote mehr Menschen in die Krankenhäuser eingeliefert.

Tokio befindet sich derzeit neben weiteren Präfekturen in einem Corona-Notstand. Dieser ist vorläufig bis zum 22. August angesetzt. Sollte sich das Geschehen jedoch so entwickeln wie befürchtet, dürften die Notfall-Maßnahmen wohl verlängert werden.

+++ 10.49 Uhr: NBA-Star LaVine verlässt Corona-Protokoll +++

NBA-Profi Zach LaVine hat das Corona-Protokoll verlassen und steht den Basketballern der USA bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) zur Verfügung.

Der Guard von den Chicago Bulls war Anfang der Woche nicht mit dem Team nach Japan gereist und soll dort nun am Donnerstagnachmittag als Nachzügler eintreffen. Das teilte der US-Basketballverband am Mittwoch mit.

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Ob der 26-Jährige selbst positiv getestet wurde oder nur Kontaktperson war, gaben die Amerikaner nicht bekannt. LaVine hatte alle Vorbereitungsspiele in Las Vegas bestritten.

Bereits zuvor war Bradley Beal (Washington Wizards) in das Corona-Protokoll aufgenommen worden. Er wird bei den Sommerspielen ebenso fehlen wie Kevin Love (Cleveland Cavaliers/Wadenverletzung). Als Ersatz wurden JaVale McGee (Denver Nuggets) und Keldon Johnson (San Antonio Spurs) berufen.

+++ 9.23 Uhr: Schwimm-Hoffnung Köhler: „Eine Medaille wäre ein Kindheitstraum“ +++

Die deutsche Schwimm-Hoffnung Sarah Köhler freut sich trotz der Corona-Beschränkungen auf die Olympischen Spiele in Tokio. „Eine Medaille wäre ein Kindheitstraum. Unter den Umständen und mit den Maßnahmen die getroffen wurden, fühle ich mich sicher“, sagte die 27-Jährige im Interview mit der Rheinischen Post. Den größten Druck mache sich die Freistilspezialistin selbst, ohne sich mit der Erwartungshaltung von anderen auseinanderzusetzen.

Köhler gilt bei den Frauen auf der Langdistanz als aussichtsreiche Medaillenkandidatin, die in Tokio ihre zweiten Olympischen Spiele bestreitet: „Wir hatten genug Zeit, uns auf die Gegebenheit einzustellen. Ich bin froh, dass die Spiele stattfinden und nicht komplett abgesagt wurden.“

+++ 8.51 Uhr: Hausding & Co. simulieren Zeitverschiebung +++

Deutschlands Wasserspringer um Rekordeuropameister Patrick Hausding bereiten sich mit einer speziellen Methode auf die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) vor. Die Mannschaft von Bundestrainer Lutz Buschkow simuliert seit Montag die Zeitverschiebung in der japanischen Gastgeberstadt. „Es ist knallhart, aber es funktioniert“, sagte Hausding der tz und dem Münchner Merkur: „Ich war am Anfang nicht so überzeugt, dass man das hinbekommt, aber es hat sich bewährt.“

Bereits vor dem Qualifikationswettkampf in Tokio im Mai hatten die Springer diese Methode angewandt. Um 2.30 Uhr startet das Team mit dem Frühstück, um 4.00 Uhr folgt das erste Training am Stützpunkt in Dresden. Das Mittagessen findet um 7.30 Uhr statt, die zweite Einheit absolvieren die Springer ab 10.00 Uhr.

Nach dem Abendessen (13.00 Uhr) soll der Tag spätestens um 19.00 Uhr enden. „Das ist nicht einfach, weil der Körper weiß, dass es draußen noch hell ist. Und je länger es dauert, desto größer wird die Panik und man zählt die Stunden, die einem noch bleiben bis zum Aufstehen“, sagte Hausding, der bei den Spielen in Paris 2024 „auf keinen Fall dabei sein“ wird.

+++ 8.35 Uhr: Hörmann sieht „keine Beeinträchtigung“ für Delegationsleiter-Rolle +++

Alfons Hörmann, Noch-Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat das Festhalten an seiner Position als Delegationsleiter für die Olympischen Spiele in Tokio trotz der Diskussionen um seine Person verteidigt. „Wir haben das im Team diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir in der Konstellation wie geplant bleiben“, sagte der 60-Jährige am Mittwoch bei der Auftaktpressekonferenz des „Team D“ in der Olympiastadt.

Die Turbulenzen der vergangenen Wochen führten zur „keiner Beeinträchtigung“ für seine Funktion in Japan. „Meine Amtszeit läuft noch bis Dezember, deshalb gibt es keinen Grund, Änderungen umzusetzen“, sagte Hörmann.

In der Affäre um einen anonymen Brief, in dem ihm unter anderem Führungsschwäche („Kultur der Angst“) vorgeworfen worden war, hatte Hörmann Konsequenzen gezogen und seinen Rückzug zum Ende des Jahres angekündigt. Dass er dennoch die deutsche Mannschaft in Tokio anführen will, hatte für teils heftige Kritik gesorgt.

Die Frage, ob er nicht doch im Dezember noch einmal als DOSB-Präsident kandidieren wolle, wies Hörmann rigoros ab. „Ich werde heute und in den nächsten 14 Tagen keine weiteren Antworten zur Sportpolitik in Deutschland geben, weil wir uns hier hundertprozentig auf Tokio und den Erfolg des Team D konzentrieren“, sagte Hörmann.

+++ 7.45 Uhr: Ex-Weltmeister kritisiert deutsche Ruderer +++

Der frühere Weltmeister Marcel Hacker hat vor dem Beginn der Olympischen Spiele Kritik an den deutschen Ruderern geübt. „Bei der Leistungsbereitschaft in dieser Saison, von der ich gehört habe, hätte ich zu meinen Zeiten richtig auf den Tisch gehauen“, sagte er der Magdeburger Volksstimme: „Aber auch das gab es schon während meiner Laufbahn, dass Sportler Teebeutel gespielt haben: reinhängen und durchziehen lassen.“

In Tokio ist Deutschland lediglich in sieben Bootsklassen vertreten, ein „Desaster“ laut Hacker: „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat Und ich lehne eine Vermutung auch ab. Aber das ist inakzeptabel“, so der 44-Jährige, der 2000 in Sydney Bronze im Einer gewonnen hatte. Vor fünf Jahren bei den Spielen in Rio de Janeiro hatten sich noch zehn Boote qualifiziert.

Dennoch sieht Hacker gute Medaillenchancen für das Team. „Der Männer-Einer holt knallhart eine Medaille, und ich gönne Oliver Zeidler Gold. Für den Frauen-Doppelvierer könnte es knapp reichen, für den Frauen-Doppelzweier und Männer-Doppelvierer wünsche ich mir, dass beide ins Finale kommen“, sagte er: „Dem Deutschland-Achter wünsche ich eine Medaille, aber über die Farbe möchte ich nicht spekulieren.“

Montag, 20. Juli

+++ 22.33 Uhr: Coach warnt vor zweitem „Fall Eriksen“ +++

Südafrikas Auswahl-Trainer David Notoane beklagt vor dem Start des olympischen Fußballturniers die erschwerte Vorbereitung in der Corona-Isolation, sieht Gesundheitsrisiken für seine Spieler in der Hitze von Tokio - und zieht sogar Vergleiche zum dramatischen Kollaps des Dänen Christian Eriksen. „Wir haben gesehen, was bei der EM passiert ist“, sagte Notoane am Dienstag: „Man kann nur hoffen, dass wir, nachdem die Spieler seit der Ankunft so lange inaktiv waren, hier nicht etwas Ähnliches sehen.“

Südafrika soll am Donnerstag gegen Japan ins Fußballturnier einsteigen, Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit sorgen für schwierige Bedingungen. „Vielleicht haben wir uns nicht so sehr akklimatisiert, wie wir das gerne getan hätten“, sagte Notoane.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte nach den drei Coronafällen in der südafrikanischen Fußball-Delegation 21 weitere Mitglieder aus der Mannschaft und dem Stab als „enge Kontakte“ ausgemacht. Diese befinden sich in einer aufgeweichten Form der Isolation und dürfen allenfalls separat trainieren.

Sie dürfen allerdings weiterhin an Wettbewerben teilnehmen, wenn sie „sechs Stunden vorher“ negativ getestet wurden. Das stellte der britische Arzt Brian McCloskey, Leiter des Expertengremiums, bereits am Montag klar. Für Notoane eine gute Nachricht: „Der Worst-Case wäre der Ausschluss vom Turnier gewesen, oder dass wir nicht genügend Spieler für die Teilnahme gehabt hätten.“

+++ 15.28 Uhr: Stäbler glaubt an Olympia-Traum +++

Der dreimalige Ringer-Weltmeister Frank Stäbler will in Tokio seine Karriere mit der ersten Olympia-Medaille krönen. „Die Form ist gut, ich habe die zurückliegenden Trainingskämpfe alle überragend gewonnen. Das gibt große Hoffnung, der Traum lebt“, sagte der zweifache Familienvater: „Die Vorfreude ist unglaublich groß, weil ich so lange darauf hingefiebert habe. Fünf verdammt lange Jahre sind seit Rio vergangen - und nun ist Showtime.“

Bei den Spielen 2016 war Stäbler als großer Favorit an den Start gegangen, doch eine schwere Verletzung verhinderte den Sprung auf das Podium. In Japan könnte sich die Geschichte wiederholen. Denn Stäbler hat aufgrund seiner lädierten Schulter seit der für ihn missglückten EM im April keinen Wettkampf mehr bestritten. „Dann wäre ich ganz kaputt nach Tokio gefahren“, gab er am Dienstag unumwunden zu.

Stäbler wird am Montag nach Japan reisen und ohne Zwischenstation ein Zimmer im olympischen Dorf beziehen, sein Wettkampf steht am 3. und 4. August auf dem Programm. Da er nicht gesetzt ist, kann er gleich in der ersten Runde auf einen Topfavoriten treffen.

+++ 15.04 Uhr: DFB-Team besucht Olympisches Dorf +++

Die deutschen Fußballer haben zwei Tage vor ihrem Auftaktspiel gegen Brasilien das Olympische Dorf in Tokio besucht. Neben einem Besuch in der Mensa nutzte das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz die Gelegenheit auch für Schnappschüsse mit anderen Sportlern: Angreifer Max Kruse posierte mit Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig, Arne Maier mit US-Skateboarder Nyjah Huston.

„Das war eine tolle Erfahrung für jeden von uns. Wenn wir in der Gruppe Erster werden, ziehen wir ins Dorf. Es ist unser großes Ziel, wieder dorthin zu kommen“, sagte Maier.

Das DFB-Team wohnt zunächst nicht im Olympischen Dorf, sondern im nahen Yokohama, wo die ersten beiden Gruppenspiele stattfinden. Sollte die DFB-Auswahl die Gruppe D mit Brasilien, Saudi-Arabien und der Elfenbeinküste gewinnen, zieht das Team vor dem Viertelfinale ins Dorf. Bei einem zweiten Platz wäre dies erst zum möglichen Halbfinale der Fall.

+++ 14.52 Uhr: Seitz will Frauenrechte durchsetzen +++

Olympia-Turnerin Elisabeth Seitz (Stuttgart) will den Kampf für den Ganzkörperanzug und Frauenrechte in ihrem Sport fortsetzen. „Der Unitard war nur ein erster Schritt“, sagte die Mehrkampfmeisterin im Interview mit dem Münchner Merkur und der tz.

Viele Frauen fühlten sich „einfach nicht wohl, wenn sie die Wettbewerbe in knappen Outfits absolvieren“, betonte Seitz: „Unsere Botschaft ist: Zieht an, was ihr wollt und wann ihr es wollt, Hauptsache, ihr fühlt euch wohl.“

Die 27-Jährige versicherte, sie wolle auch nach den Olympischen Spielen von Tokio (23. Juli bis 8. August) „viel bewegen, auf Missstände aufmerksam machen und für Veränderungen auch in Bezug auf Female Empowerment sorgen. Da freue ich mich jetzt schon drauf.“

Bei den Turn-Europameisterschaften in Basel im April waren Seitz und weitere Teamkolleginnen beim Mehrkampffinale im Ganzkörperanzug angetreten.

+++ 12.57 Uhr: Zeidler über Höhe der Prämien verärgert +++

20.000 Euro für einen Olympiasieg? Zumindest Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler findet die Prämien für Gold in Tokio eher mau. „20.000 Euro ist wirklich ein bisschen peinlich“, sagte Zeidler jüngst beim Presseclub in München über die ausgelobte Belohnung der Stiftung Deutsche Sporthilfe und forderte forsch: „Da kann man mindestens eine Null dranhängen“.

Schließlich sei Deutschland ein reiches Land, sagte Zeidler, der anders als Fußballer von seinem Sport kaum leben kann. Doch die Belohnung für eine Medaille ist seit 2014 unverändert: Für Gold gibt es 20.000, für Silber 15.000 und für Bronze 10.000 Euro.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit seiner Prämienregelung eher im unteren Bereich. Singapur zahlt einem Olympiasieger oder einer Olympiasiegerin in einer Einzelsportart sogar eine Prämie von einer Million US-Dollar (ca. 850.000 Euro). Diesen „Jackpot“ knackte in der Geschichte des Landes bislang nur Schwimmer Joseph Schooling, der 2016 in Rio über 100 m Schmetterling Michael Phelps bezwang.

+++ 12.44 Uhr: Hanning spricht von „großem Gefängnis“ +++

Bob Hanning hält trotz aller Kritik die Austragung der Sommerspiele „auf jeden Fall für die richtige Entscheidung, im Sinne der Sportler“. Auch wenn es nicht die gewohnten Olympischen Spiele seien, sei es trotzdem etwas Besonderes. „Vor allem für die vielen Einzelsportler, die nur alle vier Jahre im Mittelpunkt stehen“, betonte der Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes.

Die starken Einschränkungen für die Sportler vor Ort hält Hanning für richtig, befürchtet aber, dass sich das auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. „Man muss sich das wirklich wie in einem großen Gefängnis vorstellen“, sagte er.

+++ 12.40 Uhr: Hauke: Olympia-Feeling „auf jeden Fall da“ +++

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kommt beim zweimaligen Goldmedaillengewinner Tobias Hauke (33) vor dem Start seiner vierten Sommerspiele in Tokio ein richtiges Olympia-Gefühl auf. „Alle Menschen haben hier Masken auf, es gibt keine Menschentrauben rund um Stars für Fotos“, sagte der Kapitän der deutschen Hockey-Männer dem SID am Dienstag: „Ansonsten fühlt es sich nahezu identisch an zu den anderen Olympischen Spielen, zumindest bisher.“

„Die Atmosphäre ist super, das Olympische Dorf ist geschmückt mit Flaggen, es laufen Tausende Athleten mit Masken durch das Dorf, die man vom Balkon beobachten kann. Das Feeling ist auf jeden Fall da“, ergänzte Hauke, der 2008 in Peking und 2012 in London ganz oben auf dem Treppchen stand und 2016 in Rio Bronze gewann. Für die Eröffnungsfeier am Freitag ist er ein Kandidat als Fahnenträger.

An die täglichen Kontrollen und Regeln zur Eindämmung von Corona-Infektionen hat er sich im olympischen Dorf schnell gewöhnt. „Wir sind jetzt an unserem vierten Tag, und es hat sich schon eingespielt“, sagte Hauke: „Man macht einen Spucktest einmal am Tag und muss einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Das gehört dazu, war uns vorher bewusst, und wir machen es auch gerne, wenn es der Sicherheit dient.“

Nike Lorenz, Kapitänin der Hockey-Frauen und Bronzemedaillengewinnerin von Rio, betonte, dass sich die Athletinnen und Athleten im Dorf „sehr frei“ bewegen könnten. Die Plexiglasscheiben zwischen den Plätzen in der Mensa stören dagegen ein wenig: „Man kann sich mit dem Gegenüber nicht unterhalten, man hört wirklich keinen Ton, das ist ein bisschen ungesellig.“ Ansonsten freut sie sich darüber, dass der Austausch von Pins, kleinen Ansteckern, mit anderen Nationen trotz der Einschränkungen klappt: „Es ist alles eigentlich ganz schön hier.“

In den Wettbewerb starten die deutschen Hockey-Männer am Samstag (12.00 Uhr) gegen Kanada. Einen Tag später spielen die Frauen am Sonntag (2.30 Uhr) gegen die Britinnen, die in Rio Gold holten.

+++ 11.25 Uhr: Olympisches Motto ergänzt +++

Die 138. Session des Internationalen Olympischen Komitees ist dem Vorschlag des Präsidenten Thomas Bach gefolgt und hat das olympische Motto ergänzt. Ab sofort heißt es „Schneller, Höher, Stärker - Gemeinsam“ - oder auf Lateinisch: „Citius, Altius, Fortius - Communiter“.

„Das ist ein Meilenstein in unserer Entwicklung und setzt ein klares Zeichen. Mit der Agenda 2020+5 setzen wir unseren Fokus auf Solidarität - und das ist was ‚Zusammen‘ ausdrückt“, sagte Bach am ersten Tag der Session in Tokio.

Das ursprüngliche Motto hatte Pierre de Coubertin, Gründer des Internationalen Olympischen Komitees, nach einer Idee des französischen Dominikanerpaters Henri Didon beim Gründungskongress des IOC 1894 vorgeschlagen

+++ 10.11 Uhr: Japans Kaiser besucht Eröffnungsfeier +++

Der japanische Kaiser Naruhito wird die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Tokio besuchen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf eine Mitteilung aus dem Palast in der japanischen Hauptstadt. Kaiserin Masako wird der Zeremonie hingegen nicht beiwohnen.

Bei der Eröffnungsfeier am Freitag im Nationalstadion von Tokio (20.00 Uhr Ortszeit/13.00 Uhr MESZ) werden neben Sportlern und weiteren Mitwirkenden nach Angaben der Organisatoren weniger als 1000 weitere Zuschauer zugegen sei. Ob und welche internationalen Würdenträger die Zeremonie besuchen, ist noch nicht klar. Die Eröffnungsfeier wie auch die weiteren Wettbewerbe finden ohne Zuschauer statt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Der 61 Jahre alte Naruhito ist seit 2019 der 126. Tenno. Sein Großvater Hirohito hatte 1964 die Olympischen Spiele von Tokio eröffnet.

+++ 7.29 Uhr: Corona-Angst im Team GB +++

Nur wenige Tage vor den Olympischen Spielen mussten sich sechs Leichtathleten und vier Mitarbeiter aus Großbritannien in Isolation begeben. Grund hierfür war der Kontakt mit einer infizierten Person auf dem Flug nach Tokio.

Nach einem negativen PCR-Test durften die sechs betroffenen Leichtathleten am Montag zum isolierten Training zurückkehren. Dennoch habe die Situation für eine Welle der Verunsicherung im Team gesorgt.

„Ich weiß, dass die Jungs im Hintergrund hart daran gearbeitet haben, die Quarantäne zu verkürzen und mit der Regierung in Tokio zu sprechen, und dass einer der höheren Mitarbeiter der BOA (British Olympia Association) zufällig beim Mittagessen mit mir sprach und sagte, dass sie alles tun würden, um die Jungs rauszuholen. Es ist beängstigend“, zitiert die Sportsmail die britische 800-Meter-Hoffnung Daniel Rowden.

Zudem treibt die Athleten die Sorge um, dass es ihnen ähnlich ergehen könnte. „Diese Leute waren am Tag vor mir auf dem Flug, also habe ich ein bisschen Angst, dass das Gleiche auch den Leuten auf unserem Flug passieren könnte“, erzählte Rowden.

„Wenn jemand tatsächlich zu den Olympischen Spielen kommt und sein Event so kurz vor den Spielen verpasst, wäre das herzzerreißend“, zeigte sich auch Staffelsprinter Richard Kilty betroffen.

Montag, 19. Juli

+++ 16.25 Uhr: Wie „Air Jordan“- Ruder-Star sucht sich Feinde +++

Auf dem Weg zum angepeilten Olympia-Gold in Tokio macht es Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler wie einst Basketball-Superstar Michael „Air“ Jordan. „Er hat sich ja phasenweise motiviert, indem er Feindbilder aufgebaut hat. Nach dem Motto: Du willst MVP werden? Vergiss es!“, sagte der Ingolstädter im Interview mit Spox, „und so ticke ich auch. Ich stelle mir auch meine Gegner vor und denke mir: Du willst mich schlagen? Vergiss es! Ich zeige dir, wer hier der Stärkste ist. Diese Triggerpunkte sind ganz wichtig für mich.“

Dass er Gold holen will, machte Zeidler erneut deutlich. „Mein Ziel ist klar: Olympiasieger zu werden“, sagte der 24-Jährige, sobald er in Tokio an der Regattastrecke ankomme, wolle er „mit jeder Zelle meines Körpers ausstrahlen, dass hier niemand anderes Gold holt. Dass es für die anderen nur um Rang zwei bis sechs geht. Das wird mein Mindset sein.“

Gerne hätte sich Zeidler in Tokio bei seinem ersten Olympiastart eine andere Atmosphäre als Geister-Spiele ohne Publikum gewünscht. „Ich hätte gerne die Familie dabei zum Beispiel“, sagte der Einer-Dominator, „aber trotz der widrigen Umstände wird sich für mich mein olympischer Traum erfüllen. Trotz der Umstände kriege ich gerade Gänsehaut, wenn ich daran denke.“

Er wisse, dass keine Party möglich sein werde. Das würde er gerne später nachholen - bei Olympia 2024 in Paris. „Das Gute an meiner Situation ist, dass ich in drei Jahren ja auch noch dabei sein kann und dort das Flair hoffentlich erleben werde. Das macht es für mich auch einfacher, mich in diesem speziellen Fall nur auf meine Rennen zu fokussieren.“

+++ 15.09 Uhr: Japanischer Musiker sagt Eröffnungsfeier ab +++

Der japanische Musiker Cornelius verzichtet auf seinen Auftritt bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag. Der J-Pop-Künstler, der mit bürgerlichem Namen Keigo Oyamada heißt, zog am Montag sein Engagement nach starker öffentlicher Kritik an früheren Aussagen von ihm zurück.

Nachdem die Nachricht über Oyamadas Teilnahme an der feierlichen Zeremonie in Tokio die Runde machte, tauchten im Internet Interviews aus den 90er-Jahren auf, in denen Oyamada ohne erkennbare Reue darüber spricht, wie er früher behinderte Mitschüler gemobbt habe.

„Indem ich die Vorschläge und Meinungen vieler Menschen aufrichtig annehme, möchte ich von nun an mein Verhalten und meine Gedanken überdenken. Ich entschuldige mich aufrichtig“, teilte Oyamada auf Twitter mit.

+++ 13.25 Uhr: Biles-Teamkollegin positiv getestet +++

Eine Teamkollegin von Kunstturn-Superstar Simone Biles ist vier Tage vor der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Tokio positiv getestet worden. Ein weiteres Mitglied der US-Riege ist als enger Kontakt eingestuft worden und wurde ebenfalls isoliert.

Wie ein japanischer Offizieller der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, sei die positiv getestete Athletin ein Teenager. Somit handelt es sich entweder um Sunisa Lee oder Grace McCallum, die beide 18 Jahre alt sind. Alle übrigen US-Turnerinnen sind mindestens 20 Jahre alt.

Die beiden isolierten Sportlerinnen blieben zunächst im US-Trainingscamp in Inzai City, die übrigen Athletinnen quartierten sich am Montag im Olympischen Dorf ein.

+++ 11.01 Uhr: Prokop vertraut Gislason +++

Ex-Bundestrainer Christian Prokop hat vor dem olympischen Handball-Turnier großes Vertrauen in seinen Nachfolger Alfred Gislason. „Er wird die richtigen Hebel in Bewegung setzen, um erfolgreich mit der deutschen Mannschaft zu sein“, sagte Prokop dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Der Isländer sei ein „sehr erfahrener Trainer, der sich bei seinem ersten Turnier, der Weltmeisterschaft, aber auch erst reinfuchsen musste“.

Gislason, der Prokop im Frühjahr 2020 als Bundestrainer abgelöst hatte, bereitet die deutschen Handballer momentan auf die Olympischen Spiele vor.

Das Auftaktspiel gegen Europameister Spanien steht am Samstag auf dem Programm. Fünf Jahre nach Olympia-Bronze in Rio ist das Ziel erneut eine Medaille.

„Ich sehe die deutsche Mannschaft auf einem guten Weg“, sagte Prokop. Viele Spieler seien in „sehr guter Form, die Motivation kann höher nicht sein. Unter Druck müssen die Jungs Nervenstärke zeigen. Ich wünsche ihnen das notwendige Glück, damit sie sich ihren Traum von einer Medaille erfüllen können.“ In Tokio trifft das DHB-Team in einer starken Gruppe neben Spanien auf Argentinien, Rekordweltmeister Frankreich, Norwegen und Brasilien.

+++ 9.38 Uhr: Coronafall beim tschechischen Team +++

Nächster Coronafall im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele.

Der tschechische Beachvolleyballer Ondrej Perusic wurde im Olympischen Dorf in Tokio positiv auf COVID-19 getestet, dies teilte das Tschechische Olympische Komitee (COV) am Montag mit.

Perusic reichte „eine positive Probe während des täglichen Tests im Olympischen Dorf am Sonntag, 18. Juli, ein“, sagte der tschechische Olympia-Teamchef Martin Doktor: „Er hat absolut keine Symptome. Wir kümmern uns um alle Details und natürlich um die Anti-Corona-Maßnahmen innerhalb des Teams.“

Am Samstag hatte das COV bekannt gegeben, dass ein Mitarbeiter bei der Landung in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Eröffnet werden die Sommerspiele am Freitag.

+++ 7.41 Uhr: Russische Schwimmer starten in Tokio +++

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat der russischen Schwimmerin Weronika Andrusenko und ihrem Teamkollegen Alexander Kudaschew grünes Licht für die Olympischen Spiele in Tokio erteilt.

Es hob die vorläufige Dopingsperre gegen das Duo durch den Weltverband FINA im Einzelrichterverfahren auf. Damit können Andrusenko und Kudaschew an den Sommerspielen in Japan teilnehmen, die am Freitag beginnen.

Die FINA hatte beiden Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln vorgeworfen. Grundlage der vorläufigen Sperre waren Informationen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aus dem ehemaligen Moskauer Anti-Doping-Labor.

Die Athleten beriefen sich auf einen Mangel an Beweisen und bekamen recht.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)